Ennepetal. Pflegedienst-Übernahme in Ennepetal: Nach 43 Jahren wird es keine Hauskrankenpflege Gregor mehr geben. Das ist der neue Betreiber.
„Im Moment ist es für uns eine Erleichterung“, gibt Gunnar Meyer ganz unumwunden zu. „Es gab Tage, wo wir dachten, wir schließen einfach.“ Jetzt sind Meyer und seine Ehefrau Juliane aber froh, dass es doch weitergeht für die Hauskrankenpflege Gregor in Ennepetal. Das Betreiberpaar wird sein Unternehmen zum 1. Juni 2024 in die Hände von Mario Wolf und seinem Team geben. Wolf gehört die Häusliche Krankenpflege in Gevelsberg, zu der schon mehrere Einrichtungen gehören, darunter auch Tagespflegen.
Die gute Nachricht für die Patientinnen und Patienten: Für sie ändert sich erstmal wenig bis gar nichts. Lediglich der Kopf an der Spitze der Hauskrankenpflege wird ein anderer. Auch die Mitarbeitenden können weiterarbeiten. „Wir übernehmen alle, die bleiben wollen“, sagt Mario Wolf. Der Standort Lärchenstraße 6 bleibt ebenso bestehen, gleiches gilt für die Fahrzeugflotte, die lediglich mit anderen Logos versehen wird.
Mit dem Wechsel wird aus der Hauskrankenpflege Gregor die Hauskrankenpflege M. Wolf. Damit endet ein fast 43 Jahre dauerndes Kapitel. 1981 hatte Bärbel Gregor – die Mutter von Juliane Meyer – das Unternehmen gegründet und mit Unterstützung ihres Mannes Detlev und der Familie über Jahrzehnte hinweg betrieben. Es war der erste private Pflegedienst im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Fachkräftemangel und private Gründe
„Die Rahmenbedingungen sind nicht mehr schön und private Gründe kommen dazu“, erklärt Gunnar Meyer, wieso seine Frau und er sich dazu entschieden haben, aufzuhören. Mit Rahmenbedingungen meint er unter anderem den Fachkräftemangel – ein großes Problem, nicht nur für Familie Meyer. Auch Mario Wolf weiß, dass es immer schwieriger wird, Personal zu bekommen. Zwischenzeitlich waren knapp 30 Mitarbeitende bei der Hauskrankenpflege Gregor beschäftigt. „Jetzt sind es noch um die 20“, sagt Gunnar Meyer.
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Sie kümmern sich um etwa 120 Patientinnen und Patienten. Die möchte Mario Wolf alle übernehmen. Durch den Wechsel bedingte Kündigungen hat es laut Gunnar Meyer keine gegeben. Daniela Clausius bleibt die Pflegedienstleitung und soll mit der Übernahme künftig mehr Verantwortung bekommen.
Durch die anderen Einrichtungen der Häusliche Krankenpflege in Gevelsberg soll auch der Standort in Ennepetal in Form von gegenseitiger Unterstützung profitieren. Laut Wolf bietet die Expansion auch Vorteile gegenüber den Krankenkassen. „Die mögen eher breitaufgestellte Träger“, erklärt er.
Prozesse optimieren und vereinfachen
Ändern soll sich nach der Übernahme zunächst nicht viel. Manche Prozesse möchten die neuen Betreiber optimieren und vereinfachen. Gina Würfel, stellvertretende Geschäftsführerin im Hause Wolf, soll beispielsweise Prüfungen des medizinischen Dienstes künftig begleiten und durch ihre Expertise unterstützen. Ansonsten möchte Mario Wolf die bestehenden Strukturen übernehmen. „Wir sind die Neuen“, erklärt er. Veränderungen sollen nicht mit der sprichwörtlichen Brechstange gemacht werden. Stattdessen möchte er die Leute dabei mitnehmen, wie er sagt.
Mario Wolf betreibt nach dem 1. Juni neben der neuen Krankenpflege in Ennepetal und der bereits bestehenden in Gevelsberg aktuell auch zwei Tagespflegen in Gevelsberg unter dem Namen Dorotheenhof – eine in der Theodorstraße 2 und die andere in der Kirchstraße 35 im Ortsteil Silschede.
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Den Standort an der Lärchenstraße in Ennepetal hatte Familie Gregor 1987 bezogen, also ein paar Jahre nach Gründung der Hauskrankenpflege. Anfangs hatten sie sogar Kurzzeitpflegeplätze angeboten, sich später aber ausschließlich auf die Hauskrankenpflege konzentiert. Juliane und Gunnar Meyer übernahmen die Hauskrankenpflege schließlich 2014 von den Eltern beziehungsweise Schwiegereltern.
Die Telefonnummer der Hauskrannkepflege bleibt nach dem Wechsel ebenfalls bestehen. Sie ist weiterhin unter 02333/7 22 55 erreichbar.