Fröndenberg. Der Kreis Unna meldet zwei weitere Todesfälle aus Fröndenberg. Aber die Seniorinnen sind bereits Anfang und Mitte April mit Corona gestorben.

Von Schuldzuweisungen bittet Kreis-Pressesprecherin Constanze Rauert abzusehen: Die Behörde hatte am Montag einen weiteren Todesfall in Verbindung mit dem Coronavirus gemeldet. Eine Frau, Jahrgang 1931, aus Fröndenberg sei gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesfälle auf 17. Am heutigen Dienstag folgt eine weitere Meldung: Eine Seniorin, Jahrgang 1923 und ebenfalls aus Fröndenberg, hat nicht überlebt. 18 Menschen aus Fröndenberg sind also - laut Statistik des Kreis' Unna - mit dem Coronavirus gestorben.

Alte Fälle tauchen wieder auf

Auf Nachfrage der Westfalenpost ist jetzt klar: Die verstorbenen Seniorinnen waren Bewohnerinnen des Schmallenbach-Hauses in Fröndenberg. Geschäftsführer Heinz Fleck kann das spontan weder bestätigen noch dementieren, sagt er. Woran liegt das? Die Fälle sind alt. Denn bereits Anfang April sei die Seniorin aus dem Jahrgang 1931 mit Corona gestorben. Und auch die andere Dame ist bereits Mitte April verstorben, teilt Constanze Rauert auf Nachfrage mit. Heinz Fleck findet die Vorgehensweise, Tote nachträglich in die Statistik aufzunehmen, fraglich. "Ich weiß es nicht. Aber wenn sie das sagt...", meint Fleck.

Vermutlich, so Constanze Rauert, sei während der Hochphase ein wichtiges Dokument wie der Totenschein an einer Stelle "hängen geblieben" und "irgendwie durchgegangen". Wer an der verzögerten Meldung Schuld hat, ist nicht klar. Es sei auch für die Pressestelle mühevoll, alle Daten zusammenzuhalten.

Zahlen richtig auseinander halten

Insgesamt sind im Kreis Unna 31 Menschen mit dem Virus gestorben (Stand Dienstag, 5. Mai), 18 davon stammen aus Fröndenberg. "16 Personen kamen aus dem Schmallenbach-Haus. Das heißt also, mehr als die Hälfte der Toten. Das waren 15 Bewohner und ein Mitarbeiter", sagt Constanze Rauert. Die anderen beiden Fälle sind dem Hans-Jürgen-Janzen-Haus in Frömern zuzuordnen.

Die zweite verstorbene Mitarbeiterin aus dem Schmallenbach-Haus fällt nicht in die Statistik des Kreis' Unna. Die Frau hatte zwar in Fröndenberg gearbeitet, kam aber aus Menden. Zuständig ist deshalb der Märkische Kreis, in dessen Statistik die Frau auftaucht.

Schmallenbach-Häuser alle negativ getestet

Schmallenbach-Haus Geschäftsführer Heinz Fleck atmet derweil auf. Aktuell (Stand Dienstagnachmittag, 5. Mai) sind die Bewohner aller Häuser negativ auf das Coronavirus getestet. Die Ergebnisse der jüngsten Testrunde von Bewohnern, die zuvor positiv waren, sind da und machen Hoffnung. Somit sind Haus 1, 2 und Haus Hubertia augenscheinlich frei von Corona.

Nichtsdestotrotz: Das Gesundheitsamt habe am Dienstag sicherheitshalber noch einmal 35 Bewohnerinnen und Bewohner getestet, die bisher immer negativ waren. So soll ausgeschlossen werden, dass sie sich in der Zwischenzeit infiziert haben. "Das ist eine super Sache", sagt Heinz Fleck. "Testungen sind wichtig. Im Haus kann sich schnell etwas entwickeln." Er gehe davon aus, dass vielleicht noch der ein oder andere positive Fall komme. Die Ergebnisse erwartet er Mittwoch.