Gevelsberg. Autofahrer haben keine Durchfahrt. Fußgänger kommen bis zum „Viadukt“. Für die Sanierung der Gewölbebrücke ist die Heideschulstraße voll gesperrt.

Die nächsten Schritte für den geplanten „Radweg von der Ruhr zur Wupper“ werden in Gevelsberg sichtbar. Seit Dienstag ist die Heideschulstraße im Bereich der Brücke für Fußgänger und für den motorisierten Verkehr gesperrt. Voraussichtliche Dauer: drei Wochen.

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„Es werden im Zuge des Alleenradwegs zwischen Wetter und Gevelsberg Arbeiten an der Bauwerksunterseite und an den Flügelwänden durchgeführt“, heißt es dazu vonseiten des Landesbetriebes Straße NRW.

Die Heideschulstraße ist gesperrt.
Die Heideschulstraße ist gesperrt. © WP | Sophie Beckmann

Ein großes Baustellenschild weist Autofahrer und Fußgänger bereits einige Meter vor der Baustelle auf die gesperrte Straße hin. Sackgasse. Lediglich Anlieger dürfen reinfahren, Fußgänger können bis zum „Viadukt“ laufen. Dann ist Schluss. Unmittelbar unter der Brücke sind auch am späten Nachmittag noch Bauarbeiter zugange, Staub wirbelt durch die Luft. Und das bleibt noch ungefähr bis Ende dieses Monats so, denn die Gewölbebrücke muss saniert werden. Ein genaues Enddatum der Vollsperrung ist bislang nicht bekannt.

Lückenschluss vollziehen

Das Radweg-Teilstück von Straßen NRW, das über die Heideschulstraße führt, schließt an das Teilstück an, das die Stadt Gevelsberg realisiert hat. Beide Teile treffen sich in Höhe der S-Bahn-Haltstelle Gevelsberg West. Von dort aus führt die Strecke weiter auf den drei Kilometer langen „Radweg unter dem Karst“, der vor kurzem offiziell freigegeben wurde und durch den 742 Meter langen Schwelmer Tunnels weiter in Richtung Wuppertal führt.

Auf Schwelmer Seite ist es nun Aufgabe der Stadt, den Lückenschluss nach Wuppertal zu vollziehen. Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard sicherte zu, dabei auch an die Menschen aus der Gustav-Heinemann-Straße zu denken. Anwohnerinnen und Anwohner der kleinen Straße halten einen Radweg vor ihrer Haustür für viel zu gefährlich, weil dieser die Straße noch enger mache. Sie befürchten so auch Gefahren für Kinder, die oftmals in der verkehrsberuhigten Straße spielen.

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Die Gewölbebrücke an der Heideschulstraße ist nicht die einzige, die der Landesbetrieb Straßen NRW für den Radweg ertüchtigen muss. Auch die Brücken Im Hedtstück, Heller Weg und Haßlinghauser Straße standen dafür auf dem Plan. Hinzu kommen der Klosterholz- und der Silscheder Tunnel.

Silscheder Tunnel

Dabei ist besonders der Silscheder Tunnel für das Gesamtprojekt „Radweg von der Ruhr zur Wupper“ spannend. Naturschützer sehen eine Gefahr für die Fledermauspopulation im Silscheder Tunnel, sollte Straßen NRW den Radweg wie angedacht tatsächlich durch den Tunnel führen. Die Stadt Gevelsberg macht sich stark dafür, dass die 845 Meter lange Tunneldurchfahrt Teil des Radweges wird und sich die Radler damit eine Umfahrung mit massiver Steigung ersparen. Auch der Ennepe-Ruhr-Kreis unterstützt dieses Vorhaben.

Autofahrer haben keine Durchfahrt – bis auf Anlieger. Fußgänger kommen bis zum „Viadukt“.
Autofahrer haben keine Durchfahrt – bis auf Anlieger. Fußgänger kommen bis zum „Viadukt“. © WP | Sophie Beckmann

Der SPD-Stadtverband Gevelsberg hatte dafür extra eine Diskussionsveranstaltung in der VHS organisiert. Auf Vorstoß der Grünen-Fraktion im Stadtrat soll das Thema außerdem künftig noch einmal breit im höchsten politischen Gremium der Stadt besprochen werden. Dabei kommt es der Fraktion auch darauf an, Argumente gegen die Tunnel-Lösung in Silschede zu hören und eventuelle Alternativen aufzuzeigen.