Fröndenberg. Stadtparteitag unter besonderen Bedingungen in der Schützenhalle Warmen: Die Fröndenberger SPD stellt ihre Kandidaten für die Kommunalwahl auf.
Ihren Stadtparteitag unter besonderen Bedingungen in der Schützenhalle Warmen bestritt die Fröndenberger SPD am Samstag. Einmütig fielen dabei sowohl die Aufstellung der Kandidaten für die Kommunalwahl im Herbst wie auch Äußerungen zur aktuellen Corona-Situation aus.
Auch interessant
Die Sozialdemokraten in der Ruhrstadt bleiben aber auch selbstkritisch. So räumt es ihr Vorsitzender Torben Böcker im Gespräch unumwunden ein: „Hier haben wir ganz klar Verbesserungspotenzial.“ Er meint die Tatsache, dass für die 17 Wahlbezirke im Stadtgebiet nur zwei weibliche Kandidaten aufgestellt werden konnten. „Wir müssen uns selbstkritisch hinterfragen, warum wir es in den letzten Jahren nicht geschafft haben, mehr Frauen für eine Mitarbeit bei uns zu begeistern“, so Böcker. Daran gelte es, in der Zukunft noch engagierter zu arbeiten.
Kandidatur für Sitz im Kreistag
Erfreulich (und auch nicht mehr überall selbstverständlich) bleibt es aber, alle Wahlbezirke der Stadt, inklusive der Ersatzkandidaten besetzen zu können. Auch können die Fröndenberger Sozialdemokraten viele junge Gesichter in den Bezirken aufbieten. „Zusammen mit den erfahrenen Kandidaten haben wir da eine gute Mischung“ , sagt Böcker, der mit seinen 31 Jahren auch unter erstere Kategorie fällt. Im Herbst letzten Jahren hat er den Vorsitz des SPD-Stadtverbandes übernommen.
Votum im Juni
Nun kandidiert er im September auch für einen Sitz im Kreistag – vorausgesetzt, der SPD-Parteitag des Unterbezirks Mitte Juni gibt dem designierten Kandidaten dieses Votum. Hier konnte die Partei Geschlechterparität erreichen, neben Böcker tritt Gudrun Herrmann an. Böcker zu seiner Motivation: „Ich möchte etwas verändern und die Interessen Fröndenbergs gut im Kreis vertreten.“
Auch interessant
Schon im Vorfeld war bekannt, dass die beiden Fröndenberger SPD-Kreistagsvertreter Ursula Lindstedt und Herbert Ziegenbein nicht mehr antreten. Im Rahmen des Stadtparteitags wurde ihnen ein großer Dank für den langjährigen Einsatz ausgesprochen. In ihrer Funktion als Vorsitzende des Ortsvereins West brachte Lindstedt den Antrag in die Versammlung, die Verabschiedung des Wahlprogramms für die Kommunalwahl noch auf einen gesonderten Parteitag zu verschieben. Man brauche noch etwas mehr Raum für die Ausgestaltung.
Große Zusammenkünfte minimieren
Andere Delegierte aber äußerten, in diesen besonderen Zeiten sollte man weitere große Zusammenkünfte nach Möglichkeit minimieren. Außerdem sei man mit den Formulierungen bereits zufrieden.
Auch interessant
So gab es im weiteren Verlauf des Tages noch eine intensivere Diskussion, das Wahlprogramm wurde schließlich aber schon hier ohne weitere Änderungen verabschiedet.
Einmütig verlief dann auch die Wahl aller Kandidaten für die Kommunalwahl. In seinem Grußwort äußerte sich der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek zur aktuellen Pandemielage in Deutschland und zu Demonstrationen gegen die Schutzmaßnahmen: „Ich finde das erschütternd. Wir wissen um die harten Belastungen für viele Menschen, sollten das aber nicht instrumentalisieren.“ Besonders Landtagsabgeordneter Hartmut Ganzke äußerte deutliche Kritik an der schwarz-gelben Landesregierung, welche seiner Meinung nach die Kommunen mit den Belastungen im Regen stehen lassen und keinen nachvollziehbaren Plan für das Vorgehen bei Schulen und Kitas habe.
Anderer Wahlkampf als üblich
Der Wahlkampf in Corona-Zeiten wird sicher ein anderer werden als gewohnt, auch für die Bürgermeister-Kandidatin Sabina Müller und den bisherigen SPD-Bürgermeister von Selm, Mario Löhr, der für die Sozialdemokraten Landrat werden und die Nachfolge von Michael Makiolla antreten möchte. Auch die beiden richteten sich am Samstag an die Versammlung.
Torben Böcker erklärte, dass sich die Partei in den kommenden Wochen intensiv damit auseinandersetzen wird, wie man die Menschen dennoch gut erreicht. Das Internet dürfte dabei sicher eine große Rolle spielen.