Gevelsberg. Oktoberfest des FSV Gevelsberg steigt am 16. September. Schon jetzt sind alle 1400 Tickets verkauft. So gibt es noch eine Chance auf ein Ticket.

In den vergangenen Monaten hagelte es viele Absagen von Veranstaltungen. Konzerte finden nicht statt oder werden verschoben, weil nicht ausreichend Tickets verkauft werden: Das Geld für Freizeitangebote sitzt wegen der steigenden Preise längst nicht mehr so locker wie früher. Umso bemerkenswerter ist es, dass das Oktoberfest des FSV Gevelsberg am 16. September bereits Wochen vorher ausverkauft ist. Und dass obwohl auch der Sportverein die Preise anziehen musste.

Die Zeltmiete, Strom, Essen und Trinken: Alles sei teurer geworden, sagt Roberto Buchholz, der zusammen mit dem Förderverein des FSV das Oktoberfest in Gevelsberg organisiert. Vor einem Jahr habe es noch drei Preiskategorien gegeben – je nachdem, wie weit der Tisch von der Bühne entfernt war. Die günstigste Karte kostete 32,50 Euro, die teuerste 42,50 Euro. Jetzt liegen alle Tickets bei 49,50 Euro. „Es ist nicht anders möglich gewesen“, sagt Buchholz und ist dankbar, dass die knapp 1400 Tickets bereits alle weg sind. Das Festzelt im Stadion Stefansbachtal ist damit ausverkauft. Er macht aber auch deutlich, wenn nur die Hälfte der Eintrittskarten verkauft worden wären, dann wäre es nicht zu schaffen gewesen, das alles zu stemmen. Aber schon bei Vorverkaufsbeginn sei das Interesse an den Karten unverändert groß gewesen. Ein gutes Gefühl, sagt Buchholz.

„Es ist das größte Oktoberfest in der Region und es natürlich ein Risiko, so etwas zu planen“, erklärt der Gevelsberger. Eine Veranstaltung dieser Größenordnung sei auch nur möglich, weil so viele Ehrenamtliche mit anpacken. Jugendspieler, Eltern, Spieler aus den Seniorenteams, an die 100 Helfer sind dabei und sorgen dafür, dass die Tische stilecht geschmückt sind, dass auf- und wieder abgebaut wird, die Getränke ununterbrochen fließen können. Die Band „Die Schlawiner“ ist gebucht, das Bier - König Ludwig - bestellt und das Zelt ist riesig - nämlich 65 mal 25 Meter. Die Zeltfläche sei so groß wie ein Fußball-Platz, größer gehe es auch nicht im Stadion, sagt Buchholz. Damit alle Gäste gut sehen können, wird die Bühne in der Mitte des Zeltes aufgebaut, deshalb gibt es auch nur noch einen Preis für alle. Ein gutes Gefühl, sagt Buchholz und macht allen Hoffnung, die bisher leer ausgegangen sind. Wer im September dabei sein möchte, der kann sich beim FSV Gevelsberg auf die Warteliste setzen lassen. „Es gibt wegen Krankheit immer Rückläufer“, sagt Buchholz.

Erlös für die Fußball-Abteilungen

Warum das FSV-Oktoberfest in Gevelsberg so beliebt ist? „Weil es eine gewachsene Veranstaltung ist“, glaubt Buchholz. Alles begann mit dem Oldstar-Cup der AVU im Stadion. Da standen ehemalige Bundesligastars aus Bochum, Dortmund, Schalke und Co. in Gevelsberg auf dem Platz. Der FSV hatte im Anschluss zu einem kleinen Oktoberfest eingeladen. Nach dem dritten Fußball-Turnier der Ex-Profis habe das Interesse der Besucher nachgelassen und der FSV hatte nur noch das Oktoberfest. Das war 2015. Das Festzelt wurde immer größer, ebenso wie die Resonanz. Jetzt steht die siebte Auflage am 16. September an. Einlass ist ab 15 Uhr, die Musik wird um etwa 23 Uhr enden. Es habe sich bewährt, dass das Fest nun nur noch an einem Tag stattfindet, erklärt der ehemalige Vorsitzende des Fördervereins.

Lesung mit Doc Caro in Gevelsberg

Wer Lust auf gute Unterhaltung hat, für den ist die Lesung von Doc Caro am Donnerstag, 14. September, genau richtig. Sie ist Fachärztin für Anästhesiologie und spezialisiert in den Bereichen Notfallmedizin und Intensivmedizin und erzählt spannende und bewegende Geschichten aus ihrem beruflichen Alltag sowie von den Schicksalen ihrer Patientinnen und Patienten. Die Lesung findet im Festzelt des FSV Gevelsberg statt.

Die Notärztin präsentiert in Gevelsberg ihr aktuelles Buch. „Keine halben Sachen“, das auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste stand.

Tickets kosten 22 Euro und sind im Internet unter www.fsv-oktoberfest.de erhältlich.

Was ebenfalls bei den Gästen gut ankommt, sei, dass der FSV auf Unterstützung aus Gevelsberg setzt. Das Catering macht der Winterwald, Wein und Sekt kommt von Hedtstück, das Bier von Rehfeld. „Wir setzten auf Qualität und die heimischen Betreiber, nicht auf den billigsten Anbieter“, macht Buchholz deutlich. Einen großen Dank richtet der Förderverein auch an all die anderen Unterstützer, wie den Karosseriebau Otte. Und zum Erfolgsrezept der Veranstaltung gehört auch, dass das Fest von Gevelsbergern für Gevelsberger ist. Der Erlös kommt den einzelnen Abteilungen des FSV zugute. Geld, mit dem vieles möglich gemacht wird, was eigentlich nicht bezahlbar wäre. Besondere Trainingsmaterialien, Ausflüge und auch der Erhalt des Bistros. „Wir sind nicht gewerblich und die Kosten laufen weiter.“ Mehr als 550 Mitglieder hat der FSV, und viele sind nicht nur auf dem Platz präsent. Auf der Kirmes, beim Boulevard und auch beim Oktoberfest.

Wer will, kann auf die Warteliste

Und noch etwas, das Besonders ist: 99 Prozent aller Gäste kommt stilecht in Dirndl und Lederhose. Im Eintritt mit inbegriffen ist eine bayerische Brotzeit und eine Atmosphäre, die es sonst nur in München gibt, versprechen die Veranstalter. Die Deko, die Musik, das Bier: Wenn man im Zelt ist, dann merke man keinen Unterschied zum „echten“ Oktoberfest. „Man trifft sich nicht nur einmal im Jahr in Gevelsberg, sondern zweimal. Auf der Kirmes und dem Oktoberfest“, sagt Roberto Buchholz und lacht.

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Ob es im kommenden Jahr auch wieder ein Oktoberfest beim FSV geben wird? Das könnte sich Roberto Buchholz durchaus vorstellen. „Doch jetzt feiern wir erst einmal dieses Oktoberfest.“