Ardey. Die Polizei geht bei dem Strohballen-Brand in Fröndenberg von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Landwirt Dirk zur Nieden macht die Tat fassungslos.

Am Morgen danach liegen noch leichte Rauchschwaden über dem Feld am Thabrauck in Ardey. In der Nacht zu Mittwoch sind dort 300 Strohballen abgebrannt. Mehr als 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

Dirk zur Nieden steckt mit seinem Hähnchenhof gerade mitten im Weihnachtsgeschäft. „Und dann kommt noch jemand daher und fackelt unser Stroh ab, das wir doch für die Tiere brauchen.“ Der Landwirt ist entsetzt über die Brandstiftung auf seinem Feld. Zwei Reihen Strohballen – rund 300 Stück – hatte er zwischen Thabrauck und Feldstraße („Krauser Baum“) gelagert. Der nächtliche Brand hat sie komplett vernichtet.

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In der Nachbarschaft war das Feuer gegen 22 Uhr entdeckt und Dirk zur Nieden informiert worden. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot aus. „Als die erste Reihe brannte, haben wir noch versucht, eine Schneise in die zweite zu schlagen, damit die Flammen nicht übergreifen“, berichtet der Ardeyer Landwirt. Die Mühe sei jedoch vergeblich gewesen. „Ich weiß nicht, was Leute davon haben, anderen solch einen Schaden zuzufügen“, sagt Dirk zur Nieden und ist fassungslos.

Feuer brennt kontrolliert ab

Die Feuerwehr ließ die beiden rund vier Meter hohen Strohballen-Berge schließlich kontrolliert abbrennen. Der starke Wind habe sich in diesem Fall letztendlich als vorteilhaft erwiesen, erklärt der Fröndenberger Feuerwehr-Chef Jörg Sommer. „Weil die Strohballen dann schneller abbrennen.“

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„Kontrolliert“ heißt: Die rund 60 Feuerwehrleute sorgten dafür, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet. Sie waren die gesamte Nacht im Einsatz. „Um 6 Uhr war der Einsatz schließlich beendet“, bilanziert Jörg Sommer. Die Bahnlinie zwischen Fröndenberg und Unna, die unmittelbar neben dem Feld verläuft, musste wegen des Großbrandes zeitweise gesperrt werden. Die Polizei schätzt den entstanden Sachschaden auf 6000 Euro.

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Dirk zur Nieden muss das verbrannte Stroh jetzt für seine Tiere ersetzen. Es wird für das Geflügel auf dem Ardeyer Hof speziell zugeschnitten. Dass es sich auf dem Feld um Brandstiftung gehandelt haben muss, steht für den Landwirt außer Frage. Dafür spreche, wie es abgebrannt sei. „Und es wurde ganz offensichtlich nicht von der Straße aus angezündet“, erklärt zur Nieden.

Auf einem Feld in Fröndenberg Ardey, zwischen Thabrauck und Feldstraße, sind in der Nacht zum 11. Dezember 300 Strohballen abgebrannt. Die Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus.
Auf einem Feld in Fröndenberg Ardey, zwischen Thabrauck und Feldstraße, sind in der Nacht zum 11. Dezember 300 Strohballen abgebrannt. Die Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus. © Thekla Hanke

Polizeisprecher Christian Stein sagt dazu: „Unsere Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass es sich um Brandstiftung handelt.“ Ob es in diesem Jahr bereits ähnliche Brandereignisse in Fröndenberg gegeben hat? Im Juni habe in Bausenhagen ein 3000 Quadratmeter großes Feld gebrannt. Eine Straftat habe damals aber nicht vorgelegen, Ursache seien vielmehr die Witterungsverhältnisse – Trockenheit – gewesen, erklärt der Polizeisprecher. Und im März habe es in Stickherdicke eine fahrlässige Brandstiftung an einem Gartenhaus gegeben.

Brandserie entlang der B1

Dirk zur Nieden erinnert sich an eine Brandserie im Sommer entlang der B1. „In Dortmund und Lünen haben immer wieder Strohballen gebrannt“, verweist er auf ähnliche Fälle. Im August war ein Tatverdächtiger gefasst worden.

Anfang Dezember brannten zuletzt in Bochum knapp 800 Rundballen Stroh. Auch dort wird Brandstiftung vermutet.

Die Kreispolizei Unna appelliert an Zeugen, die am Dienstagabend etwas Verdächtiges beobachtet haben, sich zu melden unter