Gevelsberg. Rexhep Gashi aus Gevelsberg leidet unter Schlafmangel durch Lkw, die über ein Schlagloch vor seiner Tür fahren. Jetzt hofft er auf eine Zusage.
Rexhep Gashi kann nicht schlafen. Immer wieder schreckt er hoch, wenn ein Lkw an seinem Haus vorbeifährt. Blumenvasen auf der Fensterbank klirren. Doch vor allem ist es der Lärm, der ihm den Schlaf raubt. Dieses Klack, Klack. „Wenn der Lkw einen Anhänger hat, ist es am schlimmsten“, sagt der Gevelsberger, der an der Haßlinghauser Straße wohnt. Direkt vor seiner Haustür ist nicht nur ein Schlagloch, sondern es sind auch Längsrisse in der Fahrbahn. Seit Jahren leidet er unter dieser Situation, und dem Krach, der dadurch verursacht wird. Vor zwei Jahren hat er sich bei Straßen NRW gemeldet. Repariert wurde der Schaden auf der Hauptverkehrsstraße nicht. Deshalb hat er sich jetzt an die Zeitung gewandt.
2006 hat Rexhep Gashi das Haus an der Haßlinghauser Straße gekauft. Ein Reihenhaus. Ihm war klar, dass es dort viele Autos am Tag und auch in der Nacht gibt. Das hat ihn auch nicht gestört. Er lebt dort mit seiner Familie, die Vier fühlen sich wohl. Doch irgendwann waren die Risse auf der Fahrbahn da, und das Loch wurde immer größer.
Seit vier Jahren eine Belastung
„Es vibriert im Haus, wenn ein Lkw vorbei brettert“, sagt Rexhep Gashi und zeigt auf seine Hausfassade. Diese Risse, die sich im unteren Bereich des Gebäudes befinden, seien vorher nicht da gewesen, erklärt der Gevelsberger. Er glaubt, dass diese von den Erschütterungen verursacht wurden, die von den Lkw kommen und die durch die Beschädigungen auf der Straße immer heftiger geworden seien. Autos seien eher nicht so zu hören, ausgenommen der Fahrgeräusche, die sie ohnehin machten. Aber bei einem Lkw scheppert die Ladung, die Achse, das gesamte Gebilde. Der Krach, sagt Rexhep Gashi, überträgt sich ins Haus. Es sei laut. Und noch lauter, wenn die Brummis schneller auf der Haßlinghauser Straße unterwegs sind. Seit etwa vier Jahren geht das jetzt so, sagt Rexhep Gashi.
Der Gevelsberger wartete aber erst einmal ab. Doch passiert ist nichts. Niemand habe die Straße ausgebessert. Vor etwa zwei Jahren habe er sich dann bei der Stadt Gevelsberg gemeldet. Da die Haßlinghauser Straße eine Landesstraße ist, genau genommen die L 666, verwies die Stadtverwaltung Rexhep Gashi an den Landesbetrieb Straßen NRW. Die Straßenmeisterei, die in Schwelm sitzt, nicht weit von der Haßlinghauser Straße entfernt, habe sich dann die Stelle angeschaut, sagt Rexhep Gashi. Und habe sich entschieden, nichts zu machen. Der Gevelsberger sagt, dass das Loch und der Riss aus Sicht der Behörde nicht groß genug gewesen sei. Warum der Landesbetrieb damals nicht aktiv wurde? Diese schriftlich gestellte Frage der Redaktion beantwortet Straßen NRW bis zum Redaktionsschluss nicht.
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Mehrfach hätte Rexhep Gashi mit der Straßenmeisterei Kontakt gehabt, wie er erklärt. Das war vor zwei Jahren. Er habe das Gefühl, dass man ihn dort nicht ernst nimmt. Also habe er aufgehört, sich dort zu melden. Doch jetzt könne er nicht mehr. „Ich bin Schichtarbeiter und komme morgens von der Arbeit, ich brauche meinen Schlaf.“ Er sei ständig müde und erschöpft, halte diese Situation kaum noch aus. Also hat er sich in der Redaktion gemeldet, in der Hoffnung, dass so Bewegung in die Sache kommt.
Und tatsächlich: Einen Tag nach der schriftlichen Anfrage teilt der Landesbetrieb mit: „Nach heutiger Rücksprache mit der Straßenmeisterei Schwelm wird das von Ihnen angesprochene Loch in der Haßlinghauser Straße, L666, in Höhe der Hausnummer 102 kurzfristig verfüllt. Der Riss wird beobachtet und bei Bedarf ebenfalls ausgegossen.“
Rexhep Gashi ist froh, dass endlich was passiert. Er hofft, dass er dann endlich zur Ruhe kommt und bald wieder richtig schlafen kann.
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