Schwelm. Schwerstverletzte im Martfeld-Park in Schwelm entdeckt – Polizei rätselt über Verbrechen.

Wer hat die 66-jährige Schwelmerin so zugerichtet? Und aus welchem Grund hat er oder sie die Frau mitten im Park rund um das Haus Martfeld in Schwelm lebensgefährlich verletzt einfach liegen lassen? So lauten die maßgeblichen Fragen, mit denen sich die Ermittler der Mordkommission beschäftigen. Aktuell fehlt vom Täter jede Spur und die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung, um dieses brutale Verbrechen - die Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt wegen versuchten Totschlags - aufzuklären und den Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

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Es ist der späte Abend in der Nacht von Samstag, 13. April, auf Sonntag, 14. April, als die Frau mit ihrem Hund durch den Park rund um das Haus Martfeld spazieren geht. Die Grünanlage, die das Schwelmer Wahrzeichen idyllisch umschließt, ist in den Abendstunden eine beliebte Strecke für Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner zu einer letzten Gassirunde ausführen. Wann die Frau genau dort unterwegs war, steht bislang nicht genau fest.

Zunächst hatte die Polizei Zeugen gebeten, sich zu melden, die im Zeitraum zwischen 23.50 und 0 Uhr etwas bemerkt hatten. „Die ersten Ermittlungen der eingesetzten Mordkommission haben dazu geführt, dass der Zeitraum, für den um Zeugenhinweise gebeten wird, korrigiert und auf 22.30 Uhr bis 0 Uhr erweitert werden muss“, teilt Tim Sendler, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Hagen mit, wo die Mordkommission angesiedelt ist.

Massive Gewalteinwirkung gegen den Kopf

Was in diesem Zeitfenster tatsächlich passiert ist, lässt sich aktuell nicht einmal erahnen. Fakt ist: Um 0 Uhr finden unbeteiligte Spaziergänger die Frau in der Nähe des historischen Kornspeichers auf dem Boden liegend. Die Schwelmerin ist schwer am Kopf verletzt und nicht ansprechbar. Sofort informieren die Spaziergänger Polizei und Rettungsdienst, die in die Parkanlage eilen. Die Ärzte erkennen schnell den Ernst der Lage, denn die Kopfverletzungen der Schwelmerin sind derart schwer, dass die Mediziner eine Lebensgefahr nicht ausschließen.

Wie ihr die Verletzungen zugeführt wurden, müssen die Beamten noch ermitteln. „Das Verletzungsbild deutet auf eine massive äußere Gewalteinwirkung, vermutlich durch stumpfe Gewalt, hin. Detaillierte Informationen zu den Verletzungen der Frau können wir aus ermittlungstaktischen Gründen und zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte nicht erteilen“, teilt der Polizeisprecher auf Nachfrage der Redaktion mit. Die Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt aktuell wegen versuchten Totschlags.

Die Spurensicherung hat den Tatort und die Umgebung intensiv unter die Lupe genommen und Beweismaterial gesichert.
Die Spurensicherung hat den Tatort und die Umgebung intensiv unter die Lupe genommen und Beweismaterial gesichert. © Alex Talash | Alex Talash

Ein Raubmord? Ein Sexualdelikt? Eine Beziehungstat? Spontan? Geplant? All diesen Fragen müssen noch im Laufe der Ermittlungen beantwortet werden. Klar ist lediglich, dass die bisherigen Untersuchungen der Frau keinerlei Hinweise auf eine Sexualstraftat erbracht haben. Ansonsten ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft in alle Richtungen.

Vielleicht wird es dem Opfer möglich sein, wenn es sein Gesundheitszustand wieder zulässt, den Ermittlern wichtige Hinweise darauf zu geben, wer ihr das angetan hat. Denn der Gesundheitszustand der 66-Jährigen hat sich zwar deutlich verbessert, so dass die Frau sich nach Einschätzung der Ärzte nicht mehr in Lebensgefahr befindet, aber bislang ist sie nicht vernehmungsfähig. Ob sie im benachbarten Helios-Krankenhaus, das sich nur wenige Meter vom Tatort entfernt befindet, oder eine andere Klink untergebracht ist, das beantwortet die Polizei nicht; auch aus dem Grund, um die Frau vor möglichen weiteren Attacken des flüchtigen Angreifers zu schützen. Denn: „Es liegen derzeit noch keine Hinweise auf den oder die möglichen Täter vor“, teilt Tim Sendler mit. Ebenso verhält es sich mit der Motivlage.

Weil es nach bisherigem Kenntnisstand weder Augen- noch Ohrenzeugen der grausamen Tat gibt, nehmen die Ermittler der eingesetzten Mordkommission sachdienliche Hinweise jederzeit unter der Telefonnummer 02331/9862066 entgegen.

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