Schwelm. 100 Tonnen schwer und 70 Meter lang: Der Transport der Windradblätter war spektakulär. Künftig werden nur noch kleinere Komponenten gefahren.

An diesem Projekt ist alles gigantisch. Das 100 Tonnen schwere Gefährt, die 70 Meter, die ein Windradflügel fasst. Schwelm war die letzte und einzige Möglichkeit, diesen Koloss nach Hagen-Rafflenbeul zu bekommen. Und die schwierigste Herausforderung, die der Windradbauer SL Naturenergie jemals bewältigen musste. 170 Anlagen hat das Unternehmen aus Gladbeck schon im Land gebaut. Ohne die spektakulären Schwertransporte durch die Kreisstadt wäre das aktuelle Millionen-Projekt geplatzt. Und auch weiterhin könnte Schwelm eine große Rolle spielen, denn 50 bis 60 Fahrten mit kleineren Komponenten für den neuen Windpark stehen noch aus.

Viele Zuschauer versammelten sich am Straßenrand, um dem Schwertransport zuzuschauen.
Viele Zuschauer versammelten sich am Straßenrand, um dem Schwertransport zuzuschauen. © Alex Talash | Alex Talash

„Das alles war schon eine außergewöhnliche Belastung“, sagt Stefanie Flam. Sie ist Pressesprecherin des Unternehmens und hat mitbekommen, wie viele Nerven die Projektplaner dabei lassen mussten, wie viele schlaflose Nächte hinter ihnen liegen. „Ursprünglich hatten wir geplant, die Großkomponenten wie die Rotorblätter über Remscheid anliefern zu lassen, was wegen Baustellen auf der A1 nicht möglich war. Dann wollten wir unsere Logistikfläche an der Autobahnausfahrt Hagen-Süd nutzen, wo wir auch die Komponenten für die anderen Standorte in Hohenlimburg zwischengelagert hatten. Bis nach Rafflenbeul wären es von dort aus sogar nur acht Kilometer gewesen. Doch auch dies war wegen einer maroden Brücke nicht umsetzbar. Und so war die Option über Schwelm die letzte Möglichkeit, die schlussendlich zum Glück geklappt hat.“

Ein Rotorblatt geht auf Reisen

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    Hier gibt es viele Fotos von dem überdimensionierten Schwertransport

    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
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    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.  Bauleiter Salvador Villalpando von SL Naturenergie
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.  Bauleiter Salvador Villalpando von SL Naturenergie © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. Operator Roger Dahms steuert mit seinem Team den Selbstfahrer „SPMT“
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. Operator Roger Dahms steuert mit seinem Team den Selbstfahrer „SPMT“ © Alex Talash | Alex Talash
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm.
    Ein gigantischer Schwertransport rollte durch Schwelm. © Alex Talash | Alex Talash
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    Ein ganz normaler Schwertransport wäre nie im zukünftigen Windpark angekommen, egal auf welchem Weg. Nur mit einem sogenannten Selbstfahrer war es möglich, die engen Kurven in der Hattinger Straße in Schwelm zu bewältigen, die Oberleitung nicht zu beschädigen, die B7-Kreuzung zu passieren und die 44 Kilometer lange Strecke zum Ziel zu schaffen. Dabei wird der Windradflügel auf eine Lkw-Fläche gewuchtet, die ohne Fahrerhaus auskommt. Die Lenkung übernehmen sogenannte Operator, die per Joystick den Transport steuern, das Blatt anheben und drehen können und die gesamte Zeit vor und neben dem Selbstfahrer herlaufen.

    Die Maße des Schwertransports sind gigantisch.
    Die Maße des Schwertransports sind gigantisch. © Alex Talash | Alex Talash

    Das Projekt war nicht nur aus planerischer Sicht besonders: „So viele Zuschauer gab es noch nie“, sagt Stefanie Flam. Es mussten Schilder abmontiert, Ampeln gedreht werden, Halteverbotszonen wurden eingerichtet und das manchmal auch sehr kurzfristig. Doch kein einziges Auto sei abgeschleppt worden, kein Schaden entstanden. Passend dazu: „Es musste nur ein Transport wetterbedingt um zwei Nächte verschoben werden.“

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    Von Anfang an war das Interesse an dem Projekt groß. Viele Menschen riefen auch in dieser Redaktion an, wunderten sich, warum in Linderhausen auf einmal die riesigen Stahlplatten auf der Wiese kurz nach der Autobahnabfahrt Wuppertal-Nord lagen. Nach und nach rollten dann die Windradblätter an, wurden dort gestapelt. Jetzt sind alle sechs weg. Es war ein Ereignis. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Transporte und bedanken uns herzlich bei allen Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre Geduld und vor allem für ihr großes Interesse. Dass so viele Menschen nachts auf den Beinen waren, um die Transporte mitzuerleben, war schon etwas Besonderes“, sagt Stefanie Flam. Mehr als 100 Menschen seien es pro Nacht gewesen. Noch eine Dimension, die so noch nie erreicht wurde.

    Und die nächsten Schwertransporte sind bereits geplant. Jetzt ist der Großkran dran, der die sechs Rotorblätter in die Höhe wuchten wird. „Dafür brauchen wir vier Schwerlasttransporte und 50 bis 60 normale Transporte“, erklärt Flam. An der Route wird aktuell gearbeitet, der Transport könnte aber wieder durch Schwelm erfolgen. Dafür würden jedoch keine besonderen Maßnahmen wie Parkverbote notwendig. Vor Ort in Rafflenbeul wird der 160 Meter hohe Kran dann wie ein Puzzle zusammengesetzt, damit die Montage der Großkomponenten wie Stahlsektionen und Maschinenhaus beginnen kann.

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    In Rafflenbeul werden zwei Windenergieanlagen gebaut. Sie werden rund 24 Millionen Kilowattstunden Grünstrom produzieren, womit sie pro Jahr rechnerisch etwa 8300 Haushalte versorgen und gleichzeitig 17.000 Tonnen CO2 einsparen können. Im Laufe des Sommers sollen sie in Betrieb gehen, teilt das Unternehmen mit. Insgesamt baut SL Naturenergie zurzeit acht Windenergieanlagen im Hagener Stadtgebiet: Neben den zwei in Rafflenbeul sind es vier in Hohenlimburg auf dem Stoppelberg, eine bei Brechtefeld und eine bei Hunsdiek. Im Hohenlimburger Bereich werden dadurch vier Altanlagen ersetzt. Damit sollen dann insgesamt 100 Millionen Kilowattstunden Grünstrom produziert werden, damit können rechnerisch 35.000 Haushalte versorgt werden.

    Es gibt sogar noch größere Windradflügel, 80 Meter lang, statt der knapp 70, wie sich durch Schwelm gelenkt wurden, sagt Stefanie Flam. Doch noch nie war es so schwierig, sie zur Baustelle zu bringen. Wie teuer der Transport war, das will das Unternehmen nicht sagen, es ist von einem sechsstelligen Betrag die Rede. Für viele Schwelmerinnen und Schwelmer war der Transport jedenfalls ein unbezahlbares Ereignis.