Gevelsberg. Am neuen Radweg zwischen Gevelsberg und Schwelm wird seit Monaten eine Gastronomie gebaut. Warum sie noch nicht eröffnet ist.

Während der Radweg, den Straßen NRW plant, mittlerweile zu einer unendlichen Geschichte geworden ist. Hat der Radweg, den die Städte Gevelsberg und Schwelm gebaut haben, ein gutes und vor allem schnelles Ende gefunden. Nach etwas weniger als einem Jahr Bauzeit war der Radweg fertig. Einen Namen hat er jetzt auch: „Unter dem Karst“. Das Schild wurde wenige Meter vom „Bratwurstplatz“ entfernt aufgehängt. Der Gevelsberger Ben Hiller hat den Platz so getauft, auf dem er eine Außengastronomie plant. So schnell wird diese aber wohl nicht eröffnen.

Die Lage für solch die Gastromie, direkt am Radweg, ist günstig. Noch ist zwar „Am Erlenfeld“ Schluss und Radfahrer müssen die Trasse verlassen und über die Straße in Richtung „In den Weiden“ weiter fahren. Zumindest so lange, bis Straßen NRW seinen Radweg fertig gebaut hat und der lang ersehnte Lückenschluss kommt. Doch wenn die Strecke erst einmal durchgängig ist, „dann wird das der Burner überhaupt“, sagt Ben Hiller.

Imbiss-Container muss verschoben werden

Schon im vergangenen Jahr hat der Gevelsberger Bauunternehmer mit dem Bau begonnen. Die Ausflugslokalität soll von Radlern und Spaziergängern angesteuert werden und Urlaubsstimmung bieten. Die Einrichtung ist mit Strandkörben, Stroh und Holz gestaltet und es gibt gemütliche Sitzgelegenheiten. Bis zu 80 Leute können dort eine Rast einlegen und sich dort stärken, sagte Ben Hiller im vergangenen Jahr im Gespräch mit dieser Zeitung. Herzstück ist ein Container, in dem später die Küche eingerichtet werden soll. Der Gevelsberger sucht noch einen Betreiber für die Gastronomie.

In diesem Container sollen später die Speisen zubereitet werden.
In diesem Container sollen später die Speisen zubereitet werden. © WP | Carmen Thomaschewski

Aktuell ist der Gevelsberger aber dabei, Teile des zukünftigen Lokals abzubauen. „Die geplante Outdoor-Gastronomie kann leider nicht an dieser Stelle bleiben“, erklärt Ben Hiller und begründet dies auf Nachfrage dieser Zeitung damit, dass es sich zwar nur um Zentimeter handle, es aber nötig sei, den Container zu versetzen. Das habe mit Grenzflächen und der Feuerwehrzufahrt zu tun. Der Bauantrag sei mittlerweile gestellt und er hofft, dass er eine Genehmigung erhält. Bis dahin will er die Außengastronomie weiter vorbereiten, sich um Wasser, Strom und Abwasser am Standort kümmern. Wenn die Baugenehmigung da ist, will er den Container mit einem großen Kran umsetzen.

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Aus der Gevelsberger Verwaltung heißt es dazu: „Grundsätzlich würde die Stadt Gevelsberg ein gastronomisches Angebot an dieser Stelle begrüßen und hat dies auch in Gesprächen mit den Interessenten signalisiert. Allerdings bedürfen bauliche Anlagen einer Baugenehmigung. Der Bauantrag hierzu liegt mittlerweile vor und wird seitens der Bauaufsicht geprüft.“

Und was hat es mit dem Bratwurst-Platz auf sich? Auch wenn Ben Hiller noch nicht weiß, was genau in der zukünftigen Außengastronomie auf den Teller kommt, zu essen wird es auf jeden Fall etwas geben. Und das werde durch den Namen Bratwurst-Platz mehr als deutlich. Ein offizielles Straßenschild ist es aber nicht, das er dort aufgehängt hat. Der Radweg sei schon jetzt gut besucht und wenn die Fahrradtrasse weiter durchgängig ist, dann um so mehr, sagt Ben Hiller.

Der Radweg in Gevelsberg heißt jetzt offiziell „Unter dem Karst“.
Der Radweg in Gevelsberg heißt jetzt offiziell „Unter dem Karst“. © WP | Carmen Thomaschewski

„Wie gut die Strecke angenommen wird, kann ich derzeit nur subjektiv bewerten, da es offizielle Zählungen zu diesem Abschnitt noch nicht gibt“, teilt der zuständige Fachbereichsleiter Björn Remer mit und ergänzt, dass mit dem EN-Kreis schon über eine mobile Zählstation gesprochen worden sei, die jedoch nur sinnvoll ist, wenn auch Straßen NRW den Anschlussabschnitt zumindest bis Silschede ausgebaut habe.

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Der Radweg spiele eine wichtige Rolle im Radwege-Gesamtkonzept der Stadt, da er eine wichtige Alltagswegebeziehung zwischen Gevelsberg und Schwelm darstellt und durch die Nutzung des Tunnels bezüglich der Fahrstrecke und -dauer eine echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr bietet, heißt es aus dem Rathaus. „Um sein vollständiges Potenzial entfalten zu können und der im Alltagsradwegenetz des RVR angedachten Funktion als regionale Radhauptverbindung gerecht zu werden, sind ein Weiterbau der Trasse in Richtung Norden und insbesondere die Möglichkeit einer Durchfahrung des Silscheder Tunnels jedoch unerlässlich.“

Der Landesbetrieb hat vor einigen Wochen angekündigt, 2025 mit den Asphaltarbeiten zwischen Silschede und dem Bahnhof Gevelsberg-West zu beginnen. Wie es ist mit dem Silscheder Tunnel weiter geht, ist aber noch unklar. Ben Hiller muss also noch etwas Geduld haben, bis der Radweg tatsächlich bei ihm weiter geht - und noch mehr Radler bei ihm einkehren.