Gevelsberg. Die Nachwuchsmusiker „No Prestige“ wollen durchstarten und spielen eigene Songs auf dem Boulevard. Sie stehen am Sonntag auf der Bühne.
Gevelsberg hat eine neue Band: „No Prestige“ hat sich zwar erst vor eineinhalb Jahren gegründet, wird aber auf dem Boulevard bereits das erste Konzert vor großem Publikum spielen und dabei ihre eigenen Songs präsentieren.
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Manche Lieder sind auf Englisch, manche auf Deutsch. „Wir sind dabei auszuprobieren und haben uns noch nicht wirklich festgelegt“, sagt Frontfrau Victoria Tang. Auch was die Musikrichtung angeht, seien sie offen. Am Anfang hätten sie viel experimentiert, Songs verschiedener Musikrichtungen gecovert. Bruno Mars war dabei, etwas von Juli, den Cranberries und Evanescence. So haben sie ihren eigenen Stil gefunden. „Wir spielen auf jeden Fall Alternative Rock und das in alle Richtungen, manchmal auch härter, aber in Bereich Metal sind wir noch nicht. Vor allem aber machen wir keine Popmusik“, sagt Nico Schubert. Wobei, die Balladen seien schon sehr melodisch, sagt er und lacht, aber mit ordentlich E-Gitarren.
Der 18-Jährige spielt Bass und hat das Instrument auf der Musikschule in Gevelsberg für sich entdeckt. Dort hat er auch die anderen vier Band-Mitglieder kennengelernt. „Es passiert oft, dass man sich nach dem Unterricht zusammen tut und zusammen spielt. Dass man zusammen bleibt, wenn jeder seinen Weg geht, ist sehr selten“, sagte Musikschullehrer Martin Rex bei der Vorstellung des Programms für den Boulevard. Dort wurde der Auftritt von „No Prestige“ besonders hervorgehoben, als vielversprechende Nachwuchsband angekündigt. Martin Rex wird auch an dem Sonntag, 5. Mai, mit dabei sein, weil Gitarrist Matti Potthof (19) aktuell in Kanada ist. Und nur mit einer Gitarre wollen die Musiker auf keinen Fall auf die Bühne gehen. Um 16.30 Uhr geht es in der Fußgängerzone los. Erst werden die beiden Musikschüler Eduardo und Samuele Salz mit ihren Gitarren einheizen, dann sind „No Prestige“ dran.
Am Sonntagnachmittag stehen sie auf der Bühne
Sieben eigene Songs haben sie schon drauf und arbeiten derzeit bereits am achten, „vielleicht kriegen wir es schon hin, den auch am Sonntag zu spielen“, sagt Victoria Tang. Am Anfang habe ihr Musikschullehrer Martin Rex noch geholfen, die Texte zu schreiben. Jetzt texten sie selbst, vor allem die Brüder Matti und Henrik Potthoff. Über Gefühle, positiv wie auch negativ. Sie drücken Liebe, Schmerz und Verlust mit ihrer Musik aus, sie üben aber auch Kritik. Die Samples, die den jungen Musikern dazu einfallen, nehmen sie auf dem Handy auf, entwickeln diese gemeinsam als Band weiter. Jetzt wollen sie ihre Songs auch aufnehmen - ihre erste eigene Scheibe. Einen Plattenvertrag haben sie nicht im Blick. Sie wollen unabhängig sein und das machen, was Spaß macht und damit andere begeistern.
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Bislang haben sie es gut hinbekommen Studium, Ausbildung und die Musik unter einen Hut zu bekommen. Geprobt wird, wann immer Zeit ist. In der Musikschule, im eigenen Proberaum, den sie bei der Firma Bernecker haben. Und Pläne haben sie auch. Die 21 Jahre alte Victoria Tang möchte, dass ihre Songs auf Spotify gestreamt werden können, um noch mehr Leute zu erreichen. „Das wäre schon ein Traum von mir.“ Nico Schubert hofft, „dass die Paddyhats uns mal als Vorband nehmen.“ Die Irish Folk Punk Band „The O‘Reillys and the Paddyhats“ hat sich auch vor Jahren in Gevelsberg gegründet und ist mittlerweile international bekannt, sie stand sogar schon beim Metal-Festival „Wacken“ vor Tausenden auf der Bühne. „Das wär‘ schon was, mit denen zu spielen.“
Auch „No Prestige“ hatte schon einige Auftritte. Zuletzt rockten die Nachwuchsmusiker beim Kneipenfestival. Im Pub 18 spielten sie mehr als vier Stunden. „Ein Programm haben wir für etwa zweieinhalb Stunden, dann spielen wir aber auch Rock-Cover-Songs“, sagt Nico Schubert. Doch davon wollen sie weg, nicht als Cover-Band gelten. „Wir wollen unseren eigenen Weg gehen“, sagt der 16 Jahre alte Henrik Potthof.
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Die Freude daran, gemeinsam Musik zu machen, verbindet die fünf Gevelsberger. „Wir wollen den Spaß auch auf der Bühne zeigen, auf Festival spielen, auch außerhalb von Gevelsberg“, sagt Victoria Tang. Warum sie sich „No Prestige“ nennen? „Keine Ahnung, der Klang hat uns gefallen“, sagt Henrik Potthof. Das hat nichts damit zu tun, dass sie kein Ansehen hätten. Im Gegenteil. „Wir wurden schon angesprochen, eh, bist Du nicht in der Band“, sagt Victoria Tang. Sie im Edeka, Nico Schubert im Pub 18. Einen Instagram-Account haben sie schon - unter „Noprestigeband“, dort gibt es auch etwas von ihnen zu hören. Auf dem Boulevard gibt es ihr erstes großes Konzert mit eigenen Stücken.