Ardey. Nach dem Brand von gut 300 Strohballen vom Dezember in Fröndenberg-Ardey stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein.
Von Alexander Lück
Etwa 300 Strohballen brannten lichterloh vor gut einem Monat in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember auf einem Feld in Ardey. Landwirt Dirk zur Nieden ist immer noch damit beschäftigt, Ersatz zu beschaffen. Das Ermittlungsverfahren ist mittlerweile eingestellt.
Die eindrücklichen Bilder der Flammen hat auch Landwirt Dirk zur Nieden immer noch im Kopf. 300 Strohballen brannten in dieser Nacht mitten in der Adventszeit aus. Die Polizei vermutete Brandstiftung als Ursache und nahm die Ermittlungen auf. Wie es übliche Praxis ist, wurden diese dann an die Staatsanwaltschaft weitergegeben, in diesem Fall nach Dortmund.
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Am Montag teilte Henner Kruse, Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund, auf Nachfrage der Westfalenpost mit: Die Ermittlungen sind am 10. Januar eingestellt worden. Es konnte kein Anfangsverdacht gegen einen möglichen Täter erhoben werden.
Weitere Hinweise fehlen derzeit
Nur durch neue Hinweise aus der Bevölkerung könnte das Verfahren wieder neu ins Rollen gebracht werden. Dirk zur Nieden, der in Ardey den gleichnamigen Hähnchenhof führt und dem die verbrannten Strohballen gehörten, ist die Nachricht von der Einstellung des Ermittlungsverfahrens auf offiziellem Wege bislang noch nicht zugegangen. „Aber ich habe mir schon gedacht, dass das passieren wird“, erzählt er im WP-Gespräch.
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Nicht nur, dass der Verlust den Betrieb und die Familie schon schwer getroffen und schockiert hat. Es passierte schließlich auch noch mitten in der Vorweihnachtszeit, was für den Betrieb sowieso schon die arbeitsreichste Zeit des Jahres ist. Glück im Unglück: Nicht das komplette Stroh lagerte zur Nieden an der betroffenen Stelle. Eine Reserve befand sich an einem anderen Ort. Und diese half jetzt zumindest bis ins neue Jahr hinein.
Hätte bis Sommer gereicht
Das Mitte Dezember verbrannte Stroh stammte aus eigener Produktion und hätte gut und gerne bis weit in den Sommer hinein gereicht. Nun muss natürlich Ersatz her. Damit ist Dirk zur Nieden derzeit immer noch beschäftigt. Vor allem auf drei Lieferanten aus der Umgebung kann er dabei zurückgreifen. Einer davon auch ein Landwirt aus der Nachbarschaft, der auch unmittelbar nach dem Brand sofort ausgeholfen hatte.
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Aber Stroh ist nicht gleich Stroh: „Ich muss natürlich gucken, dass ich die Qualität bekomme, die ich brauche. Bei meinem Stroh wusste ich natürlich ganz genau, was ich habe und wo es liegt.“
Stroh gepresst
Denn das Stroh gibt es einmal gepresst in runden Ballen, aber auch als eckige Quader. In den Stall der Puten muss Stroh, welches in längere Stücke geschnitten ist. Für die Hähnchen können es auch kurzgeschnittene sein. Dieses ist dann saugfähiger.
Unter den verbrannten Ballen waren all die verschiedenen Sorten. Um zu sehen, was geeignet ist, bestellt Dirk zur Nieden auch einzelne Ballen zum Testen, bevor er größere Menge ordert. „Im Moment hangeln wir uns so durch“, sagt er.
Der Schaden summierte sich schließlich auf gut 10.000 Euro. Immerhin: Die Versicherung hat das übernommen. Aber allein schon der Arbeitsaufwand bei der Beschaffung von Ersatzstroh dürfte mittlerweile bei gut und gerne zwei kompletten Arbeitstagen sein.
Die Erinnerung an die Brandnacht und an die mutmaßliche Brandstiftung lässt ihn immer noch mit dem Kopf schütteln über die mutwillige Zerstörungswut: „Warum macht jemand so etwas?“