Schwelm/Wuppertal. . Schreckliche Bilder am frühen Sonntagmorgen auf der A46: Zwischen Schwelm und Wuppertal überschlug sich ein Kleinbus — zwei Insassen aus dem Wagen geschleudert wurden. Für einen 27-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Die Ersthelfer fanden ihn 60 Meter vom Wagen entfernt.

Auf der Stadtgrenze zwischen Schwelm und Wuppertal ist am Samstagmorgen ein 27-Jähriger bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Ein 22-Jähriger wurde lebensgefährlich verletzt.

Um 5.30 Uhr war ein silberner Kleinbus auf der Autobahn in Richtung Düsseldorf unterwegs. Kurz vor der Anschlussstelle Wuppertal-Oberbarmen verlor der 20-Jährige Fahrer aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über den Opel Vivaro aus dem Kreis Mettmann. Er kam nach rechts von der Fahrbahn ab, touchierte die Schutzplanke, drehte sich mehrfach und kam schließlich auf dem Seitenstreifen entgegengesetzt zur Fahrtrichtung zum Stillstand.

Das Auto rotierte derart heftig, dass zwei Insassen aus dem Wagen geschleudert wurden. Für einen 27-Jährigen kam dabei jede Hilfe zu spät. Er erlitt beim Aufprall etwa 60 Meter von dem Ort entfernt, wo der Kleinbus zum Stehen kam, derart schwere Verletzungen, dass der Notarzt die Reanimationsversuche aufgeben musste. Der Mann verstarb noch an der Unfallstelle. Der Rettungshubschrauber, der bereits im Anflug war, drehte wieder um.

Rettungshubschrauber drehte wieder um

Der zweite Mann, der aus dem Auto geschleudert wurde – ein 22-Jähriger – erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Er wurde zur intensivmedizinischen Versorgung in das Helios-Klinikum nach Wuppertal-Barmen gebracht.

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Ob die beiden Männer, die durch die Wucht des Schleuderns aus dem Wagen gerissen wurden, nicht angeschnallt gewesen sind? Auch dieser Frage geht die Polizei derzeit nach. „Wir gehen nach dem derzeitigen Stand davon aus, dass beide Männer nicht angeschnallt waren“, hieß es gestern auf Nachfrage dieser Zeitung von der Autobahnpolizei. In dieser Woche soll ein technisches Gutachten des Unfallfahrzeugs Klarheit bringen.

Zunächst wurde vor Ort spekuliert, der Wagen habe sich möglicherweise auch überschlagen. Das scheint nach aktuellem Kenntnisstand der Polizei jedoch nicht der Fall gewesen zu sein.

Sechs Männer und eine Frau saßen im Wagen

Insgesamt saßen sechs Männer und eine Frau in dem Wagen. Alle weiteren Insassen wurden bei dem Unfall leicht verletzt und auf die umliegenden Krankenhäuser in der Region verteilt.

„Warum der Fahrer von der Straße abgekommen ist, ist bisher noch völlig unklar“, hieß es gestern von Seiten der Autobahnpolizei, in deren Zuständigkeitsbereich das Unglück fiel. Weder Fahrer noch Zeugen konnten oder wollten gestern Angaben dazu machen.

Unfallopfer liefen blutend über die Fahrbahn

Dutzende Rettungskräfte eilten zur Unfallstelle. Aus Schwelm rückten der Stadtzug, der Löschzug Linderhausen sowie der leitende Notarzt für den Ennepe-Ruhr-Kreis aus. Aus Wuppertal fuhren der Rüstzug, fünf Rettungswagen und zwei Notärzte zu der Unfallstelle. Ihnen bot sich ein grausiges Bild an der Unfallstelle. Einige der Unfallopfer liefen stark blutend über die Fahrbahn.

Die Polizei sperrte die Autobahn umgehend, so dass sich in Fahrtrichtung Düsseldorf ein langer Stau bildete. Weil in diesem auch viele Menschen standen, die auf dem Weg zu ihrem Urlaubsflieger nach Düsseldorf waren, beeilten sich die Einsatzkräfte mit der Unfallaufnahme, so dass sie recht zügig wenigstens die linke Fahrspur wieder öffnen konnte. Insgesamt blieb die Autobahn 46 etwa zwei Stunden bis um 7.50 Uhr gesperrt.