Schwelm. Sie gaben sich als Kaufinteressenten aus und legten ihre Papiere vor. Was der Schwelmer Autohändler nicht ahnte: Er ließ Betrüger Probe fahren.
Opfer dreister Betrüger wurde ein Autohändler aus Schwelm. Zwei Kaufinteressenten hatten beim Kfz-Unternehmen einen hochpreisigen Mittelklassewagen zur Probefahrt ausgeliehen – und sind nicht mehr aufgetaucht. Dabei hatte sich der Händler zur eigenen Sicherheit vorher alle nötigen Ausweisdokumente vorlegen lassen.
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Für den Autohändler gab es keinen Grund von einem Betrug auszugehen. Die Tatverdächtigen hatten sich schon Tage vorher alle Mühe gegeben, als seriöse Kaufinteressenten aufzutreten. Mehrfach hatten sie in Telefonaten ihr Interesse an dem Fahrzeug, einem Audi Q 7, bekundet. Es handelte sich bei dem Wagen um einen Leasing-Rückläufer, wie die Polizei mitteilte. Neu gibt es den Q 7 in der einfachsten Ausstattung ab 70.000 Euro.
Am vergangenen Donnerstag erschien dann der vermeintliche Kaufinteressent in Begleitung beim Händler in Schwelm. Es entwickelte sich ein Verkaufsgespräch, in dem schließlich eine Probefahrt vereinbart wurde. Eine Stunde Probe fahren wurde ausgemacht. Der Händler hatte sich, wie das in solchen Fällen üblich ist, die nötigen Papiere als Sicherheit vorlegen lassen. Neben einem Führerschein noch den Ausweis, und weil der in Kroatien ausgestellt war, auch die deutsche Meldebestätigung. Laut Polizei handelte es sich um eine 34 Jahre alte Frau und einen 27 Jahre alten Mann mit Meldeadresse in Köln.
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Gegen 14 Uhr fuhren die Beiden mit dem Q 7 vom Hof. Als sie nach zweieinhalb Stunden immer noch nicht zurück und auch nicht mehr über die zurückgelassene Nummer per Handy erreichbar waren, schaltete der Händler die Polizei ein.
Die Überprüfung der Papiere ergab, dass es sich um Fälschungen handelt. Für den Händler ist das mehr als bitter. Der Gesamtwert des entwendeten Fahrzeugs beläuft sich im mittleren fünfstelligen Bereich, teilte die Polizei mit.