Fröndenberg. Mit einer Petition will Heinz Fleck, Geschäftsführer des Schmallenbach-Hauses, eine zweite Welle in Pflegeeinrichtungen verhindern.

„Gleiches Recht für alle“, fordert Heinz Fleck, Geschäftsführer des Schmallenbach-Hauses. Nach der Ankündigung kostenloser Corona-Tests für Lehrer, Erzieher und Schüler sollen für sein Dafürhalten auch Mitarbeiter in der Alten- und Krankenpflege auf Kosten des Landes getestet werden.

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Vor zwei Wochen hat Fleck im Netz daher eine Petition gestartet: „Corona: Sicherheit für die Pflegenden nah am Menschen“. Sie richtet sich an Landrat Michael Makiolla, den Präsidenten des NRW-Landtags sowie den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Die Online-Petition läuft noch weitere vier Wochen.

Dass lediglich Schüler, Lehrer und Erzieher zwischen August und Oktober im Zwei-Wochen-Rhythmus kostenfreie Tests erhalten sollen, kann Heinz Fleck nicht nachvollziehen. „Wenn man sich mal mit dem Virus beschäftigt, weiß man, dass man ein bis drei Tage ohne Symptome herumlaufen und da bereits Menschen anstecken kann.“

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Anlassbezogene Tests – etwa bei einem ersten Verdacht – „kommen einfach zu spät“. Und gerade in einer Alten- und Pflegeeinrichtung wie dem Schmallenbach-Haus ist das brandgefährlich. Das Corona-Virus kostete 19 Bewohner und zwei Mitarbeiter bislang das Leben.

Und mit Blick auf steigende Neuinfektionen schlägt Fleck schon jetzt Alarm: „Ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn wir eine zweite Welle bekommen. Ich weiß nicht, ob wir das so gut überstehen wie beim ersten Mal.“ Für ihn und seine Mitarbeiter habe das Coronavirus durch den täglichen Kampf „ein Gesicht bekommen“.

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Unterstützung für die Petition habe unter anderem der Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zugesagt. In den kommenden Tagen sollen weitere Informationen an die 49 Einrichtungen im Kreis Unna versendet werden. „Wir wollen die Leute aktiv ansprechen“, sagt Fleck. Derzeit steht die Petition bei 1800 Unterschriften (Stand: Freitag, 17.30 Uhr).

Nun hofft der Geschäftsführer nicht nut auf die Unterstützung weiterer Funktionäre, sondern auch aus den eigenen Reihen. Bei 4500 Plätzen in stationären Pflegeeinrichtungen im Kreis Unna – und mindestens genau so vielen Beschäftigten – sei das schon mal ein Anfang.

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