Gevelsberg. Zwei Männer begegnen sich mit ihren Autos in einer Engstelle. Dann ist ein eigentlich Unbeteiligter verletzt und die Polizei muss anrücken.

Manche Situationen, die zu Unfällen führen, muten an wie aus flachen Komödien. Eine solche Episode, die gut als Sketch taugen könnte, produzierten drei Männer nun in der Gevelsberger Gartenstraße – am Ende war einer von ihnen sogar verletzt.

Es ist um 15.48 Uhr am vergangenen Freitag, 28. Juli, als sich in der recht engen und gleichzeitig zumeist dicht beparkten Straße in der Nähe des Hauptbahnhofs zwei Männer in ihren Autos begegnen und nicht aneinander vorbei passen, ohne dass einer dem anderen Platz macht. Eine Situation die dort täglich hundertfach passiert. Doch der 59-jährige Gevelsberger und der 34-jährige Gevelsberger hatten offenbar beide keine Lust, dem jeweils anderen als erstes die Weiterfahrt zu ermöglichen und konnten sich nicht einigen, wer dem anderen denn nun Vorfahrt gewährt. Während sie sich also streitend gegenüberstanden, fuhren hinter ihnen andere Autofahrer in die Gartenstraße, die als Leidtragende des möglicherweise überflüssigen Stillstands ebenfalls warten mussten.

Polizei muss ausrücken

Das ging einem zunächst unbeteiligten Beifahrer, der sich in einem der wartenden Wagen befand, dermaßen auf den Keks, dass er ausstieg und sich selbst in die Sache einmischte. Der 66-jährige Gevelsberger sprach den 59-jährigen Gevelsberger an. Doch anstatt eine Lösung, des hitzig diskutierten „Wer-ist-so-freundlich-und-macht-Platz-Problems“ zu finden, stritten die beiden älteren Herren plötzlich selbst in voller Ausdehnung.

Das wurde derart heftig, dass der Beifahrer um das Auto des 59-Jährigen herumging, um diesem die Windschutzscheibe einzuschlagen. Der hatte ohnehin längst nicht mehr sein Vorfahrtsproblem mit dem 34-Jährigen als das drängende auf dem Schirm, war voll im Streit mit dem Senior, der nun sein Auto beschädigen wollte.

Um das zu verhindern, stieg der 59-Jährige aus, wollte den Älteren daran hindern, auf seine Scheibe einzudreschen. In der Hektik der Situation vergaß er dabei offenbar, dass er weder die Handbremse an gezogen, noch den Wagen irgendwie anders gesichert hatte.

Pkw nicht gesichert

Folge: Der Pkw rollte plötzlich nach vorn und gegen den wütenden, ursprünglich einmal vollkommen unbeteiligten 66-Jährigen. „Durch die Kollision verletzte sich der 66-Jährige am Knie und stürzte zu Boden“, schreibt die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr. Denn tatsächlich ließ sich die ursprüngliche Frage: „Wer lässt wen vorbei?“ nun nicht mehr ohne das Zutun der Polizeibeamten klären, die in die Gartenstraße ausrückten, um die ganze Geschichte aufzunehmen.

Wie lange der Stau angedauert hat, und wer am Ende Platz für wen machen musste, ist leider nicht bekannt. Was die Beteiligten nun im Nachgang dieser Geschehnisse jeweils juristisch erwartet, bleibt abzuwarten.

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