Fröndenberg. Die Fröndenberger SPD schickt Sabina Müller ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Als Trumpf sieht die 51-Jährige ihre lokale Verwurzelung.
Sabina Müller geht als Bürgermeisterkandidatin für die Fröndenberger SPD bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr ins Rennen. Als großen Trumpf sieht die 51-jährige ihre lokale Verwurzelung in der Ruhrstadt. Im Gegensatz zum CDU-Kandidaten und Fröndenberger Kämmerer Günter Freck hat sie keine Laufbahn in der öffentlichen Verwaltung hinter sich.
Die endgültige Bestätigung ihrer Kandidatur bei den Kommunalwahlen am 13. September 2020 soll der Stadtparteitag der Sozialdemokraten am 15. Januar beschließen. Bis dahin spricht man von der designierten Bürgermeisterkandidatin Sabina Müller. Allerdings sollte ein positives Votum Formsache sein. Der Vorstand des SPD-Stadtverbandes hatte sich am Donnerstagsabend einstimmig für die 51-jährige Kommunalpolitikerin entschieden, ebenso vorher schon die Findungskommission der Partei. So verkündete es der Fröndenberger SPD-Vorsitzende Torben Böcker am Freitagmittag bei der offiziellen Präsentation von Sabina Müller als Kandidatin. „Sie hat alles, was man für dieses Amt braucht“, sagte Böcker bei dem Termin in der Kulturschmiede. „Sabina Müller hat bewiesen, wie sehr sie für Fröndenberg brennt.“
Sabina Müller ist in Dortmund geboren und aufgewachsen
„Ja, das stimmt. Ich bin´s", lachte sie am Freitagmittag nach den einleitenden Worten und der Enthüllung ihrer Kandidatur durch Torben Böcker. Geboren und aufgewachsen in Dortmund, lebt Sabina Müller seit genau einem Vierteljahrhundert in Fröndenberg. Schon vorher trat sie der SPD bei. An ein Studium der Anglistik und Geografie schloss Müller eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten an. Heute ist sie in diesem Bereich selbstständig tätig. Ratsmitglied ist sie seit 2009, seit 2018 Fraktionsvorsitzende. Zu dieser Zeit aber, so berichtete sie am Freitag, war es noch nicht ihr klares Ziel vor Augen, bei der nächsten Wahl Bürgermeisterin der Stadt werden zu wollen. Von einigen Parteifreunden sei sie aber immer wieder gefragt worden, bis dann auch selber die Entscheidung – in Absprache und mit Unterstützung der Familie – in ihr gereift seid.
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Lockere Gespräche gab es auch mit anderen Kandidaten, es kristallisierte sich dann aber schnell Sabina Müller als Kandidatin heraus, so Torben Böcker weiter. Für ihn selber habe eine Kandidatur nicht zur Debatte gestanden.
SPD: Fehlende Verwaltungserfahrung kein Problem
Fehlende Kenntnisse und Erfahrung in einer Leitung einer Stadtverwaltung sieht man in der SPD aber nicht als Problem. Torben Böcker münzte es bei der Präsentation vielmehr in eine Stärke der Kandidatin um. „Sabina Müller bringt stattdessen viele Idee aus der Wirtschaft mit, um die Verwaltung zu modernisieren.“ Die Angesprochene selber sagte, dass sie über Führungsstärke verfüge und sich selbst als Bürgermeisterin vor allem dafür zuständig sehe, die Zielvorgaben zu machen. „Die Stadt hat sehr gutes Personal im Rathaus, das diese Vorgaben dann umsetzen kann.“
In jüngeren Jahren spielte Sabina Müller hochklassig Volleyball in Dortmund, in der ersten Bundesliga und sogar in der Nationalmannschaft. Was sie vom Leistungssport mitnehmen konnte in die Politik? „Ich bin eine Teamplayerin, Fair Play ist ganz wichtig. Genauso habe ich auch gelernt, zu kämpfen.“
Ausschussvorsitzende
Sabina Müller ist aktuell auch Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing und sitzt im Verwaltungsrat der Sparkasse Unna-Kamen.
Bekanntlich schickt die CDU Günter Freck ins Rennen um den Bürgermeister-Posten. Die anderen Parteien haben über Kandidaten noch nicht entschieden.
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Dass auch der Wahlkampf nicht einfach wird, ist ihr klar. Für die CDU geht Günter Freck als Kämmerer und Erster Beigeordneter der Stadt ins Rennen. Er ist bei vielen angesehen, kennt die Stadt Fröndenberg gut. Aber zuhause ist er hier nicht. „Günter Freck ist ein guter Kämmerer", zollt auch Sabina Müller ihm Respekt. „Aber Bürgermeister ist noch einmal eine andere Aufgabe.“ Und verweist auf ihren Lebensmittelpunkt hier in Fröndenberg. Dass sie vor Ort präsent ist, bei Vereinen und Veranstaltungen. „Das wird für die Bürger bei der Wahl auch ein Kriterium sein“, hofft sie.
Sabina Müller setzt Schwerpunkt bei der Bildung
Die dreifache Mutter setzt ihren Schwerpunkt vor allem bei der Bildung. „Chancengleichheit ist das A und O.“ So ist ihr das weitere Vorantreiben des GSF-Umbaus – selbiges steht auch an den Grundschulen bevor – ein großes Anliegen. Als weitere Themen nennt sie Infrastruktur und Nahverkehr, bessere Radwege und eine Förderung des Tourismus, aber auch neue Formen der Bürgerbeteiligung an der Politik. „Fröndenberg lebt vom Ehrenamt. Die Leute müssen dabei unterstützt werden.“ Ob nun Bürger oder Mitarbeitern im Rathaus: „Meine Tür soll immer offen stehen.“
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Klar ist auch allen Sozialdemokraten in Fröndenberg, dass es weiter gegen den negativen Bundestrend der Partei anzukämpfen gilt. „Den können wir nicht wegdiskutieren“, so Torben Böcker. „Aber es ist hier auch eine Personenwahl. Und die Bürger können das unterscheiden.“ Sabina Müller hatte selber dazu gesagt: „Man kennt mich in Fröndenberg.“ Und SPD-Ratsmitglied Kurt Potthoff ergänzte: „Wir können hier in Fröndenberg vieles vorweisen.“