Fröndenberg/Kreis Unna. Die Inzidenz im Kreis Unna mit Fröndenberg steigt auf 204: Ab Samstag sollen verschärfte Schutzregeln gelten – im Privaten, in Schulen und Kitas.

Seit diesem Donnerstag liegt der Inzidenzwert im UN-Kreis über der Marke von 200 Punkten. Der Krisenstab des Kreises Unna will darauf jetzt mit einer neuen Allgemeinverfügung reagieren und verschärfte Regeln verfügen, wie Pressestelle am Abend ankündigte. Diese Allgemeinverfügung werde am Freitag nach Abstimmung mit dem Landes-Gesundheitsministerium veröffentlicht und könne dann am Samstag, 17. April in Kraft treten.

Appell von Landrat Mario Löhr: „Halten Sie sich an die Regeln!“

Vorab gab der Kreis die „Kernregelungen“ bekannt – und Landrat Mario Löhr bittet eindringlich um deren Beachtung: „Wir tragen jetzt gemeinsame Verantwortung dafür, dass wir nicht zu drastischeren Maßnahmen greifen müssen – befolgen Sie bitte die Regeln!“

Sieben neue Fälle in Fröndenberg

Am Donnerstag ist der Corona-Inzidenzwert für den Kreis Unna mit Fröndenberg auf mehr als 200 gestiegen – genau liegt er laut der Landeszentrale Gesundheit bei 204,4. Das zieht einschneidende Maßnahmen des Krisenstabes nach sich.

In Fröndenberg haben sich sieben Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert, die Stadt zählt jetzt 117 Betroffene. 792 Menschen aus Fröndenberg haben sich seit Beginn der Pandemie angesteckt.

Der Gesundheitsbehörde sind am Donnerstag zwei weitere Todesfälle nach Corona-Infektionen gemeldet worden: eine Frau (82) aus Werne und eine 69-jährige Frau aus Bönen. 148 neue Infektionsfälle wurden seit dem letzten Update kreisweit gemeldet, die Gesamtzahl steigt damit auf 1706. Zugleich gelten 112 Menschen mehr als am Mittwoch als wieder genesen

Auf eine Ausgangssperre verzichtet der Kreis Unna in seiner voraussichtlich ab Samstag gültigen Allgemeinverfügung. Stattdessen soll eine weitgehende Kontaktsperre eingeführt werden: Private Zusammenkünfte sind auf maximal fünf Personen beschränkt. Größere Haushalte dürfen sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens ist der Kontakt mit Personen aus anderen Haushalten untersagt. Es gelten wenige Ausnahmen wie medizinische Notfälle, berufliche Tätigkeiten, Betreuung unterstützungsbedürftiger Personen oder Minderjähriger. Auch die Begleitung Sterbender oder ähnlich gewichtige Gründe sind von dieser Regel ausgenommen. Die Ausgangssperren der Nachbarkreise sind mittlerweile von Gerichten gekippt worden, im Märkischen Kreis gelten sie indes vorläufig weiter.

Präsenzunterricht nur für Abschlussklassen, Kitas im Notbetrieb

Die für kommenden Montag vorgesehene Einführung des Wechselunterrichts an Schulen wird vorerst nicht stattfinden. Lediglich Abschlussklassen können am Präsenzunterricht festhalten. Die Testpflicht bleibt dabei erhalten. Andere Schüler bleiben im Distanzunterricht. Diese Regelung wird noch mit den zuständigen Landes-Ministerien abgestimmt. Sie ist aber wichtiger Bestandteil der neuen Bestimmungen. Kindertageseinrichtungen wechseln in den Notbetrieb und sind dann nur für die Betreuung der Kinder offen, deren Eltern beide in der kritischen Infrastruktur arbeiten.

Beim Einzelhandel setzt der Kreis Unna auf die Luca-App

Der Einzelhandel im Kreis Unna und seine Kunden müssen sich vorerst auf keine verschärften Regeln einstellen. Der Kreis setzt dabei auf die Einhaltung und Kontrolle der bestehenden Regeln und auf die Einführung der Luca-App zur Nachverfolgung spätestens am Dienstag der kommenden Woche.

Die neue Allgemeinverfügung wird voraussichtlich am heutigen Freitag, 16. April, veröffentlicht und auch auf der Homepage des Kreises Unna eingestellt.