Fröndenberg. . Sebastian von Mletzko erobert die Schlagerwelt und moderiert im Auftrag des BVB. 2019 will der Fröndenberger beim „Fernsehgarten“ durchstarten.

Der Fröndenberger Sebastian von Mletzko hat viele Talente. Viel Zeit investiert er in seine Karriere als Schlagersänger.

In einem Gespräch mit WP-Redakteur Marc Friedrich sprach von Mletzko über Auftritte bei Borussia Dortmund, die Bühne beim Fernsehgarten sowie die Notwendigkeit von Musikvideos.

Sie sind Schlagersänger, Moderator, Familienvater und arbeiten als Groß- und Außenhandelskaufmann. Wie kriegt man das alles unter einen Hut?

Sebastian von Mletzko: Die Kraft gibt mir meine Frau. Ich arbeite Vollzeit in meinem normalen Job und bin da ganztägig im Außendienst unterwegs. Es ist manchmal sehr schwierig, aber es ist alles noch im Rahmen. Aber meine Basis von Leuten, die mir helfen, wird immer größer.

Wer gehört zu dieser Basis?

Fotografen, mein Manager, meine Booker, die Veranstaltungen für mich organisieren. Von einer Person ist das mittlerweile auf fünf oder sechs herangewachsen. Alleine könnte ich das gar nicht stemmen.

Wie teilt man diese Arbeit auf?

Es ist sehr strukturiert. Für das Jahr 2019 habe ich schon einen so vollen Terminkalender, dass wir gucken müssen, was wir überhaupt noch annehmen können.

Was für Termine sind das?

Für Borussia Dortmund machen wir wieder was am Friedensplatz. Das hängt natürlich davon ab, wie erfolgreich der BVB ist, aber das sieht ja momentan ganz gut aus. Da werde ich vor Pokalspielen wieder die Moderation machen.

Moderation heißt dann: Die Fans unterhalten?

Genau. Man macht Stimmung mit den Leuten, heizt die auf für das Spiel. Das sind ja besondere Momente für die Fans. Da singe ich dann auch ein, zwei Songs, damit alle Bock auf das Spiel bekommen. Aber natürlich so, dass da positive Stimmung herrscht.

Wie finden das Ihre Frau und Ihre Tochter mit Ihrer Schlagerkarriere?

Die finden das super, es macht ihnen eine große Freude. Wir haben das ganz am Anfang mal besprochen und gesagt: mal gucken, wie weit es geht. Und jetzt sind wir auf einem höheren Level angelangt. Meine Frau unterstützt mich, wo es nur geht und ist mein Rückhalt. Wir haben aber auch sehr viel Zeit als Familie zusammen.

Ihr Kind ist sieben Jahre alt: Singt man manchmal noch zusammen?

Es ist schon so, wir singen oft zusammen.

Was denn?

Meine Tochter hat das musikalische Gen von mir übernommen und da machen wir viele Faxen zusammen. Sie kennt meine Songs ja schon zwei bis drei Monate, bevor die rauskommen. Und dann meckert sie manchmal: Papa, ich kenne den Song doch schon, mach’ was Neues. Dann erkläre ich ihr: Du ja, aber die anderen Leute noch nicht. Das ist schon sehr lustig.

Woher kommen die Ideen für die Songs?

Die kommen von Textern und Produzenten, die mir das erleichtern. Ich kann natürlich eingreifen und sagen: Das und das möchte ich nicht im Text haben.

Sie haben der WP in einem Gespräch vor einem Jahr verraten, dass Sie von einem Auftritt bei „Immer wieder sonntags“ in der ARD träumen. Sind Sie dem ein bisschen näher gekommen?

Ja, absolut. Ich habe 2018 noch eine Absage bekommen, aber wir planen das mit großen Zügen. Ich glaube schon, dass ich mit den neuen Songs die Chance bekommen werde, dort oder im „Fernsehgarten“ aufzutreten.

Es gibt auch zu jedem Ihrer Songs noch Musikvideos. Welche Rolle spielen die in Zeiten, in denen es MTV und VIVA nicht mehr gibt?

Ich sehe das ein bisschen kritisch. Viele wissen selbst bei einem Megahit wie „Atemlos“ von Helene Fischer nicht einmal, wie das Video aussieht. Die Videos sind für mich deswegen zweitrangig – aber: Sie gehören dazu und erreichen auch ihr, wenn auch kleines, Publikum.

Ein Song heißt „Ratzfatz nach Mallorca“. Wie oft geht es auf die Partyinsel?

Für uns als Familie ist der Mallorca-Urlaub sehr wichtig. Wir sind aber nicht am Ballermann, sondern fahren da zum Entspannen hin. Wir halten uns im Landesinneren auf. Das ist unser Ruhepol.

Mallorca als Ruhepol und Schlager – passt das denn zusammen?

Schlager ist nicht gleichzeitig auch Partyschlager. Mein Ziel ist es, den klassischen Schlager neu zu formen. Der Generationswechsel ist sehr groß und dort ist eine Lücke entstanden und in diese Lücke will ich rein. Ich will besonders die Leute von 30 bis 50 Jahren begeistern.

Mallorca ist Urlaub, was sind die Vorzüge Fröndenbergs?

Fröndenberg ist mein Zuhause. Man kennt die Leute, man weiß, wo man hingehen kann. Wir wohnen auf einem kleinen Hügel in Fröndenberg, dort fühle ich mich daheim. Ich habe auch viele Jahre vorher in Menden gewohnt, bevor ich nach Fröndenberg gezogen bin.

Was hat Sie dazu bewogen?

Es war damals einfach die Lage des Hauses. Aber das ist beides so nah beieinander, da ist man schnell wieder auf der anderen Ruhrseite.

Sie wurden beim Internetportal schlager.de zum Newcomer des Jahres gewählt, haben mehrere Lieder herausgebracht und viele Auftritte in 2018 gehabt. Was darf man im nächsten Jahr erwarten?

Wir führen gerade Gespräche über ein Album, das im nächsten Jahr rauskommen soll. Wir werden verschiedene Bühnen angreifen. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben darf.

Wie wäre es mit einem großen Auftritt in Fröndenberg?

Jederzeit! Ich plane vielleicht mal ein Konzert in Fröndenberg oder Menden. Vielleicht auf der Wilhelmshöhe in Menden oder beim Forum in Fröndenberg. Da hätte ich große Lust drauf.