Fröndenberg. Der Fröndenberger Ferienspaß wird trotz des Coronavirus stattfinden. Ein den Umständen angepasstes Programm liegt nun vor.

Nur noch eine Woche bis zum Start der Sommerferien. Vieles ist anders in diesem Jahr. Das Team des Treffpunkts Windmühle hat zusammen mit Fröndenberger Gruppen und Vereinen unter Hochdrucken ein Ferienspaß-Programm zusammengestellt, welches den neuen Bedingungen angepasst ist. Und das ihre Schützlinge auch mitgestalten konnten.

Die schlechten Nachrichten vorneweg, so erwartbar, und trotzdem traurig. Was es beim Fröndenberger Ferienspaß in den Sommerferien 2020 nicht geben kann, sind Großveranstaltungen wie die Auftaktparty oder auch Gruppenausflüge mit dem Bus, zum Beispiel in Freizeitparks oder in den Zoo.

Zwei Säulen

Üblicherweise steht der Ferienspaß in der Ruhrstadt auf zwei Säulen: da ist zum eine das bunte Programm im Treffpunkt Windmühle auf dem Mühlenberg. Ebenso bieten Vereine und Gruppen aus der Stadt vielfältige Aktionen oder Workshops an, geben damit Einblick in ihre Arbeit und machen die Kinder neugierig, gewinnen manchmal sogar neue Mitstreiter. Einiges aus dem eigentlich geplanten Angebot ist nun aber abgesagt worden. „Das kann ich total verstehen, wenn Ehrenamtliche manche Dinge unter den neuen Maßnahmen nicht auf sich nehmen wollen oder können“, sagt Yvonne Romé vom Treffpunkt Windmühle. Die sich deshalb umso mehr freut über die Aktionen, die nun speziell hygienisch unbedenklich umgeplant wurden.

Manche Vereine sind auch noch mitten in der Arbeit, ein entsprechendes Konzept zu erstellen, damit ihre Veranstaltung sicher durchgeführt werden kann. Der Ferienspaß 2020 wird damit eine sehr spontane Sache, es werden wohl die ganzen Wochen über immer wieder noch neue Termine eintrudeln. Deshalb verweist Yvonne Romé besonders auf die Facebookseite des Treffpunkts Windmühle, wo ganz aktuell das Programm aufgeführt wird.

Eltern durch Corona unter Druck

Das Team hat in den letzten Wochen unter Hochdruck gearbeitet für den Ferienspaß. Denn nicht nur Romé weiß um die Situation in vielen Familien, wo die Betreuung des Nachwuchses während der Schulschließung für Stress gesorgt hat. Und jetzt stehen die nächsten sechseinhalb Wochen ohne Unterricht vor der Tür.

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Also ist die Sozialpädagogin froh um jedes Angebot, welches sie für die Schützlinge in der Windmühle nun vorhalten kann. Und noch auf etwas anderes ist sie stolz: „Wir haben uns hier mit den Kindern und Jugendlichen zusammengesetzt und gemeinsam geplant. Die sind alle sehr fit mit den neuen Hygieneregeln und wissen, was man darf und was nicht. Also haben wir extra dafür Spiele mit Abstand wie Werwolf, Bingo oder ein Quiz sowie Workshops zusammen entwickelt und die Kinder haben uns gesagt, worauf sie jetzt in dieser Zeit ganz besonders Lust haben“, erzählt Romé.

Herausgekommen ist schließlich ein Programm mit vielen gestalterischen, kreativ-künstlerischen, handwerklichen Angeboten, was man vielleicht zuhause, der Spielekonsole und dem Smartphone überdrüssig, alleine nicht so mal eben machen kann ohne fachliche Anleitung und entsprechendes Material und Werkzeug: töpfern, Zaunbilder, Graffiti, Holz- und Reparaturwerkstatt, Hochbeet und Sitzmöbel bauen aus Europaletten für das Außengelände der Windmühle oder Lightpainting – malen mit Licht in der Dunkelheit bei einer langen Belichtungszeit der Kamera.

Altersgerechte Angebote

Mit vielen Workshops, etwa dem gerade sehr populären Upcyling –ein vielleicht schon ausrangierter Gegenstand bekommt statt Sperrmüll mit etwas Arbeit und Farbe neues Leben eingehaucht – greift das Team das wichtige Thema Nachhaltigkeit auf und vermittelt es altersgerecht.

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Angebote in der Natur sowie sportlicher Art gehören auch dazu: ein zweitägiger Schnupperkurs Segelfliegen auf dem Flugplatz Holzwickede-Hengsen (Teil des dortigen Ferienspaßes, aber auch ausdrücklich für Fröndenberger buchbar), reiten, Kanutour über die Ruhr, eine nächtliche Sternenwanderung. Die maximalen Teilnehmerzahlen sind überall kleiner als üblich. In der Windmühle werden aktuell bei Aktivitäten, die größtenteils im sitzen stattfinden, fünf Quadratmeter pro Person berechnet, bei Bewegung noch mehr. „Wir wollten das Ferienprogramm deshalb so vielfältig wie möglich gestalten, um damit möglichst viele Kinder zu erreichen“, sagt Yvonne. Gemütliches Entspannen im Kinder- oder Jugendcafé gehört neben den actiongeladenen Aktivitäten auch dazu. Aber alles immer nur mit entsprechender Anmeldung.

Die Windmühle hat nun seit vier Wochen wieder für Besucher geöffnet, mit eingeschränkter Kapazität. Und das läuft gut und reibungslos, zuhause bleibt aus Angst vor Ansteckung kaum jemand, hat Mitarbeiterin Mareike Born beobachtet: „Die Kinder und Jugendlichen haben wirklich total darauf gewartet, endlich wieder zu uns kommen zu können.“

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