Fröndenberg. Sichere Besuche in Zeiten der Corona-Pandemie möchte die Diakonie Mark-Ruhr den Bewohnern und Angehörigen der Einrichtung in Frömern ermöglichen.
Die eigenen Kinder oder den Partner wochenlang nicht zu sehen, das belastet. Seit Mitte März gilt in den Einrichtungen der Diakonie Mark-Ruhr das Besuchsverbot, auch das Hans-Jürgen-Janzen-Haus in Frömern ist davon betroffen. Grund für die Einschränkungen ist die Corona-Pandemie. Zwei Todesfälle hatte es in Verbindung mit dem Coronavirus gegeben. Seitdem hat sich die Lage verbessert, den anderen Bewohnern geht es gut. Die Quarantäne könnte aufgehoben werden. Jetzt gehen die Verantwortlichen einen Schritt weiter und ermöglichen ihren Schützlingen "sichere Besuche".
Kontakt über die Terrassen
Im Hans-Jürgen-Janzen-Haus können Angehörige über die Terrassen mit Bewohnern Kontakt aufnehmen. "Allerdings getrennt durch die Glasscheibe", schränkt Einrichtungsleitung Jutta Lange ein. "Bei schönem Wetter werden unsere Bewohner aus den Zimmern einzeln in den Garten begleitet und können dann dort
mit genügend Abstand und Schutz über den Zaun Kontakt aufnehmen."Außerdem engagiert sich seit rund einer Woche ein Ehrenamtlicher musikalisch: Er spielt montags, mittwochs und freitags gegen 19 Uhr eine Abendserenade für die Bewohner. Die Alten- und Pflegeeinrichtung der Diakonie Mark-Ruhr bietet 27 Bewohnern ein Zuhause.
Darüber hinaus gibt es seit einigen Wochen die Möglichkeit, digital Kontakt zu Familie und Freunden aufzunehmen. Der Soziale Dienst hilft dabei, Video-Telefonate zu starten, beispielsweise über WhatsApp oder Skype. Allerdings sind dazu Termine nötig. Wer von dem Angebot Gebrauch machen möchte, muss sich telefonisch anmelden unter 02378/ 851020. Die Einrichtung stellt den Bewohnern dann Tablet oder Smartphone zur Verfügung.
Für mehr Abwechslung sorgen
Zum Schutz der Bewohner haben die Altenpflegeeinrichtungen der Diakonie Mark-Ruhr frühzeitig auf ein Besuchsverbot gesetzt: Anfang März wurde zunächst das Zeitfenster für Besuche eingeschränkt, Mitte März dann mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie das generelle Betretungsverbot eingeführt. "Wir wissen, dass das harte Einschnitte waren und sind", sagt Fachbereichsleitung Iris Daas. Aber der Schutz von Bewohnern und Mitarbeitern stehe über allem. "In den zurückliegenden Wochen haben wir uns große Mühe gegeben, für so viel Abwechslung wie möglich zu sorgen."
Geschäftsführerin Regina Mehring betont, dass ihr auch der Schutz der Mitarbeitenden am Herzen liegt. „Bei allen Diskussionen die in diesen Tagen über die Öffnung von Pflegeeinrichtungen geführt werden, muss man sich vor Augen führen, dass wir auch die Menschen schützen müssen, die die Pflege der Bewohner leisten. Daher können wir zurzeit noch nicht alle Wünsche nach Begegnung erfüllen." Unter Einhaltung der Hygienevorschriften und bei medizinischer Notwendigkeit hätten aber beispielsweise Physiotherapeuten und Podologen die Möglichkeit, die jeweiligen Bewohner zu betreuen, sagt Regina Mehring und spricht sich gleichzeitig für eine Lockerung der Kontaktsperren mit „Sachverstand und Augenmaß“ aus.
Geschäftsführerin Regina Mehring fordert: „ Es müsste eigentlich regelmäßig getestet werden, um zu wissen, ob Erkrankte wieder gesund und Gesunde weiterhin gesund sind. Nur dann lässt sich eine Sicherheit herstellen, die hin zum Normalbetrieb führen kann. Solange dies die Gesundheitsämter nicht sicherstellen, müssen wir notgedrungen weiter mit Einschränkungen arbeiten.“