Fröndenberg. . Der Kindergarten St. Marien steht vor dem Aus. Sobald etwas kaputtgehe, müsse das marode Gebäude geschlossen werden, heißt es beim Kreis Unna.
Der Kindergarten St. Marien droht jederzeit die Schließung. Wenn im laufenden Betrieb etwas kaputtgehe, müsse der Kindergarten geschlossen werden, kündigt Kreis-Dezernent Torsten Göpfert an. Weder die katholische Kirche als Träger, noch die Stadt Fröndenberg, noch der Kreis Unna als Jugendhilfeträger wollen Mittel für Sanierung oder Reparatur zur Verfügung stellen. Die Beteiligten hatten sich gerade darauf geeinigt, den Kindergarten bis zum Sommer 2018 weiter betreiben zu wollen und dann zu verlagern. Ursprünglich sollte der Kindergarten-Betrieb schon im Sommer 2016 enden.
Eine Reparatur widerspreche dem „wirtschaftlichen und sparsamen Einsatz öffentlicher Mittel“ erklärt Göpfert. Er wolle nicht ausschließen, dass der Kindergarten „noch im laufenden Kindergartenjahr“, also vor dem 31. Juli 2017, geschlossen werden muss. Sollte das passieren, „so müssten die in der Tageseinrichtung betreuten Kinder durch den Jugendhilfeträger kurzfristig in Abstimmung mit dem LWL-Landesjugendamt in anderen Räumlichkeiten übergangsweise untergebracht werden“, sagt Göpfert. Wo, das lässt er offen.
CDU: Tanz auf dem Vulkan
„Wie uns scheint, ist die Angelegenheit ein Tanz auf dem Vulkan“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzende Sibylle Weber. Selbst wenn der Kindergarten noch bis zum 31. Juli weiterbetrieben werde, sei offen, wo ab 1. August dann 65 zusätzliche Kindergartenplätze herkommen.
Göpfert erklärt, dass er „an einer möglichst zeitnahen und reibungslosen Betriebsverlagerung interessiert“ sei. Er sehe Vorteile beim Vorschlag der Kirchengemeinde, einen Standort in direkter Nachbarschaft der Senioreneinrichtung Schmallenbach-Haus am Hirschberg zu nutzen. Die Mittagsverpflegung durch die Küche des Altenzentrums und gemeinsame Veranstaltungen böten „pädagogisch-konzeptionelle wie wirtschaftlich interessante Gesichtspunkte“. Auch die Idee, die Außenanlagen neu zu gestalten und dann gemeinsam zu nutzen, sei interessant, sagt Göpfert. „Diese Ansätze unterstütze ich aus Sicht des Jugendhilfeträgers voll.“ Der Kreis Unna bietet an, gemeinsam mit der katholischen Gemeinde und der Fröndenberger Politik eine Gesprächsrunde zu organisieren. Die Gemeinde in Form einer Kita-GmbH hatte bereits erklärt, nur Träger bleiben zu wollen, wenn der Ersatzbau in der Nähe einer kirchlichen Einrichtung entsteht.
Die CDU sieht sich noch nicht zufriedengestellt. Ihr falle unter anderem beim Lesen des Briefes nur der Begriff „alternative Fakten“ ein, sagt Weber.