Fröndenberg. . Vier Wochen nach dem Brand mit Todesfolge stand wieder die Kleidung eines Häftlings im JVK Fröndenberg in Flammen. Die Kripo ist vor Ort.

Im Fröndenberger Justizvollzugskrankenhaus (JVK) ist es am Samstag zu einem Feuerwehreinsatz gekommen: Ein 20-jähriger Häftling aus Syrien stand in Flammen. Wie schon bei dem Feuer vor vier Wochen, an dessen Folgen ein 24-jähriger Syrer starb, sei auch diesmal wieder „die Kleidung des Häftlings in Brand gesetzt worden“, erklärt Polizeisprecher Marcus Kaaden. Doch es gibt noch weitere Übereinstimmungen.

Ermittlungen aufgenommen

Die Feuerwehr rückte zu dem Einsatz am Samstagvormittag im Fröndenberger JVK mit einem Großaufgebot aus. Schon nach dem Brand Mitte Dezember hatte der stellvertretende Wehrleiter Dieter Blotenberg auf Nachfrage der Westfalenpost erklärt: „Es ist und bleibt ein Krankenhaus.“

Für die Feuerwehrleute ist der Einsatz schnell beendet gewesen, beim JVK bleiben Fragen offen. Der 20-jährige Insasse, der verletzt worden ist, schwebe nicht in Lebensgefahr und sei ansprechbar, hieß es seitens der Kreispolizei. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen.

Bemerkenswert an diesem Fall ist, dass es bereits vor vier Wochen einen ähnlichen Einsatz im JVK gegeben hatte. Damals erlitt ein Häftling durch in Flammen stehende Kleidung so schwere Verletzungen, dass er eine Woche später in einer Fachklinik an den Folgen des Brandes gestorben ist.

Es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten: Auch das zweite Brandopfer sei in stationärer psychiatrischer Behandlung. Und bei beiden Fällen seien keine Brandbeschleuniger im Spiel gewesen, so die Kreispolizei.

Nach ersten Erkenntnissen zündete sich der Mann am Samstag mit brennendem Toilettenpapier an, das er wiederum mit Zigarettenglut in Brand gesteckt hatte. Der Brand wurde sofort durch Bedienstete mit einem Feuerlöscher gelöscht – die Verletzungen des Gefangenen wurden versorgt. Lebensgefahr besteht nicht.

Wie es zur Kleidungs-Entzündung kommen konnte, ist für den Brand Mitte Dezember noch unklar: Es gibt noch kein Gutachten, das klärt, ob es sich um einen Unfall gehandelt hatte, der Häftling von einer anderen Person angezündet worden ist oder sich selbst angezündet hatte. JVK-Leiter Joachim Turowski hatte damals erklärt, dass Angestellte des JVK bei der Beobachtung des 24-jährigen Patienten bemerkt hätten, dass dessen Bekleidung Feuer gefangen hatte.

Keine Auskünfte

In der JVK habe es zwar direkt nach dem Zwischenfall eine Besprechung gegeben, doch da Leiter Joachim Turowski erst am Montag wieder im Dienst sei, wolle man bis dahin keine Auskünfte über den Vorfall erteilen, hieß es seitens des JVK auf WP-Anfrage.