Fröndenberg. Die Westfalenpost hat beim 24-Stunden-Dienst der Fröndenberger Jugendfeuerwehr vorbeigeschaut.
Ein ganzer Tag Schicht wie bei der Berufsfeuerwehr. Jederzeit kann ein Einsatz kommen. Und auch vor Ort wartet meist noch eine Überraschung. Die Westfalenpost hat beim 24-Stunden-Dienst der Fröndenberger Jugendfeuerwehr vorbeigeschaut.
Feuerwehr und Freizeit
Neben der Jugendfeuerwehr Mitte gibt es auch Nachwuchsgruppen in den Vororten. Insgesamt sind das 70 Jugendliche. Anfangen kann man ab zehn Jahre. Mit der Volljährigkeit kann man in den aktiven Dienst wechseln. In den Übungsdiensten wird feuerwehrspezifisch ausgebildet, es gibt aber auch andere Freizeitaktivitäten.
Am Ende sind alle ziemlich müde. Nicht nur deshalb, weil man auf den Luftmatratzen bei Zeltlager-Atmosphäre im Fröndenberger Feuerwehrgerätehaus in der Nacht nicht so lange die Augen zubekommen hat. Es war auch anstrengend.
Am Samstagfrüh trafen sich 14 Mitglieder der Fröndenberger Jugendfeuerwehr, zwischen elf und 18 Jahre alt, und blieben hier bis in den Sonntagmorgen zusammen. Die Betreuer hatten, schon seit Monaten mit diesem Tag beschäftigt, eine Handvoll fiktive Einsätze vorbereitet, natürlich ohne den Jugendlichen etwas zu verraten. Zum Beispiel eine Ölspur auf einem Platz vor der Gesamtschule, einen Autounfall mit eingeklemmtem Fahrer, einen weiteres Fahrzeug stand gar in Brand, ein ebenfalls brennender Mülleimer.
Nach der Alarmierung machten sich die Jugendlichen auf den Weg. Wie im „richtigen Leben“ eines Feuerwehrmannes gab es dort aber auch immer wieder Überraschungen und völlig neue Situationen. So war etwa die ausgelöste Brandmeldeanlage in einer Firma nicht wegen eines Brandes angesprungen. Eine Person konnte sie vielmehr, kurz vor dem Zusammenbruch, noch auslösen, um auf sich aufmerksam zu machen. Also galt es dann, diese aus dem Gebäude zu retten. Durch einen engen Flur.
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Alltag wie in der Berufsfeuerwehr
„Beim 24-Stunden-Dienst geht es darum, für die Jugendlichen den ganz normalen Alltag eines Berufsfeuermannes bzw. -frau zu simulieren“, erläutert Thorben Schneemann, der Jugendfeuerwehrwart für die Fröndenberg, und damit für die Nachwuchsarbeit in der Innenstadt hauptverantwortlich.
„Die haben haben das wirklich gut gemacht“, lautete am Ende sein Fazit. Natürlich passieren noch Fehler, diese werden sofort nach den Einsätzen besprochen. Klar ist von vornherein die Aufgabenverteilung: Es gibt Einsatzleiter, Angriffstrupps (die in der Regel als erstes in ein Gebäude gehen) oder Wassertrupps. Zwischen den Einsätzen am Wochenende wurde immer wieder gewechselt, damit man möglichst viel kennenlernt.
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Felix Nolte ist eines der Mitglieder der Fröndenberger Jugendfeuerwehr. Der 16-Jährige sagt: „Das Tolle ist, dass man immer im Team arbeitet.“ David Moog, ebenfalls 16, ergänzt: „In dieser Gemeinschaft kann man einiges erreichen.“
Unterstützung von allen Seiten
Theorie gehört zur Ausbildung auch dazu. „Das ist natürlich nicht die Sache, die allen am meisten Spaß macht“, grinst David Opuchlik (16). Umso wichtiger ist die Praxis. Und die Unterstützung von Firmen, die ihr Gebäude für die Übungen zur Verfügung stellen. Oder der Schrottplatz, der ein Auto zum „Abfackeln“ spendet. Thorben Schneemann möchte ausdrücklich betonen, welch gute Möglichkeiten die Fröndenberger Jugendfeuerwehr dadurch hat. Und schließlich ist dieser 24-Stunden-Dienst auch eine wirklich gute Teambuilding-Maßnahme.