Schwelm. 50 Jahre alte Frau tot aufgefunden. Polizeipräsidium Hagen hat eine Mordkommission eingerichtet, sie geht von einem Tötungsdelikt aus.
Eine 50 Jahre alte Schwelmerin ist am Mittwochnachmittag in Schwelm getötet worden. Davon geht die Polizei aus und hat noch am Abend eine Mordkommission eingerichtet. Was genau in der Moltkestraße passiert ist, ist noch unklar. Anwohner hatten die leblose Frau im Hinterhof entdeckt.
Notarzt, Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei waren vor Ort, sogar der Rettungshubschrauber landete im Wilhelmspark. Er wurde jedoch nicht mehr gebraucht, denn: Für die schwerverletzte Frau kam jede Hilfe zu spät. „Es wurden noch Wiederbelebungsversuche unternommen, jedoch vergebens“, teilte ein Polizeisprecher auf Nachfrage mit.
Welche tödliche Verletzung die Frau hatte, dazu machten die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen am Abend noch keine Aussage. Nur so viel: Die Art der Verletzungen, denen die 50-Jährige wohl erlegen ist, lasse auf ein Tötungsdelikt schließen.
Auch am Donnerstagmorgen gab es von der Polizei noch keine näheren Angaben.
Wir berichten weiter.
Lesen Sie auch:
Gevelsberg: Attacke auf Behindertenwohnheim der AWo
Straßenausbaubeiträge abgeschafft: Wer trotzdem zahlen muss
Ennepetal: 63 Wohnungen auf ehemaligem Fabrikgelände geplant
Der Notruf der Anwohner ging um 16.20 Uhr ein. Der Feuerwehr wurde gemeldet, dass sich in der Moltkestraße eine bewusstlose Person befinden soll. Aufgrund der Schwere der Verletzung wurde der Rettungshubschrauber alarmiert. Die weiteren Umstände waren erst einmal unklar. Kurz nach halb 5 landet der Rettungshubschrauber.
17 Uhr. Es ist ruhig am Einsatzort. Sehr ruhig. Die Rettungskräfte unterhalten sich leise, immer wieder werden Telefone gezückt, per Funk kommuniziert. Überall Absperrband, Blaulicht. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als der Rettungshubschrauber ohne Patient nach etwa 30 Minuten wieder abfliegt und der Rettungsdienst die Türen zum Wagen verschließt, wird klar. Das, was auch immer sich hier abspielte, endete tödlich. Aus der Einsatzstelle an der Moltkestraße ist längst ein Tatort geworden.
Ein Suizid ist ausgeschlossen, so ist es von den Einsatzkräften zu hören, während sie immer wieder durch die Einfahrt neben dem Hauseingang gehen. Die Polizei sperrt immer weiträumiger ab, die ersten Spuren werden gesichert. Mehrere Männer mit Polizeiwesten, Kamera und Koffer kommen an. Sie befragen Anwohner aus dem Mehrfamilienhaus, schauen sich Handyfotos an, schreiben immer wieder etwas auf. Eine Frau wird von einer Rettungssanitäterin in den Arm genommen. Menschen, die des Weges kamen, werden sofort weggeschickt.
Die Einsatzkräfte schweigen weiter, machen ihren Job - mit betretenen Gesichtern. Mit einem Maßband werden die Schuhe der Rettungskräfte vermessen, das Profil fotografiert. Um die Spuren auseinanderzuhalten und klar den Rettungskräften zuordnen zu lassen.
Opfer wurde im Hinterhof gefunden
19 Uhr. Es ist eiskalt draußen. Die Moltkestraße in Richtung der städischen Verwaltungsgebäude ist noch immer gesperrt. Immer noch Blaulicht. Niemand ist auf der Straße zu sehen, außer die Rettungskräfte und die Polizei. Noch immer geht es rein und raus durch die Einfahrt auf den Hinterhof, wo die tote Frau gelegen hat. Ist sie auch dort getötet oder nur dort abgelegt worden? Auch diese Frage müssen die Ermittler noch klären.
Der Rettungswagen ist noch vor Ort, Menschen sitzen auf der Treppe zum Wagen. Es ist noch immer ungewöhnlich still, während das Blaulicht in der Dunkelheit flackert. Einige Zeit später trifft der Sprecher des Polizeipräsidiums Hagen, Tino Schäfer, ein. Bei einem Kapitaldelikt übernehmen für gewöhnlich die Hagener, eine Mordkommission ist eingerichtet. Die Kriminaltechnik wird gleich kommen, weiter nach Hinweisen gesucht, teilt der Sprecher mit.
Fest steht: Die Frau wohnte in dem Haus in Schwelm. Ob alleine oder nicht, auch dazu hält sich die Polizei noch bedeckt. Ob bereits eine Fahndung läuft, es einen Verdächtigen gibt? Dazu gibt es noch keine Antwort. Erst einmal. Viele Fragen stehen an diesem Abend im Raum. Die wichtigste: Warum musste die Schwelmerin sterben?
+++ Nichts mehr verpassen: Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm +++