Fröndenberg. . Förderverein Kulturzentrum Fröndenberg träumt von Kettenschmiedemuseum und Kulturschmiede auf mehr Quadratmetern mit verbesserter Infrastruktur.
Der Förderverein Kulturzentrum Fröndenberg träumt von einem Kettenschmiedemuseum und einer Kulturschmiede auf noch mehr Quadratmetern mit verbesserter Infrastruktur. Die aufwändigen An- und Umbauarbeiten sollen von einem Architekturbüro geplant werden.
Für die Erstellung einer Planungsstudie hat Vereinsvorsitzender Jochen Hänel einen Bürgerantrag gestellt. Der Antrag sieht vor, 10.000 Euro für die Erstellung der Studie im Haushalt 2019 bereitzustellen. Beraten wird der Antrag im Hauptausschuss, der am kommenden Mittwoch, 7. November, tagt. Eine Entscheidung soll es dann in den Haushaltsberatungen geben.
Beeindruckende Zahlen
10.000 Euro soll die Planungsstudie kosten. Das sei allerdings nur ein Näherungswert, sagt Hänel im Gespräch mit der Westfalenpost. Ebenso sieht es mit den geplanten Baumaßnahmen aus, die vorsichtig mit 500.000 Euro veranschlagt werden. Die Studie könnte weitere Erkenntnisse diesbezüglich bringen.
Kulturschmiede seit elf Jahren im Einsatz
Die Planungsstudie zur Konkretisierung der Baumaßnahme am Westfälischen Kettenschmiedemuseum/Kulturschmiede ist Thema im öffentlichen Teil des Hauptausschusses.
Der Hauptausschuss tagt am kommenden Mittwoch, 7. November, ab 16.30 Uhr im Sitzungssaal des Stiftsgebäudes. Anschließend soll noch die Ratssitzung stattfinden.
Der Veranstaltungsraum Kulturschmiede ist seit dem Jahr 2007 am Kettenschmiedemuseum im Einsatz. Zum zehnjährigen Jubiläum im vergangenen Jahr wurde drei Tage lang mit Live-Auftritten gefeiert.
Bei Reihenbestuhlung ist im Veranstaltungsraum Kulturschmiede Platz für 170 Besucher, an Tischen können 90 Leute Platz nehmen.
Insgesamt sollen die Räumlichkeiten neu strukturiert werden – im Bürgerantrag wird von einer „Gesamtbaumaßnahme von circa 400 Quadratmetern“ gesprochen.
Deswegen ist es Hänel auch so wichtig, dass eine hochqualitative Studie erstellt werden wird. „Wir halten eine detaillierte Planungsstudie, die auch konkrete Baukosten benennen wird, für unerlässlich“, heißt es in seinem Bürgerantrag. Vier Themenbereiche sollen die Eckpfeiler der An- und Umbaumaßnahmen darstellen.
Wertvolle Exponate
Thema Nummer eins: Die Räumlichkeiten für das Koks- und Stahllager fallen zum Jahresende ersatzlos weg. Momentan werde mit einem Container improvisiert. Außerdem befänden sich noch Exponate im Lager an der Bergstraße. „Es handelt sich beispielsweise um eine Biegevorrichtung, mit der früher gearbeitet wurde. Das ist vom Vorführeffekt her eine beeindruckende Sache“, so Hänel. Ein neues Lager werde dringend benötigt.
Film- und Pädagogikraum
Die „ständige Umstuhlerei“ sei ebenfalls ein untragbarer Zustand. „Wir brauchen einen dauerhaft bestuhlten Film- und Pädagogikraum“, lautet eine weitere Forderung in dem Bürgerantrag.
Büro gekündigt
Auch hat der Förderverein seit der Kündigung der Räumlichkeiten im Hotel am Park kein Büro mehr. „Alle Vorstandskollegen sind in ihren Homeoffices räumlich sehr beansprucht“, erklärt Hänel. Sein Fazit lautet: „Dies ist kein professioneller Zustand.“ Deswegen wolle man ein Büro in den geplanten Anbauten einrichten.
Keine Parallelveranstaltungen
Zu guter Letzt soll die Kulturschmiede eigene, barrierefreie Toiletten bekommen. Momentan müssen Besucher noch die Toiletten im Kettenschmiedemuseum nutzen. Das habe den Nachteil, dass „Parallelveranstaltungen momentan nicht möglich“ seien. „Wünschenswert wäre, das zu entkoppeln“, stellt sich Hänel vor.
IDas Rennradmuseum ist zurzeit in einem ehemaligen Ladenlokal am Markt untegebracht. Foto: Marc Friedrich Ein netter Bonus
Das i-Tüpfelchen wäre, wenn auch für das Rennradmuseum Platz wäre, das momentan in einem ehemaligen Ladenlokal am Markt beheimatet ist. Allerdings gibt Hänel zu bedenken: „Die Idee ist zwar toll, aber das Rennradmuseum haben wir in unserer Studie nicht berücksichtigt. Das ist aus heiterem Himmel in die Mitte der Studie gefallen und wäre ein netter Zusatz.“
Über zwei andere Räumlichkeiten sei bereits nachgedacht worden. Aber: „Der Hof Sümmermann ist zu weit weg und die Ruhrland Kettenfabrik sehr sanierungsbedürftig“, erklärt der Fördervereinsvorsitzende. Außerdem wäre in Hinblick auf das Rennradmuseum noch zu klären: „Wer von den Fahrradenthusiasten würde uns helfen, das zu bespielen?“
Mehrere Jahre entfernt
Sollten die beantragten 10.000 Euro für die Planungsstudie in den Haushalt aufgenommen werden – und da ist Hänel „sehr zuversichtlich“ –, dann ist es noch ein weiter Weg bis Kettenschmiedemuseum und Kulturschmiede in neuem Glanz erstrahlen. „Wir brauchen definitiv mehr Fläche. Diese An- und Umbaumaßnahmen sind absolut keine Kleinigkeit“, so der Vereinsvorsitzende.
Was den zeitlichen Rahmen betrifft, kann Hänel nur schätzen: „Wir sind noch mehrere Jahre von der Realisierung entfernt.“