Ennepe-Ruhr. Eine Vergiftung durch Kohlenmonoxid kann tödlich sein. Zur Heizperiode zeigt der Rettungsdienst des Ennepe-Ruhr-Kreises, wie Schutz möglich ist.

Das Atemgift Kohlenmonoxid (CO) kann man weder sehen, riechen noch schmecken. Eine Vergiftung verläuft schleichend, beim Einatmen gibt es keine typischen Reaktionen wie Husten oder Atemnot. Das Gas verdrängt Sauerstoff im Blut, lebenswichtige Organe wie Gehirn und Herz können nicht mehr versorgt werden. Innerhalb kurzer Zeit führt das zu Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schwindel, im schlimmsten Fall verläuft eine Vergiftung tödlich. Zum Start der Heizperiode informiert der Rettungsdienst des Ennepe-Ruhr-Kreises über Möglichkeiten, sich vor der unsichtbaren Gefahr zu schützen.

„CO-Warnmelder sind im Notfall lebensrettend. Auf jeder Etage sollte sich mindestens ein CO-Melder befinden, zusätzlich einer in jedem Raum mit Gefahrenquelle. Dazu zählen unter anderem Kamine, Heizkessel, raumluftabhängige Gasthermen und Etagenheizungen“, erklärt Rolf-Erich Rehm, Kreisbrandmeister des Ennepe-Ruhr-Kreises.

CO-Warnmelder warnen nicht vor Rauch

Da sich Kohlenmonoxid gleichmäßig im Raum verteilt, sollten sich die Warnmelder etwa auf Kopfhöhe befinden. Wichtig: CO-Melder warnen nicht vor Brandrauch, sie ersetzen daher keine Rauchmelder. Umgekehrt warnen Rauchmelder auch nicht vor Kohlenmonoxid.

Damit der Melder gar nicht erst Alarm auslöst, sollten Heizkessel, Gasgeräte und Lüftungssysteme regelmäßig gewartet werden. Raumluftabhängige Gasthermen und gasbetriebene Durchlauferhitzer benötigen eine ausreichende Belüftung. „Betreiben Sie Grills oder Heizpilze ausschließlich unter freiem Himmel, nicht in geschlossenen Räumen und auch nicht in Garagen mit geöffnetem Tor“, so Kai Pohl, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst. „Ein Grill ist keine Heizungsalternative.“

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Wenn der CO-Alarm doch mal losschrillt, gilt es zunächst Ruhe zu bewahren. Betroffenen empfiehlt der Rettungsdienst, wenn möglich, vor dem Verlassen des Gebäudes Fenster und Türen zu öffnen, damit das Gas entweichen kann. Da Kohlenmonoxid Wände, Decken und Böden durchdringen kann, sollten Nachbarn telefonisch oder per Gegensprechanlage informiert werden.

Rettungsdienst mit Melder ausgestattet

Bei Verdacht auf eine CO-Vergiftung sind Rettungsdienst und Feuerwehr die richtigen Ansprechpartner (Notruf 112). Weitergehende Informationen finden sich auf der Internetseite www.co-macht-ko.de.

Stichwort CO-Warnmelder im Rettungsdienst: Die Rettungsdiensteinsatzkräfte im Ennepe-Ruhr-Kreis führen kleine Messgeräte mit sich, die bei einer erhöhten CO-Konzentration warnen. So kann das Rettungsteam schnell und angemessen auf die Kohlenmonoxid-Gefahr reagieren. Alle Notarzteinsatzfahrzeuge sind zudem mit einem Gerät ausgestattet, das den CO-Gehalt im Blut mittels Fingerclip messen kann.

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