Gevelsberg. Bis zur Freibaderöffnung in Gevelsberg dauert es noch. Die beste Nachricht für Kinder und Jugendliche, die gerne schwimmen, gibt es schon jetzt.

Nach Freibad-Wetter sieht es derzeit zwar nicht aus, aber es kommt jetzt schon mal eine gute Nachricht. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre dürfen während der gesamten Sommerferien (22. Juni bis 4. August 2023) kostenlos das Gevelsberger Freibad besuchen.

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„FREI-Bad“ für alle Kinder und Jugendlichen heißt die einmalige Aktion, mit der man in Gevelsberg insbesondere sozial schwächere und kinderreiche Familien unterstützen, gleichzeitig aber auch seiner Zertifizierung als „Familiengerechte Kommune“ gerecht werden möchte, sagt Bürgermeister Claus Jacobi bei der offiziellen Bekanntgabe im Café des Hallenbades. Gemeinsam mit Vertretern aller Ratsfraktionen und der „Schwimm in“-Betriebs-GmbH erklärt er dabei den Hintergrund für dieses außergewöhnliche Angebot.

Von links: Sie stehen gemeinsam hinter der einmaligen Sommerferien-Aktion „FREI-Bad
Von links: Sie stehen gemeinsam hinter der einmaligen Sommerferien-Aktion „FREI-Bad" für alle Kinder und Jugendlichen: Hans-Günther Adrian (CDU), Wolfram Thiel (Bündnis 90 / Die Grünen), Elke Kramer (SPD), Marta Domek (Schwimm-in Geschäftsführerin), Bürgermeister Claus Jacobi, Frederik Stolz (Badleiter) und Philipp Quell, Geschäftsführer des Badbetreibers „Aquapark Management“ © André Sicks

Kinder und Jugendliche hätten in den letzten Jahren besonders unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelitten, berichtet Jacobi und erläutert noch einmal kurz, dass mit dem Auftreten von COVID-19 das Leben der junge Generation auf den Kopf gestellt worden sei und sie vor allem bei „jeglichen Arten an Freizeitaktivitäten“ stark eingeschränkt gewesen seien. Was zur Folge gehabt habe, dass sich ein starkes Bewegungsdefizit bei den jungen Menschen abzeichne, dem es entgegenzuwirken gelte.

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Nicht unerwähnt lässt Jacobi die Energiekrise und die damit verbundene Inflation, die „zu einer enormen Verteuerung unseres Lebens führt“. Viele Familien, so sagt das Gevelsberger Stadtoberhaupt, werden in diesem Jahr ihren Kindern leider erklären müssen, dass der „geliebte Sommerurlaub ausfällt“.

Daher sei es umso wichtiger, und hier spricht er im Namen der heimischen Politiker, den „Urlaub daheim“ so attraktiv wie möglich zu gestalten. „Von daher waren wir uns auch alle einig, das Angebot „FREI-Bad“ zu unterstützen.“ Eine gute Idee, bei der sich viele aber mit Sicherheit zunächst einmal fragen, wie sich so etwas überhaupt finanzieren lässt.

„Das haben wir dem Gevelsberger Schützenverein 1863 zu verdanken“, beantwortet Jacobi die Frage. Nach dessen Auflösung erhielt die Stadt aus dem Verkauf des ehemaligen Schützenheims am Lindengraben sowie der Auflösung des Vereinskontos einen Betrag von mehr als 62.200 Euro. „Die Vereinssatzung gab vor, dass wir das Geld nur zur körperlichen Ertüchtigung der Bewohner unserer Stadt einsetzen dürfen.“

Und die Finanzierung des freien Eintritts für Kinder und Jugendliche, so Jacobi, erfülle genau diesen Zweck. Kurz gesagt: Der finanzielle Ausgleich ist das Erbe der schießenden Zunft, die sich 2018 nach traditionsreichen 155 Jahren auflöste und in die Annalen der Gevelsberger Geschichte einging.

Allen Mädchen und Jungen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres – nicht nur den Kindern der Stadt, wie Bürgermeister Claus Jacobi betont – will man damit die Möglichkeit geben, das Gevelsberger Freibad, im Hinblick auf finanzielle Mittel, ohne Einschränkungen besuchen zu können.

Freibad in der ersten Maiwoche betriebsbereit

Nach Auskunft der Stadt Gevelsberg wird das Freibad in der ersten Maiwoche betriebsbereit sein. Es wird aber erst öffnen, wenn das Wetter mitspielt und es endlich auch tatsächlich Freibadwetter gibt.

Nach derzeitigem Stand und mit Blick auf den Wetterbericht ist mit einer späteren Öffnung zu rechnen. Im weiteren Verlauf wird je nach Wetterlage entschieden, ob das Freibad oder Freizeitbad geöffnet sein wird.

Was mitunter einen Ansturm auslösen kann, den man aber problemlos verkraften könne, wie Philipp Quell, Geschäftsführer des Badbetreibers „Aquapark Management“ versichert, da man im „Schwimm in“ personell gut aufgestellt sei.

Ergänzend fügt Badleiter Frederik Stolz hinzu, dass allein der Freibadbereich über eine Kapazität von 2000 Gästen verfüge, die allesamt „gleichzeitig auf dem Gelände sein können“. Sollte es Petrus mit den jungen Badefreunden einmal nicht so gut meinen, dann „müssen diese für das dann alternativ geöffnete Hallenbad natürlich auch nichts bezahlen“, erklärt die Geschäftsführerin des „Schwimm in“, Marta Domek und will nicht unerwähnt lassen, dass man neben dieser einmaligen Aktion auch noch weitere umfangreiche Attraktionen für die Sommerferien zusammengestellt habe, bei denen sowohl für Actionfans, „Party people“, Wasserratten und Fitbleiber mit Sicherheit etwas dabei ist um einen unvergesslichen Ferientag zu erleben.

„Es gibt unter anderem wieder die beliebte Poolparty, die Möglichkeit in ein Meerjungfrauenkostüm zu schlüpfen und mit Monoflossen zu schwimmen sowie jede Menge Spiele und viele Aktionen mit Gevelsberger Vereinen“, zählt Marta Domek abschließend auf.