Kreis Unna. Landrat Michael Makiolla informiert den Kreistag über den aktuellen Stand. Dabei lobt er vor allem die Menschen für ihr Durchhaltevermögen.

Die Corona-Pandemie wird den Kreis Unna noch monatelang beschäftigen. Das hat Landrat Michael Makiolla nun im Rahmen einer Kreistagssitzung erklärt. Dabei bezeichnet er die öffentlichen Gesundheitsdienste als wichtigstes „Bollwerk gegen die Bedrohung durch das Corona-Virus“. Gleichzeitig dankte er den Menschen im Kreis für ihr Durchhaltevermögen.

Tönnies-Mitarbeiter unter Quarantäne

„Das Virus ist da und bedroht nach wie vor die Gesundheit und das Leben der Menschen im Kreis Unna“, machte Makiolla die Lage deutlich. Hätten sich die Menschen im Kreis Unna nicht so besonnen an die Regeln gehalten, „dann läge die Anzahl der schwer Erkrankten und der Todesfälle mit Sicherheit deutlich höher“, so die Einschätzung des Landrats. Das deckt sich vor allem mit dem neuesten Infektionsgeschehen im nördlichen Kreisgebiet. Denn dort hatten die Behörden nach dem Corona-Ausbruch beim Schlachthof Tönnies die meisten der insgesamt 33 Mitarbeiter, die im Kreis wohnen, verortet. Sie und ihre Familien stehen inzwischen unter Quarantäne. Bei 2639 angeordneten Quarantänen habe es bis zum 5. Juni gerade einmal zwei Verstöße gegeben.

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Besonderes Augenmerk richtete Landrat Michael Makiolla auf die Organisation zwischen Kreis und Kommunen und Gemeinden. Dies habe gut funktioniert und zur bisherigen Bewältigung der Krise entscheidend beigetragen. Denn gerade Fröndenberg hatte es besonders getroffen. Im Schmallenbach-Haus sind nicht nur Tote unter den Bewohnern zu beklagen, auch eine Mitarbeiterin aus dem Märkischen Kreis verstarb an einer Infektion.

Krise vergleichsweise gut gemeistert

Um der Pandemie Herr zu werden hat der Kreis Unna über 880.000 Masken aller Art, mehr als 3000 Schutzkittel, rund 3000 Ganzkörperanzüge und mehr als 180.000 Handschuhe ausgegeben. „Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass die Bewältigung der Corona-Krise für die Kreisverwaltung, die Kreispolizeibehörde und auch für die Stadt- und Gemeindeverwaltungen eine große bürokratische Herausforderung waren und sind“, so Makiolla mit Blick auf das noch immer sehr dynamische Verhalten der Virusinfektion. Zwar sei der Kreis Unna „vergleichsweise gut durch die Krise gekommen“, dennoch gelte es, aufmerksam und sorgsam zu sein – gerade mit Blick auf weitere Lockerungen.