Gevelsberg. Mit einem ganz besonderen Bild konnte Hobbyfotograf Peter Suck sich bei einem großen Wettbewerb durchsetzen. Das Motiv stammt aus Gevelsberg.
Wer sich das Gewinnerbild anschaut, muss vermutlich zweimal hinsehen, um zu begreifen, was er oder sie da sieht. Nach einer Weile ist klar: Das Motiv steht auf dem Kopf. Ein Stilmittel, dessen Hobbyfoto Peter Suck aus Breckerfeld sich hier bedient hat. Mit seiner Kamera hat er festgehalten, wie ein bunter Fußball auf einer Wasseroberfläche treibt. Dass es überhaupt eine Wasseroberfläche ist, wird auch nicht auf den ersten Blick deutlich, könnte es doch genauso gut eine Hauswand sein. Die spiegelt sich nämlich im Wasser. Und das ist auch das zentrale Element des Bildes: die Spiegelung. „Die halte ich völlig autonom“, erklärt Peter Suck seine Arbeit. „Es kommt nicht auf das Gebäude an, sondern nur auf die Spiegelung.“
Das Gebäude steht in Gevelsberg. Es ist das alte Herrenhaus des Gutes Rocholz. Sein Bild dieses alten Herrenhauses verhalf Peter Suck zu einem tollen Erfolg: Er gewann den ersten Platz und damit eine Goldmedaille im Vorentscheid des großen und bundesweiten Foto-Wettbewerb Blende für das Jahr 2022.
Damit konnte sich der 70-Jährige unter vielen tausend Einsendungen aus ganz Deutschland durchsetzen. Dass seine Fototour ihn ausgerechnet nach Gevelsberg führte, hat er seinem Freund Johannes Dennda zu verdanken. Der wohnt heute ebenfalls in Breckerfeld, lebte lange Zeit aber in Gevelsberg, wo er heute noch Teil des Gevelsberger Künstlerkreises ist. Dennda weiß: Die Stadt hat für Fotografen einiges zu bieten.
Schon 2015 Goldmedaille geholt
Für Suck ist es nicht das erste Mal, dass er bei dem Fotowettbewerb weit gekommen ist. Schon 2015 gewann er eine Blende-Goldmedaille. Damals fotografierte er einen verwitterten Oldtimer auf einem Oldtimer-Friedhof im Neandertal bei Ratingen. Er fotografiert schon lange, früher nur beiläufig im Urlaub. Seit der frühere Schulleiter – unter anderem an der damaligen Hauptschule Ost in Schwelm – aber pensioniert ist, beschäftigt er sich intensiv mit seinem Hobby. Er besucht Seminare, themenspezifische Fotokurse und arbeitet in mehreren Fotogruppen in Hagen und Dortmund mit.
Für Blende 2022 hat er mit dem Internet-Reiseblog Phototravellers zusammengearbeitet. Der Wettbewerb hat verschiedene Medienpartner, über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zu drei Fotos einreichen können.
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Das Ganze läuft in zwei Etappen ab: In der ersten Runde wetteifern sie untereinander. Dann werden alle Gewinnerinnen und Gewinner zur bundesweiten Endausscheidung weitergereicht, wo eine neunköpfige Fachjury aus professionellen Fotografen, Experten und Branchenvertretern entscheidet und die Siegerinnen und Sieger ermittelt. Zum ersten Mal kam 2022 neben der Fachjury auch eine künstliche Intelligenz bei der Bewertung zum Einsatz.
Überzeugt durch kreative Spiegelung
Für 2022 gab es vier Wettbewerbsthemen – Charakterköpfe, Faszination Wald, Makrofotografie und Kreative Spiegelungen. Peter Suck überzeugte in der vierten Kategorie und gewann so die erste Etappe des Wettbewerbs. Unter die letzten 100 Preisträgerinnen und Preisträger des Bundesendausscheids hat er es zwar nicht mehr geschafft.
Für den 70-Jährigen ist der Wettbewerb abseits des großen Erfolgs in der ersten Runde aber so oder so eine tolle Möglichkeit, sich kreativ auszuleben. Denn an der Fotografie reizt ihn etwas ganz Bestimmtes. „Es geht um die Möglichkeit der Einmaligkeit“, versucht er das zu erklären. Ihn begeistere, dass er Momente der Wirklichkeit mit seiner Kamera einfangen kann.
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Etwas, das auch bei seinem Gewinnerfoto auch eine Rolle spielte. Der kleinste Windstoß hätte die Wasseroberfläche am Herrenhaus des Guts Rocholz schon wieder verändert. Peter Suck musste also schnell sein und genau im richtigen Moment auf den Auslöser drücken. So konnte den einen einmaligen und flüchtigen Moment einfangen.