Ennepetal. War es Brandstiftung oder ein technischer Defekt? Nach dem Brand in einer Lagerhalle in Ennepetal bleibt die Frage nach der Ursache weiter offen.
Die Suche nach der Ursache für das Feuer an der Friedrichstraße im Stadtteil Milspe, das die Feuerwehr am Sonntagnachmittag für mehrere Stunden beschäftigte, gestaltet sich schwierig. Nach aktuellem Stand sind weder Brandstiftung noch ein technischer Defekt auszuschließen. Am Montag ging die Kriminalpolizei mit einem Brandspürhund auf Spurensuche. Das Tier ist darauf trainiert, potenzielle Brandbeschleuniger zu erschnüffeln. Am Dienstag untersuchten Sachverständige der Kripo außerdem, ob ein technischer Defekt den Brand verursacht haben könnte.
Am Sonntagnachmittag um 14.18 Uhr war die Feuerwehr zur Friedrichstraße alarmiert worden. In dem Gebäude, in dem früher ein metallverarbeitender Betrieb beheimatet war, brannte es in einem großen Lagertrakt im Erd- und Untergeschoss. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der hintere Bereich zum Hof hin in Vollbrand. Der Hausbewohner, der auch Mieter der Lagerflächen ist, wurde von den Feuerwehrleuten gerettet und per Rettungswagen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen konnte er nach Informationen der Feuerwehr wieder entlassen werden.
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Da unklar war, ob sich in den vier Wohnungen in der oberen Etage des Gebäudes noch Personen befanden, gingen zwei Trupps unter Atemschutz auf Personensuche. Sie fanden niemanden vor. Es stellte sich heraus, dass zum Zeitpunkt des Brandausbruchs niemand zu Hause gewesen war.
Um ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbargebäude sowie die oberen Etagen des Brandhauses selbst zu verhindern, setzte die Feuerwehr Riegelstellungen. Zugleich bekämpften die Einsatzkräfte die Flammen von außen sowie durch einen massiven Innenangriff. „Das Feuer war dann relativ schnell unter Kontrolle“, erklärte Ennepetals Wehrchef Frank Schacht im Gespräch mit dieser Redaktion.
Rettungsweg beschädigt
Der Lagerbereich wurde durch das Feuer schwer beschädigt. Allerdings sind auch alle vier Wohnungen in dem Gebäude vorerst nicht bewohnbar – zum einen, weil sie stark verraucht sind, und zum anderen, weil der bauliche Rettungsweg, eine Holztreppe, beschädigt wurde. Der Rettungsweg müsse durch den Hauseigentümer, in Absprache mit der Versicherung, zunächst wieder instand gesetzt werden, sagte Frank Schacht. Drei Bewohner des Hauses wurden durch das Ordnungsamt der Stadt in städtischen Unterkünften untergebracht, wo sie bis auf Weiteres auch bleiben werden. Alle anderen kamen privat unter.
Im Einsatz waren insgesamt 60 Wehrleute aus allen Einheiten der Feuerwehr Ennepetal. Fünf hauptamtliche Kräfte waren zunächst allerdings noch bei einem Verkehrsunfall auf der Milsper Straße in Voerde, der nur drei Minuten vor dem Brandalarm gemeldet worden war, im Einsatz. Unterstützung gab es an der Friedrichstraße durch Kräfte der Feuerwehren Breckerfeld und Schwelm sowie der Kreisfeuerwehrzentrale. Ennepetals Wehrchef hob im Namen seiner Einsatzkräfte die Unterstützung durch die Nachbarn hervor, die den Wehrleuten (Trink-)Wasser bereit stellten.
Der Einsatz zog sich über mehrere Stunden bis etwa 20.30 Uhr hin, nicht zuletzt, weil an den gelagerten Gütern im Erdgeschoss immer wieder Schwelbrände entstanden seien, wie Frank Schacht berichtet. Diese habe man mit Schaummittel bekämpft. Zudem habe man in den späteren Abendstunden noch Brandnachschau gehalten.
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Die Friedrichstraße blieb bis weit in den Abend hinein gesperrt. Auf den Straßen rundherum kam es daher teilweise zu längeren Verkehrsstaus. Durch die Nina-Warn-App war die Bevölkerung im Gebiet Milspe und Altenvoerde vor der Rauchentwicklung durch den Brand gewarnt worden. Am Abend wurde die Warnung wieder aufgehoben.