Gevelsberg. . Schwerer Unfall in Gevelsberg: Beim Abbiegen hat ein 49-Jähriger mit seinem Geländewagen zwei Mädchen überfahren, die auf dem Bürgersteig saßen. Offenbar hat er die Kinder aus seinem SUV nicht gesehen. Eine der beiden wurde überrollt und musste von der Feuerwehr besonders behutsam geborgen werden.
Mit seinem Geländewagen hat ein 49-Jähriger am Vogelsang in Gevelsberg zwei Mädchen überfahren, die auf dem Bürgersteig saßen. Während eine Zwölfjährige Verletzungen am Bein erlitt, überrollte der Wagen eine Dreizehnjährige, die die Feuerwehr aufwändig und sehr behutsam unter dem Wagen befreien musste. Lebensgefahr soll für das Mädchen zum Glück nicht bestehen.
Beim Abbiegen übersehen
Es war am Dienstag, etwa 17.10 Uhr, als die beiden jungen Gevelsbergerinnen an der Einmündung der Bredderbruchstraße in die Breddestraße auf dem Bürgersteig saßen. Der 49-Jährige aus Radevormwald wollte mit seinem weißen Mercedes ML aus der Spielstraße nach rechts auf die Breddestraße abbiegen.
Nach bisherigem Kenntnisstand scheint er die beiden Mädchen nicht gesehen und gleichzeitig die Kurve geschnitten zu haben, so dass er sie mit dem mehr als zwei Tonnen schweren SUV erfasste.
Die Karosse rollte der Zwölfjährigen über Fuß und Bein. Anschließend erfasste der Wagen die 13-Jährige, die laut Polizeiangaben zunächst überrollt und dann unter der Vorderachse eingeklemmt wurde, als der Mercedes zum Stehen kam. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt eilten sofort zur Unfallstelle.
Wehr musste behutsam vorgehen
Während die Mediziner das Mädchen mit den Bein- und Fußverletzungen nach der Erstversorgung mit dem Rettungswagen ins Schwelmer Krankenhaus brachten, gestaltete sich die Befreiung der 13-Jährigen unter dem Wagen aufwändiger. Beruhigend: Die junge Gevelsbergerin war ansprechbar, die Notärztin legte ihr sofort eine Infusion, bevor das Geschick und die Sensibilität der Kameraden der Hauptwache und des Löschzugs 2 unter Einsatzleitung von Rüdiger Kaiser gefragt waren.
Weil der Grad ihrer Verletzungen nicht offensichtlich war, sicherte die Wehr zunächst das schwere Fahrzeug. Anschließend hievten die Feuerwehrleute mit einem pneumatischen Hebekissen den Wagen in die Höhe. Mehrere Rettungskräfte zogen nun das schwer verletzte Mädchen mit Hilfe eines speziellen Rettungsbretts unter dem Wagen hervor. Notärztin und Rettungsassistenten versorgten die 13-Jährige anschließend und brachten sie in ein Wuppertaler Krankenhaus.
Beide Kinder nach Horrorunfall außer Lebensgefahr
Am Mittwoch lagen beide Mädchen weiterhin in den Krankenhäusern. Zum Grad ihrer Verletzungen ist nichts Weiteres bekannt, außer dass auch für die 13-Jährige keine Lebensgefahr besteht. „Die beiden Mädchen müssen etliche Schutzengel gehabt haben.
Das hätte für sie noch deutlich schlimmer ausgehen können“, sagt der Einsatzleiter der Feuerwehr, Rüdiger Kaiser. Ihm und seinen Kameraden ging der Einsatz nah und alle sind froh, dass nichts noch Dramatischeres passiert ist.
Lob bekamen Kaiser und Co. von der Notärztin ausgesprochen: „Die Zusammenarbeit mit der Gevelsberger Feuerwehr war sehr professionell. Es ging sehr ruhig und zielgerichtet an der Unfallstelle zu.“
Notfallseelsorger zufällig vor Ort
Dennoch traf der Schock sowohl den Fahrer als auch die Eltern der Kinder hart. Ein Notfallseelsorger, der zufällig vor Ort war, kümmerte sich zunächst um den unter Schock stehenden 49-Jährigen aus Radevormwald und die Angehörigen der Zwölfjährigen. Als etwas später auch die Mutter des überrollten Mädchens am Unglücksort eintraf, betreute er auch die geschockte Frau.
Nun ermittelt die Polizei den genauen Unfallhergang, was sich jedoch schwierig gestaltet. „Die Angaben, was genau passiert ist, sind derzeit widersprüchlich“, teilte Pressesprecherin Birte Boenisch auf Anfrage dieser Redaktion mit.