Gevelsberg. Nach mehreren Monaten Pause ist die Kleiderbörse in Gevelsberg wieder geöffnet. In den Räumen an der Hagener Straße hat sich einiges geändert.
Allerhand Kleidungsstücke sind in der Kleiderbörse in Gevelsberg zu finden. Jacken, Hosen, Anzüge, Schuhe und allerhand Accessoires hängen, fein säuberlich sortiert, an den zahlreichen Kleiderstangen und warten nur auf Kundschaft. Die frisch renovierte Kleiderbörse habe ihr Aussehen seit diesem Monat geändert, erzählt Sabine Brinsa, die sich neben ihrem Beruf ehrenamtlich in der Kleiderbörse engagiert. „Die Kleiderbörse wurde im Boutique-Stil umorganisiert“, erklärt sie. Außerdem wurde ein neues, siebenköpfiges Team zusammengestellt, das von jetzt an die Kleiderbörse betreut. Das Team arbeitet vollkommen ehrenamtlich und die Erlöse aus den Kleiderverkäufen fließen in die Miete und erlauben es dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), die Kleiderbörse ohne öffentliche Mittel zu betreiben.
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Der Leiter des DRK in Gevelsberg, Hans-Günther Adrian, betont, dass sich die Kleiderbörse von einer Kleiderkammer unterscheide: „In der Kleiderbörse kann jeder einkaufen und ist nicht zur Vorlage eines Nachweises der Bedürftigkeit verpflichtet.“ Dieser Unterschied erlaube es auch für Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, ein Gefühl von Normalität beim Einkaufen zu vermitteln. „Alle sind bei uns herzlich willkommen“, ergänzt Sabine Brinsa.
Die Kleiderbörse war von Juni bis Ende September geschlossen, um renoviert zu werden. Nun hat die kleine Kleiderbörse wiedereröffnet und wurde bereits an ihrem ersten Öffnungstag sehr gut angenommen. „Die Kleidung ist nun nicht mehr nach Größen sortiert, sondern nach Farben“, beschreibt die Ehrenamtlerin. Diese werden im Herren- oder im Damenbereich angeboten und sind für wenig Geld zu erwerben. „Dadurch sollen Anreize geschaffen werden, auch mal genauer hinzuschauen“, erklärt Sabine Brinsa. Für sie ist neben der Gemeinnützigkeit auch die Umweltfreundlichkeit ein großes Plus, Kleidungsstücke gebraucht zu kaufen. „Wenn die Sachen bei uns direkt abgegeben werden, stimmt die Qualität und die Kleidung ist gepflegt“, erzählt sie, dadurch müsse man die Sachen nicht noch einmal waschen und dies schone die Umwelt. Nur in Notfällen kann die Kleiderbörse auf die Altkleidercontainer zurückgreifen.
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In der Gekom, einer gemeinnützigen GmbH, werden die Kleidungsstücke vorher in Kategorien eingeteilt und Kleidung, die nicht mehr getragen werden kann, wird aussortiert. Damit auch diese Kleidung nicht verschwendet wird, werden viele Stoffe an die Automobilbranche weiterverkauft, um daraus Dämmmaterial für zum Beispiel Motorhauben herzustellen.
Sabine Brinsa zeigt ebenfalls die neue Kommode in der Damenabteilung, in der sich Unterwäsche, BHs und allerlei andere Kleinigkeiten befinden: „So ein Wühltisch vermittelt einem immer das Gefühl, ein Schnäppchen gemacht zu haben.“ Und Schnäppchen sind die meisten Kleidungsstücke. Die Preise für die Waren belaufen sich von fünf Euro für ein Paar Schuhe auf bis zu fünfzehn Euro für eine Winterjacke.
Dienstag und Donnerstag geöffnet
Zu erreichen ist die Kleiderbörse unter 02332/843938. Wer die Sachen direkt bei der Kleiderbörse abgeben möchte, kann dies natürlich auch tun.
Am Dienstag von 10 bis 12 Uhr und am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr ist die Kleiderbörse an der Hagener Straße 237 für Kunden und Spender geöffnet.
Dabei ist darauf zu achten, eine eigene Tüte oder Tasche mitzunehmen, um die gekaufte Kleidung einzupacken.
Jetzt im Herbst benötigt das DRK Spenden, gerade für Winterkleidung. Aber auch Unterwäsche, Socken oder Bettwäsche sind gerne gesehen. Auch für eventuelle Katastrophen, wie die Flutkatastrophe 2021, will die Kleiderbörse besser vorbereitet sein, um schnellstmöglich Hilfe leisten zu können. Dazu haben sich die Ehrenamtlichen entschieden, einen Notfallschrank zu bestücken, für welchen ebenfalls Spenden benötigt werden.
Wer T-Shirts oder andere Sommersachen abgeben möchte, kann dies auch tun. „Wir haben sogar die Möglichkeit, die Kleidungsstücke von den Spendern zuhause abholen zu lassen“, erläutert Adrian. Die Kleiderbörse bittet bei den Spenden, die Taschen vorher gründlich auf Wertgegenstände zu kontrollieren, da diese sonst nachher nicht mehr zugeordnet werden können. Außerdem darf an der Kleidung aus Datenschutzgründen kein Namensetikett befestigt sein.