Gevelsberg. Paukenschlag: Tim Leweringhaus verlässt den Bauverein in Gevelsberg nach 22 Jahren. So geht es bei der Genossenschaft weiter.
Paukenschlag beim Bauverein Gevelsberg. Tim Leweringhaus gibt seinen Vorstandsposten ab und verlässt den Bauverein auf eigenen Wunsch. Der 40-Jährige begann bei der Wohnungsbaugenossenschaft als Auszubildender und arbeitete sich bis zum Vorstand hoch. Er sagt, dass es jetzt für ihn an der Zeit sei, sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Ein Nachfolger für ihn wurde noch nicht präsentiert.
Im vergangenen Jahr sei das Angebot gekommen, das Tim Leweringhaus so gereizt hat. Er werde in der Wohnungsbauwirtschaft bleiben, auch als Vorstand einer Genossenschaft, erklärt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Wo genau, das will er noch nicht verraten. Und auch wann er den neuen Posten übernimmt, ist noch nicht klar. Er wird aber mit seiner Familie in Gevelsberg wohnen bleiben. Tim Leweringhaus ist dankbar für die Chance, die er beim Bauverein erhalten habe. Und er macht deutlich, dass es weder ein Problem gegeben habe noch etwas passiert sei. Er verstehe, dass sein Weggang nach so vielen Jahren Fragen aufwirft, so Leweringhaus. „Ich bin fast 22 Jahre hier, ich möchte jetzt einfach etwas Neues machen.“
Von der Ausbildung zum Vorstand
Im September 2002 begann er seine Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, arbeitete im Anschluss erst als Sachbearbeiter, später als Abteilungsleiter für die kaufmännische Wohnungsverwaltung. Er übernahm den kaufmännischen Part, Volker Bremer hatte die planerischen Themen inne. Bremer kam kurz vor Leweringhaus und übernahm im Januar 2019 den Vorstandsposten beim Bauverein.
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Vorausgegangen war ein Beben im Vorstand. Der damalige Vorstand Frank Ryll unterzeichnete einen Aufhebungsvertrag, die Aufsichtsratsvorsitzende Barbara Kremer legte ihr Amt nieder. Ihr Nachfolger wurde Stefan Biederbick. Seitdem war eine neue Mannschaft am Ruder des Bauvereins, seitdem ist Ruhe in Gevelsberg eingekehrt. Der Bauverein steht wieder für Bauen und setzte ein Wohnungsbauprojekt nach dem anderen um. Und auch das nächste steht bereits in den Startlöchern, auf dem ehemaligen Jeco-Gelände. 4000 Quadratmeter umfasst die Fläche, auf der mehr als 40 Wohnungen entstehen sollen.
Gespräche mit Bewerbern laufen
An der Planung war Tim Leweringhaus noch maßgeblich beteiligt, an der Umsetzung wird er nicht mehr mitwirken. Er scheidet zum 31. März aus dem Vorstand aus. Zum gleichen Termin wird er auch seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Gevelsberger Wohnungsbaugesellschaft mbH beenden. „Der Aufsichtsrat bedankt sich bei Herrn Leweringhaus für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, heißt es vonseiten des Bauvereins. Volker Bremer und Hans-Georg Heller bilden nun den alleinigen Vorstand, Bremer bleibt weiterhin auch Geschäftsführer der Gevelsberger Wohnungsbaugesellschaft mbH.
„Wir sind mit Volker Bremer und Hans-Georg Heller im Vorstand gut aufgestellt“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Biederbick. „Wir haben einen hauptamtlichen und einen ehrenamtlichen Vorstand, wir haben keinen Druck bei der Nachbesetzung der Stelle von Tim Leweringhaus. Einen Schnellschuss wollen wir nicht.“ Tim Leweringhaus habe dem Aufsichtsrat frühzeitig mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern werde. Seine Entscheidung, den Bauverein zu verlassen, habe geschmerzt und sei auch überraschend gekommen, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. „Wir hätten ihn gerne behalten und hatten ihm ein gutes Angebot gemacht“, macht Stefan Biederbick deutlich. Jetzt gehe es darum, eine geeignete Nachfolge zu finden.
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Auf Nachfrage dieser Zeitung erklärt er, dass Gespräche laufen würden, aber noch keine Entscheidung getroffen sei. Zu diesem Zeitpunkt des Auswahlverfahrens könne der Aufsichtsratsvorsitzende noch nicht konkreter werden.
„Es war ein sehr gutes Konstrukt, das wir hatten“, sagt Volker Bremer. Er als technischer Vorstand, Leweringhaus als kaufmännischer. „Es hat gut funktioniert.“ Er verstehe aber auch, dass sich Tim Leweringhaus nach so langer Zeit beim Bauverein beruflich verändern möchte. Er hätte gerne mit ihm weiter gearbeitet. Jetzt wird der Aufsichtsrat nach einem neuen Vorstandskollegen suchen.