Schwelm. Tragischer Unfall: Mann wollte am Bahnhof Schwelm eine Zigarette rauchen. Der Zug rollte ohne ihn an, er rannte hinterher und stürzte unglücklich

Es ist ein schreckliches Unglück, das sich am Dienstagnachmittag auf dem Bahnhof Schwelm ereignet hat. Beim Versuch, noch in einen abfahrenden Zug zu gelangen, ist ein Mann ausgerutscht und zwischen Zug und Bahnsteig geraten. Der Verunglückte wurde schwer verletzt in eine Spezialklinik gebracht. Der Bahnverkehr war für eine Stunde in alle Richtungen komplett eingestellt. Die Bundespolizei nennt nun weitere Details und die Hintergründe, die zum folgenschweren Unfall führten. Auch die Identität des Mannes ist geklärt.

Bundespolizei ermittelt

Wie die Polizei mitteilt, soll der Mann auf der Bahnsteigkante ausgerutscht sein und unter den abfahrenden Zug geraten sein. Die Ermittlungen übernommen hat, wie bei Bahnunfällen üblich, die Bundespolizei. Laut Auskunft der ermittelnden Behörde hätten Zeugen berichteten, dass der Mann den Regionalexpress 7 kurz zuvor zum Zigaretterauchen am Schwelmer Bahnhof verlassen hatte.

„Beim Versuch den schon anfahrenden Zug dennoch zu besteigen, ist der Unfall passiert. Reisende, die den Vorfall mitbekommen haben, sollen den Mann nach dem Unfall aus dem Gleisbereich geholfen und die Rettungskräfte alarmiert haben“, teilt die Bundespolizei schriftlich mit.

Weiter heißt es vonseiten der Bundespolizei, dass der Mann „augenscheinlich unter Alkoholeinfluss stand“. Der 56 Jahre alte Mann aus Österreich ist zwischen den abfahrenden Zug und die Bahnsteigkante geraten und berührte mit dem Unterschenkel das Drehgestell des Zuges.

Der Unfall ereignete sich an Gleis 3.
Der Unfall ereignete sich an Gleis 3. © WP | Carmen Thomaschewski

„Die Beinverletzung, die er sich zuzog, sah schwerwiegend aus“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Oliver Dag. Er und sein Team kümmerten sich um die Erstversorgung und den Weitertransport des Mannes. Sie sorgten auch dafür, dass auf dem Bahnsteig nichts mehr vom Unfall zu sehen war, beseitigten das Blut. Das Opfer wurde in einer Spezialklinik in Wuppertal angemeldet und mit einem Rettungswagen dorthin gebracht. Der Einsatzleiter teilt mit, dass, als die Rettungskräfte eintrafen, die Menschen am Bahnsteig den Mann schon nach oben gezogen und sich um ihn gekümmert hätten.

Nach Auskunft des Bundespolizei am Tag nach dem Unglück ist der Mann mittlerweile von der Intensivstation auf eine normale Station verlegt worden. Er hätte großes Glück im Unglück gehabt. Die meisten dieser Unfälle würden tödlich verlaufen. Außerdem sei das Bein vorerst gerettet worden. Jetzt heißt es abwarten, in der Hoffnung, dass alles gut heilt. Grund dafür, dass er überhaupt eine Chance hat, sein Bein zu behalten, sei das schnelle Eingreifen der Menschen am Bahnsteig. Sie hätten die Wunde abgebunden und ihn aus dem Gleisbett gezogen. „So viel Hilfsbereitschaft ist nicht selbstverständlich“, erklärt ein Sprecher der Bahnpolizei im Gespräch mit dieser Zeitung.

Fernverkehr umgeleitet

Die Polizei sperrte sofort alle Gleise, der nachfolgende RE 4 Richtung Dortmund wurde kurz vor der Unglücksstelle gestoppt. Der Zug, der den Mann verletzte, fuhr weiter.

Der Bahnhof wurde sofort nach dem Unglück gesperrt.
Der Bahnhof wurde sofort nach dem Unglück gesperrt. © WP | Carmen Thomaschewski

Nach Auskunft der Polizei habe der Lokführer den Unfall nicht bemerkt. Die Deutsche Bahn spricht von einem Drittunternehmer, der auf der Strecke unterwegs ist. Dafür wurden einige der am Bahnhof Wartenden Zeugen des Unglücks. Ein Mann wurde von einem Notfallseelsorger betreut. Auch die Deutsche Bahn schickte einen Notfallmanager nach Schwelm.

Der Fernverkehr wurde umgeleitet, die Folge waren auch Teilausfälle zwischen Hagen Hbf und Wuppertal-Oberbarmen. Weitere Informationen zum Unfall und den Auswirkungen gab die Deutsche Bahn nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen

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