Schwelm. Sieben Fraktionen haben große Pläne für Schwelm: Sie wollen den Altmarkt aufwerten und unnötigen Verkehr in der Fußgängerzone eindämmen.

Insgesamt sieben Fraktionen in Schwelm haben sich zusammengeschlossen, um einen Antrag an den Bürgermeister zu verfassen. Der Inhalt: Der Lieferverkehr in der Fußgängerzone soll zukünftig besser geregelt werden, um die Zone von unrechtmäßigem Durchgangsverkehr zu befreien, und der Altmarkt soll aufgewertet werden. Das fordern in einem gemeinsamen Antrag die Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, SWG/BfS, BIZ und Die Linke.

Unnötiger Verkehr in der Schwelmer Fußgängerzone

„Immer wieder ist in der Fußgängerzone vermeidbarer Fahrzeugverkehr festzustellen, auch außerhalb der für den Lieferverkehr freigegebenen Zeiten“, so heißt es in dem Antrag. Zur Erinnerung: Die Fußgängerzone ist von 19 bis 10 Uhr und von 13 bis 15 Uhr für den Lieferverkehr freigegeben, doch auch außerhalb dieser Zeiten sollen immer wieder Fahrzeuge durch die Straßen fahren.

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Mit dem neuen Antrag soll sich das zukünftig ändern: An den Zufahrten zur Fußgängerzone sollen automatisch absenkbare Poller installiert werden, somit kann sichergestellt werden, dass die Straßen für den nicht freigegebenen Zeitraum wirklich abgesperrt sind. Alle anderen Zufahrten, die nicht für den Lieferverkehr vorhergesehen sind, sollen durch verschließbare Poller abgesperrt werden. Es muss jedoch jederzeit gewährleistet sein, dass die abgesperrten Bereiche trotzdem noch verlassen werden können, heißt es weiter in dem Antrag.

Die Schulstraße Ecke Hauptstraße in der Fußgängerzone. Durch fest installierte Poller sind die Straßen für den Lieferverkehr zurzeit getrennt.
Die Schulstraße Ecke Hauptstraße in der Fußgängerzone. Durch fest installierte Poller sind die Straßen für den Lieferverkehr zurzeit getrennt. © WP | Katleen Diekgraefe

Weiterhin soll die Abbindung der Schulstraße von der Hauptstraße aufgehoben werden. Damit soll sichergestellt werden, dass der Lieferverkehr auch an Markttagen die Fußgängerzone problemlos und ohne Umwege durch die Altstadt verlassen kann. Durch die neuen Absperrungen hoffen die Fraktionen, dass der unnötige Verkehr in der Fußgängerzone, unter anderem auch auf dem Bürgerplatz, eingeschränkt wird und sich somit die Aufenthaltsqualität in dem Bereich verbessert.

Die folgenden sechs Standorte sind nach Sicht der Fraktionen geeignet, um dort die absenkbaren Absperrungen zu installieren:

1. Hauptstraße auf Höhe Märkischer Platz/ Bücherschrank

2. Die Einmündung der Schulstraße in die Hauptstraße

3. Am Bürgerplatz zwischen Baum und Sparkasse (C3)

4. Am Bürgerplatz zwischen Baum und Ecke Hauptstraße 61

5. Die Kirchstraße auf Höhe der Hausnummer 21

6. An der Hauptstraße 79 (um die Zufahrt zum Privatgrundstück offen zu halten)

Noch ist es für Fahrzeuge möglich, frei auf den Bürgerplatz zu fahren. Durch absenkbare Poller will die Politik das zukünftig verhindern.
Noch ist es für Fahrzeuge möglich, frei auf den Bürgerplatz zu fahren. Durch absenkbare Poller will die Politik das zukünftig verhindern. © Katleen Diekgraefe

Altmarkt attraktiv gestalten

Auch für den Altmarkt haben die Fraktionen Pläne. Dieser gehört laut den Antragstellenden „zu den schönsten Bereichen der Schwelmer Innenstadt.“ Vor allem die Außengastronomien würden den Markt für die Bewohner attraktiv gestalten. Das Ziel der Fraktionen ist es nun, den Altmarkt weiter aufzuwerten.

Dafür soll zunächst provisorisch die Verkehrsführung über den Markt soweit verändert werden, dass Gastronomen die Außenflächen auf beiden Seiten nutzen können. „Perspektivisch soll auch über weitere Möglichkeiten der Aufwertung des Altmarktes und seines Erscheinungsbildes – etwa durch Begrünung oder sonstige Maßnahmen – beraten werden“, heißt es noch weiter.

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Da durch die neue Verkehrsführung Parkplätze am Altmarkt wegfallen, soll im Rahmen des Park- und Mobilitätskonzeptes im Umfeld nach möglichen Alternativen gesucht werden. Als Vorschlag nennen die Fraktionen den Bereich zwischen dem Altmarkt und der Kirche, am Märkischen Platz oder am Schwelm Center. Betroffene Anwohner und Geberwerbetreibende sollen dabei in der Planung frühzeitig mit eingebunden werden.

Der Antrag wird voraussichtlich im nächsten Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung in der kommenden Woche besprochen, das hofft der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Kirschner. Für die konkretere Planung, wie – sollte der Antrag angenommen werden – die Vorschläge umgesetzt werden können, sei die Verwaltung zuständig.

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