Fröndenberg. . Die Kita St. Marien muss umziehen. Als Favorit gilt der Hirschberg. Jetzt gibt es auch ein neuartiges pädogogisches Konzept.
Die Betreiber der St.-Marien-Kita wollen einen pädagogischen Modell-Versuch starten. Der Ansatz nennt sich „intergenerative Pädagogik“. Dabei sollen ganz junge Menschen von der Erfahrung ganz alter Menschen profitieren – und umgekehrt. Was damit gemeint ist, erläuterten Pastoralverbund Fröndenberg und Gemeindeverband Katholischer Kirchengemeinden Ruhr-Mark im Schmallenbach-Haus (SBH). Kein Zufall: Das weitläufige Gelände des Seniorenheims am Hirschberg gilt als Favorit in der Standort-Debatte.
Fakt ist: Der St.-Marien-Kita muss umziehen. Der bisherige Altbau in der Stadtmitte hat Sanierungsbedarf. Eine Sanierung wäre laut Gemeindeverbandsgeschäftsführer Herrmann zu teuer. Deshalb verlässt der Kindergarten das Gebäude zum 31. Juli 2017.
Fakt ist auch: Das für die kleine Gemeinde Fröndenberg zuständige Kreisjugendamt will mit dem bisherigen Betreiber weitermachen und umgekehrt der Gemeindeverband mit dem Kreis. Pfarrgemeinderat und Eltern sind ebenfalls einverstanden.
Anwohner haben noch Fragen
Dennoch sind offene Fragen zu klären – mit Anwohnern. „Wir stehen mit den Anwohnern im Gespräch“, sagte SBH-Geschäftsführer Heinz Fleck, „sie sagen, dass sie grundsätzlich nichts gegen einen Kindergarten haben“. Das heißt aber längst nicht, dass sie den Plänen vorbehaltlos zustimmen.
Am Donnerstag berät Ausschuss
Am Donnerstagabend unterrichteten die Verantwortlichen von katholischer Seite Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD) sowie Politiker aus dem Rat. Über den Inhalt des Gesprächs wurde Stillschweigen vereinbart.
Am Donnerstag, 9. Februar, will der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt die Zukunft des Marien-Kindergartens im Stiftsgebäude öffentlich beraten.
Bereits am Freitag nutzten die Betreiber die Gelegenheit, für den angepeilten Standort mit einem offenbar neuartigen Konzept zu werben.
SBH-Chef Heinz Fleck: „Bisher gab es auch schon Begegnungen von Kindergartenkindern und Senioren. Aber das war immer nur punktuell: bei kirchlichen Feiertagen und bei Feiern in unserem Haus. Die Nähe der beiden Einrichtungen bietet die Chance, die Kontakte zu intensivieren.“ Denkbar sind gemeinsame Stunden bei der Tier-Therapie mit Hund oder Alpaka – oder im Chor.
Die Kita soll vier Gruppen Platz bieten – doppelt so viele wie bisher. Wie groß eine Gruppe ist, steht noch nicht fest. Das hängt davon ab, wie viele unter Dreijährige angemeldet werden. Da sich die Zahl der Gruppen verdoppelt, verdoppelt sich auch die Zahl der Mitarbeiterinnen von zehn auf künftig 20.
Wissenschaftliche Begleitung möglich
Die räumlichen Voraussetzungen am Hirschberg sind gut. Das weitgehend bewaldete Gelände umfasst 10 000 Quadratmeter. Die Kita braucht 3000 Quadratmeter. „Da bleibt genügend Platz für einen Waldkindergarten“, sagte Gemeindereferent Heiner Redecker.
Der Kita-Betreiber will das Projekt gern wissenschaftlich begleiten lassen. Er steht mit Professor Jörn Dummann von der Fachhochschule in Münster in Kontakt. Eine Rückmeldung steht noch aus.