Ennepetal. Unter dem Titel „Füreinander, miteinander“ ging es um das vielseitige Engagement der Menschen in Ennepetal. Auch eine positive Neuigkeit gab es.
Bürgermeisterin Imke Heymann musste sich keine Kritik anhören, als es beim Stadtgebet der Evangelischen Allianz, ein Zusammenschluss evangelischer Gemeinden und Kirchen, um das Ehrenamt ging. Im Gegenteil. „Füreinander, miteinander!“ war schon im Motto des Abends festgeschrieben.
Heymann und alle anderen Gäste wurden herzlich empfangen. Die in der Aula der Evangelischen Stiftung Loher Nocken versammelten mehr als 50 Frauen und Männer beteten für die Verantwortlichen in der Stadt. Zuvor hatte Versammlungsleiter Rüdiger Kolk angesichts der „jüngsten Brisanz“ in der Kommunalpolitik gesagt: „Wir wollen hier heute kein politisches Ding aufmachen. Wir möchten heute erfahren, wofür wir beten sollen und wo wir praktisch für die Menschen in der Stadt mitarbeiten können.“
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Eine positive Überraschung gab es auch: Der Tafelladen in Voerde wird keine Platzprobleme mehr haben. Das benachbarte, lange leerstehende Ladenlokal an der Ecke Lindenstraße/Milsper Straße wird bald mitgenutzt. Das berichtete die Koordinatorin der mittlerweile 17 Jahre alten Institution, Karin Nebel. „Wir sind weiter mit Herzblut dabei“, sagte sie. Weitere Mitarbeiter seien willkommen. Die am Schluss eingesammelte Kollekte kommt dem Tafelladen zugute.
Die Jahreslosung der evangelischen Christen „Lasst euch in allem, was ihr tut, von der Liebe bestimmen“ (Zitat aus einem Brief des Apostels Paulus an die Korinther) zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung, die eigentlich im Januar im Rahmen der Allianz-Gebetswoche stattfinden sollte, aber wegen Schneefalls verschoben werden musste. Pauline Stolz von der Ruhrkirche Ennepetal trug den Bibelvers vor, warb für menschliche Begegnungen und Freude-bereiten im Ehrenamt.
Die Bürgermeisterin griff das Thema auf, ging auf den Wert ehrenamtlicher Arbeit ein. Ohne sie gäbe es nicht die Stadt Ennepetal. Ehrenamtliche Arbeit sei immer wichtiger, betonte Heymann. Es gelte, gute Gedanken in die Welt zu schicken. Die Ehrenamtsbeauftragte der Stadt, Desirée Brünger, stellte ihre Arbeit vor, berichtete vom Ehrenamtstag und von der Ehrenamtskarte. Auch bringe sie bei der Ehrenamtsbörse Helfende und Hilfebedürftige zusammen.
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Wie praktische Ehrenamtsarbeit aussehen kann, erzählte Harald Heuer, der Mentor-Vorsitzende, im Gespräch mit Thomas vom Brocke (CVJM Milspe). Die Mitglieder des Vereins fördern die Lesekompetenz von Grundschulkindern. „Wir sind aber keine Märchentanten und Märchenonkel. Jeder von uns geht einmal in der Woche zu ,seinem Kind‘ in die Schule und hilft eine Stunde beim Lesen.“ Die Herausforderung sei groß. Heuer wünschte sich, dass endlich von der Politik das umgesetzt werde, was schon lange an Erkenntnissen für ein gutes Bildungssystem vorliege.
Lisa Gonschior von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Oberbauer berichtete von der Kinderarbeit. „Hier werden Freundschaften geschlossen“, sagte sie, die den Kindergottesdienst leitet. Pia Rettberg und Vincent Isenberg musizierten, auch beim gemeinsamen Singen. Silke Lang, Larissa Migom und Thomas Wiedemuth brachten als Gebetspaten Wünsche vor.