Schwelm. Er trommelte für Blind Guardian einige der bedeutendsten deutschen Metal-Alben ein. Nun spielt Thomen Stauch beim Schwelmer Eisenfest X.

Dieser Mann hat denn deutschen Metal mitgeprägt: Schlagzeuger Thomen Stauch trat mit „Blind Guardian“ in riesigen Halle auf der ganzen Welt auf, gab den Takt auf einigen der bedeutendsten deutschen Genre-Meisterwerke an, die sich millionenfach verkauften. Nun tritt dieser Mann mit seiner aktuellen Band „Mentalist“ im Schwelmer Jugendzentrum auf. Ein Abstieg? Nein! Eine glücklich Fügung für die Besuchers des Eisenfests, das seinen Besuchern zur zehnten Auflage etwas ganz besonderes bietet.

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Kurzer Rückblick, Eisenfest 2019: Nach neun Jahren hat Veranstalter Steve Lausberg sein Eisenfest zu einer Instanz in Sachen Metal gemacht und zwei Dinge sorgen dafür, dass das Jugendzentrum in Schwelm restlos ausverkauft ist. Da ist auf der einen Seite die musikalische Qualität, die die Metal-Fans der Region hier auf der Bühne serviert bekommen. Der überwiegende Teil der Bands, die das Jugendzentrum einmal pro Jahr in Schutt und Asche legen, spielt auf professionellem Niveau.

Und dann kam Corona

Da ist auf der anderen Seite der Ruf, den das Eisenfest über die Jahre in der Szene erlangt hat. Die Musiker und ihre Managements wissen: Reich werden sie mit einem Auftritt beim Eisenfest nicht, aber hier steht ein mehrere hundert Leute starkes Publikum vor der Bühne, das Bock auf harte Musik hat, das jede Band frenetisch abfeiert. Beides in Kombination sorgte dafür, dass das Eisenfest zu einer jährlichen Institution in Sachen Metal wurde – und auch so etwas wie eine Bühne für Bands auf dem steilen Weg nach oben – mit dem Höhepunkt 2019. Dann kam Corona, und die Veranstaltung fiel über Jahre aus.

„Krud“ sind gerngesehene Stammgäste beim Schwelmer Eisenfest und Garanten für einen absoluten Abriss.
„Krud“ sind gerngesehene Stammgäste beim Schwelmer Eisenfest und Garanten für einen absoluten Abriss. © WP | Thorsten Tigges

Nun der Neustart, wenn Steve Lausberg neben einer harten Kalkulation vor allem darauf hofft, von der Zuschauerzahl her irgendwie an die Jahre vor der Zwangspause anknüpfen zu können. „Die Preissteigerungen sind schon heftig. Egal ob Essen und Getränke oder auch die Technik – alles ist deutlich teurer geworden. Zahle ich am Ende nicht drauf, ist alles gut.“ Damit das Jugendzentrum am Samstag, 11. November, rappelvoll wird, hat Lausberg ein Package geschnürt, das für Top-Qualität in Sachen Metal steht. Lausberg: „Ich bin voll motiviert, freue mich, dass es wieder los geht und bin davon überzeugt, dass wir nicht den Weg anderer Veranstaltungen gehen.“ Damit blickt auf eine Reihe kleinerer Festivals, die nach Corona nicht mehr ausreichend Zuschauer anziehen können, um mitten in der Inflation kostendeckend zu arbeiten. Folge: Sie gibt es nun nicht mehr.

Qualität steht über allem

Das Eisenfest hält mit Qualität dagegen. Ganz oben thronen da mit Sicherheit „Mentalist“ mit ihrem Schlagzeuger Thomen Stauch, der Fans auf der ganzen Welt hat. Wer auf Bands wie „Helloween“ oder „Gamma Ray“ steht, wird auch Mentalist lieben, die den Abend als Headliner beschließen werden. Wie ist Lausberg überhaupt an diese internationale Band gekommen? „Ich habe beim Management nachgefragt und am Ende hatte ich die Zusage für eine Gage, die wir uns leisten können.“ Dabei hat ihm das Glück ein wenig in die Karten gespielt. Denn kurz darauf beginnen Mentalist ihre Deutschland-Tournee, nutzen Schwelm als Gig zum Warmmachen, bevor es durch das ganze Land geht.

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Vor ihnen werden zunächst die beiden Lokalmatadore „Demolition Drive“ aus Wuppertal und „Krud“ aus Schwelm Vollgas geben. Während die Wuppertaler von „Demolition Drive“ um den Gevelsberger Gitarristen Thomas Starr soliden und partytauglichen Hardrock spielen, treten „Krud“ deutlich auf das Härte-Pedal in Richtung Thrash.

Das Eisenfest-Publikum ist dankbar und frenetisch. Hier fühlen sich die Bands wohl.
Das Eisenfest-Publikum ist dankbar und frenetisch. Hier fühlen sich die Bands wohl. © WP | Thorsten Tigges

„Helldozers“ aus Köln mischen Southern Rock mit Metal, „Denomination“ aus Hagen haben sich dem traditionellen Death-Metal verschrieben.

Und: Alte Bekannte aus Kanada finden erneut den Weg nach Schwelm. „Warcall“ aus Montreal sind auf Europa-Tournee und haben zwischen Auftritten in Belgien und Tschechien das Eisenfest Nummer zehn in Schwelm gepackt. Sie spielen eine spannende Mischung aus Melodic-Death und Punk. Zumindest auf dem Papier knüpft das Eisenfest mit seiner zehnten Auflage an die Prä-Pandemie-Zeit an. Und mit einem Zugpferd wie Mentalist um Thomen Stauch als eine der Hauptfiguren der deutschen Metal-Bewegung der 80er Jahre zieht diesmal sogar ein gewisser Promi-Faktor ein.

Hier gibt’s Tickets

Der Vorverkauf für das Eisenfest X hat bereits begonnen. Wer noch keine Karte hat, kann diese zum Vorverkaufspreis von 18 Euro bei folgenden Vorverkaufsstellen erwerben: Jugendzentrum Schwelm, Märkische Straße 16, 58332 Schwelm; Raidts Getränkehof, Berliner Straße 56, 58332 Schwelm oder per Mail an slausberg@gmx.de beziehungsweise telefonisch direkt bei Steve Lausberg unter 0172/2787220.

Aller Voraussicht nach wird die Abendkasse für das zehnte Eisenfest noch öffnen. Dort beträgt der Eintrittspreis 20 Euro. Mehr Infos gibt es zudem online unter www.eisenfest.org.

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