Ennepetal. . Eine Joggerin (61) ist am Montagabend bei einem Unfall auf der Strückerberger Straße in Ennepetal ums Leben gekommen. Ein Kleinbus hatte sie erfasst. Der Notarzt kämpfte 45 Minuten lang um ihr Leben. Besonders tragisch: Ihr Ehemann kam an der Unfallstelle vorbei, als er nach seiner Frau suchte.

Auf tragische Weise ist am Montag eine 61 Jahre alte Joggerin auf der Strückerberger Straße in Ennepetal kurz vor der Ortsgrenze zu Gevelsberg ums Leben gekommen. Die Schwelmerin wurde von einem Kleinbus erfasst und bei dem Unfall so schwer verletzt, dass sie trotz aller ärztlichen Bemühungen am Unfallort starb.

„Es ist schlimm“, sagt ein Polizeibeamter am Unfallort, „die Frau ist tot“. Dabei hatten die Helfer von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten noch gehofft, das Leben der Sportlerin retten zu können. Ein alarmierter Hubschrauber steht noch auf der Wiese neben der Straße. Er sollte die Frau in eine Spezialklinik bringen. Aber als der Helikopter zur Landung ansetzte, starb das Unfallopfer.

Frau verhielt sich vorschriftsmäßig

Es ist für die Beamten nicht leicht zu ermitteln, warum sie ihr Leben lassen musste. Die Frau lief aus Schwelm kommend in Ennepetal die leichte Steigung in Richtung Tierheim hinauf. „Sie lief dem Verkehr entgegen“, erklärte Polizeisprecher Dietmar Trust, der zum Unfallort geeilt war. Die Joggerin verhielt sich also vollkommen vorschriftsmäßig für Fußgänger auf der Straße.

Kurz nach 15 Uhr kam der Kleinbus eines Gevelsberger Taxiunternehmens die Straße hinauf und fuhr in Richtung der Kreisstadt. Die Stelle, an der der Unfall passierte, war eine lange Gerade. Keine Kurve störte den Blick.

Am Steuer des Busses saß eine 63 Jahre alte Fahrerin. Sie beförderte vier Behinderte. „Es waren junge Erwachsene, die bei den Behindertenwerkstätten der AWo in Asbeck beschäftigt sind und nach Hause gebracht werden sollten“, sagte Polizeisprecher Trust.

Hat sich die Joggerin den Fuß vertreten?

„Die Sonne stand noch hoch, sie konnte eigentlich nicht blenden“, meint einer seiner Kollegen. „Wir haben Aussagen der Fahrerin, dass die Joggerin plötzlich einen Schlenker auf die Fahrbahn gemacht hat“, erklärt Trust weiter. Es könnte sein, dass sie sich zum Beispiel den Fuß vertreten hat. Das ist aber im Augenblick nur eine Theorie. Bei dem Ausrutscher sei die Joggerin von dem silbernen Kleinbus der Marke Ford erfasst worden.

Um 15.30 Uhr wurde die Polizei alarmiert. 45 Minuten kämpften die Sanitäter und Ärzte um das Leben der Frau, bevor sie aufgaben, und die Wiederbelebungsversuche einstellten. Der Hubschrauber musste abfliegen, ohne dass seine Insassen eingreifen konnten.

Ehemann kam an der Unfallstelle vorbei

Die Identifizierung der Toten war für die Polizei schwierig. „Sie hatte nur einen Schlüsselbund bei sich“, so Trust. Ausweispapiere tragen Sportler beim Laufen natürlich nicht bei sich.

Dann kam ein Mann an der Unfallstelle vorbei, der nach seiner vermissten Frau suchte. „Er hat das Opfer dann eindeutig als seine 61 Jahre alte Ehefrau identifiziert“, erklärte der Polizeisprecher gestern am Abend im Gespräch mit unserer Zeitung.

Straße blieb länger gesperrt

Die Polizei hatte inzwischen ein Vergleichsfahrzeug des Taxiunternehmens an den Unfallort bringen lassen, um es zu vermessen, ohne das eigentliche Unfallfahrzeug fortbewegen zu müssen. Die Staatsanwaltschaft in Hagen wurde eingeschaltet. Ein Gutachter der Dekra eilte an den Unfallort. „Deshalb war die Strückerberger Straße noch bis in die Abendstunden gesperrt“, erklärt Trust.

Darüber geärgert werden sich nur diejenigen gehabt haben, die nicht wissen konnten, dass hier ein Mensch gestorben ist.