Ennepetal. . Das “Haus Ennepetal“ bietet großartige Möglichkeiten — da ist sich Thorsten Hamer vom Leo-Theater sicher. Nach vier erfolgreichen Jahren ist die kleine Bühne gerade nach in die Kluterstadt gezogen. Und das Programm noch ausgebaut, kündigen die Theater-Macher an.
„Wir freuen uns auf das Haus Ennepetal. Es bietet uns großartige Möglichkeiten, um unser Konzept nicht nur umzusetzen, sondern auch weiter auszubauen“, sagt Thorsten Hamer, Künstlerischer Leiter des Leo Theaters. Das Haus zieht nach vierjähriger erfolgreicher Arbeit aus Wuppertal in die Kluterstadt Ennepetal.
Derzeit laufen die Umzugsmaßnahmen auf Hochtouren. Am Montag, 4. November, um 20 Uhr, soll sich erstmals der Vorhang in der neuen Spielstätte öffnen. Dann steht die Komödie „Ach Egon“ von Heinz Erhardt auf dem Programm, mit der das Ensemble an alter Wirkungsstätte fast regelmäßig vor ausverkauftem Haus spielte.
„Das ist das erste Brandschutzgutachten, über das ich mich freue.“ Mit diesen Worten verblüffte Volker Rauleff, Vize-Aufsichtsratschef der Kluterhöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs GmbH & Co. KG, bei der Auftakt-Pressekonferenz. Denn ein solches Gutachten ist dafür verantwortlich, dass das Leo nach Ennepetal zieht. „In Wuppertal hätten wir eine sechsstellige Summe investieren müssen“, so der 31-jährige Theaterchef. Doch das sei nicht zu stemmen gewesen. Nachdem ergebnisloser Suche nach einer neuen Bühne in Wuppertal entstanden die Kontakte nach Ennepetal.
Probleme wurden unbürokratisch ausgeräumt
Man sei von allen Beteiligten mit offenen Armen empfangen worden. Habe es einmal Probleme gegeben, so seien diese schnell und unbürokratisch ausgeräumt worden. „Ein wirklich tolles Team vor Ort“, lobte Hamer.
Im Ennepe-Ruhr-Kreis ist das Leo Theater durchaus eine Marke. Mehr als die Hälfte der Wuppertaler Zuschauer, so Hamer, stammten aus den Städten im EN-Kreis. Nun hofft das Ensemble, dass die Wuppertaler „mit nach Ennepetal ziehen“.
Zurzeit wird hinter den Kulissen fleißig gearbeitet, um alles nach Ennepetal zu schaffen. „Da sind wir sehr stolz und auch sehr froh, dass sich ganz spontan ein Helfer- und Unterstützerkreis aus unseren Abonnenten gefunden hat“, erklärte Thorsten Hamer weiter. Die Theaterbesucher hätten bereits tatkräftig mit Hand angelegt, um unzählige Kisten zu schleppen, Requisiten und Kostüme einzupacken, „die schon in zwei großen Fuhren nach Ennepetal geschafft worden sind“.
„Möchten Theater zum Anfassen bleiben“
Am 20. September 2007 begann die Geschichte des Leo Theaters mit der 1000. „Heinz Erhardt“-Revue, der Paraderolle Hamers, für die er von der ARD 2010 mit dem Titel „Bester Heinz-Erhardt-Darsteller“ ausgezeichnet wurde. Insgesamt brachte er mit seinem Team rund 700 Vorstellungen auf die Bühne. Der Schwerpunkt der Inszenierungen liegt im Bereich Komödie, doch ist das Leo-Team auch recht experimentierfreudig. So wurden auch „Rain Man“ oder auch „Misery“ aufgeführt. Als Anerkennung für die Arbeit wurde im Leo Theater die Solokomödie „Nie mehr allein von Frank Pinkus uraufgeführt. Pinkus zählt zu den renommierten Autoren in Deutschland.
„Wir möchten weiterhin das ,Theater zum Anfassen’ bleiben, aber auch wachsen“, blickt Thorsten Hamer voraus, der derzeit auch auf anderen Bühnen spielt. Nun könne man, was die Ausstattung des neuen Hauses angeht, aus dem Vollen schöpfen. Vier Bühnen stehen zur Verfügung. So könne man flexibel planen, je nach Thema und Besucherzuspruch.