Gevelsberg. Neue Brücke über die Ennepe in Gevelsberg sollte im Dezember wieder freigegeben werden. Das hat nicht geklappt. Das sind die Gründe.
Eigentlich sollte die Brücke an der Vogelsanger Straße längst fertig sein. Ist sie eigentlich auch. Und das erste Hochwasser in Gevelsberg hat sie auch bereits überstanden. Nur die Anbindung an die Straße fehlt noch. Eine Kleinigkeit im Vergleich zu den umfassenden Arbeiten, die in den vergangenen Monaten rund um die Ennepe passiert sind. Doch das Wetter hat die abschließenden Asphaltarbeiten unmöglich gemacht. Erst war es lange Zeit zu nass, jetzt ist es zu kalt. Und in der kommenden Woche wird es wohl auch noch schneien. Autofahrer müssen sich also noch weiter gedulden.
Im vergangenen Dezember, so der Plan der Technischen Betriebe, sollte das Bauwerk nebst Anschluss an die neu asphaltierte Straße fertig sein. Die etwa ein Kilometer lange Umleitung, die über die Stadtgrenze in Hagen führt und wieder zurück, muss also noch bleiben. Voraussichtlich bis Februar. „Vier Wochen brauchen wir noch für die letzten Arbeiten“, erklärt Björn Remer aus der Gevelsberger Stadtverwaltung. Und so schnell wird die Maßnahme nicht weitergehen können. „Wir brauchen Trockenheit und nicht so tiefe Temperaturen“, erklärt Remer.
Wetter spielt nicht mit
Im Juli 2021 wurde die Brücke, die über die Ennepe führt, vom Hochwasser massiv in Mitleidenschaft gezogen. Der Mittelfuß der Brücke war durch die Wassermassen stark ramponiert worden. Auch die Widerlager der Brücke waren an beiden Seiten extrem beschädigt. Die alte Brücke war nicht mehr zu retten, ein Neubau musste stattdessen her. Das Geld dafür kommt aus einem Fördermitteltopf des Landes NRW – aus dem Fördertopf Wiederaufbau. Das Land hat 2,6 Millionen Euro an den Kreis überwiesen. Mit 2,28 Millionen Euro ist der Großteil des Geldes für die neue Brücke im Verlauf der Vogelsanger Straße über die Ennepe vorgesehen. Da der Ennepe-Ruhr-Kreis kein eigenes Tiefbauamt hat, hat die Stadt Gevelsberg die Federführung für die Maßnahme übernommen.
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Die alte Brücke wurde Anfang 2022 abgerissen, für die Fußgänger wurde ein provisorischer Übergang eingerichtet. Der steht auch noch, mittlerweile können die Fußgänger aber über die neue Brücke gehen. Seit kurz vor Weihnachten ist das möglich. Auch im weiteren Verlauf der Vogelsanger Straße gibt es nun einen Bürgersteig auf der Seite des Fußweges über die Brücke. „Wir haben die Gelegenheit genutzt und den schon lange geforderten Gehweg angelegt“, erklärt Remer. Vorher mussten die Fußgänger vor der Brücke die Straße queren, und das bei fließendem Verkehr.
Erste Belastungsprobe bestanden
Beschwerden gab es in den vergangenen Monaten einige. Viele wünschen sich, dass endlich wieder über die Brücke an der Vogelsanger Straße gefahren werden kann. Die Umleitung besteht schon seit zweieinhalb Jahren – über die Hagener Straße, Nordstraße und An der Hütte.
Das erste große Hochwasser hat die neue Brücke in den vergangenen Wochen überstanden. Der entscheidende Unterschied zum alten Bauwerk: Es gibt keinen Mittelfuß mehr, der durch den Wasserdruck belastet werden kann. „Die Technischen Betriebe waren jeden Tag beim Hochwasser draußen, haben die Einläufe in die Gewässer gereinigt und die Situationen, auch die an der Vogelsanger Straße, immer wieder im Blick behalten“, erklärt Björn Remer. Die Lage sei aber längst nicht so angespannt gewesen wie im Juli 2021. Björn Remer ist zuversichtlich, dass die Brücke im Februar endlich auch für den Autoverkehr freigegeben werden kann. Wenn das Wetter mitspielt.
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