Gevelsberg. Knapp ein Jahr nach dem verheerenden Feuer, das die Gevelsberger Kneipe zerstörte, ist die Sanierung fast abgeschlossen. Alles rund zur Öffnung.
Bald ist es ein Jahr her, dass die beliebte Gevelsberger Kult-Kneipe Kuckucksnest – früher Jahrzehnte lang als Uhlenspiegel bekannt – schließen musste. Im Mai des vergangenen Jahres war ein großer Brand in dem Mehrfamilienhaus in der Hochstraße 4 ausgebrochen. Zwar konnten die Menschen und Bewohner des Hauses gerettet werden, doch das gesamte Gebäude war nicht mehr nutzbar. Somit hieß es auch für Kai Czychon und sein Kuckucksnest: Ende im Gelände. Das Gebäude und vor allem die bekannte und durchaus beliebte Gevelsberger Gaststätte müssen kernsaniert werden. Jetzt – etwa elf Monate nach dem verheerenden Feuer – steht endlich ein Wiedereröffnungstermin fest.
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Im vergangenen September haben die Renovierungsarbeiten in der Hochstraße 4 begonnen, erzählt Kai „Bombe“ Czychon im Gespräch mit der Redaktion. „Wir haben neue Fenster bekommen, jetzt bekommen wir noch neue Decken, damit wir auch ein bisschen Krach machen können“, sagt der Wirt, der auch das bekannte „Pub 18“ in Gevelsberg betreibt. Neue Decken sollen nämlich vor allem dafür sorgen, dass der Lärm durch Gelächter und Musik sowie gute Stimmung in der Kneipe, keine anderen Hausbewohner belästigt. Neben den Decken und Fenstern muss die gesamte Kneipe kernsaniert werden.
An zahlreichen Stellen sind Löcher in Wänden und Decken, Kabel baumeln heraus, jegliche Beleuchtung sowie Stühle und Tische sind gut verstaut. Die Möbel und Utensilien hinterm Tresen mit einer Plastikplane bedeckt. Die Bauarbeiter gehen tagtäglich ein und aus, geben ihr Bestes, um schnellstmöglich fertig zu werden. „Wir wollen am 30. April öffnen, also Tanz in den Mai“, verrät Kai Czychon und freut sich. Mit der Feier soll quasi der Startschuss für einen Neuanfang nach dem Brand fallen. Doch vieles bleibt auch nach der Kernsanierung beim Alten.
Kuckucksnest Gevelsberg: Lebensgefährtin „Ela“ wieder mit dabei
Zwar gibt es neue Decken, die besser gedämmt sind, modernere Fenster und Sanitäranlagen, doch das typisch rustikale Flair der Gevelsberger Kult-Kneipe möchte der Inhaber beibehalten. Und so bleiben neben den roten Blechleuchten natürlich auch die einzigartigen großen Laternen erhalten, die im Kuckucksnest ein echter Hingucker sind. „Wir wollen den Kern einfach so halten, wie er war“, sagt der Wirt.
Darauf, dass künftig „richtig Ramba-Zamba“, ohne jemanden mit der Lautstärke zu belästigen, stattfinden kann, freut Kai Czychon sich. Denn oftmals werde die Kneipe auch für private Veranstaltungen genutzt. Das war bereits vor dem Brand so und soll auch mit der Wiedereröffnung beibehalten werden. „Wir wollen auf gar keinen Fall hier ins Moderne gehen“, erklärt der Gevelsberger, dem auch das „Pub 18“ an der Rosendahler Straße gehört. Er ist zuversichtlich, dass es am Ende alles seinen Vorstellungen und denen seiner Gäste entspricht. Und vor allem freut er sich auf den kommenden 30. April.
Obwohl er noch eine zweite Kneipe hier in der Stadt besitzt, gibt der Wirt zu: „Die Ungewissheit war manchmal schon sehr nervenzehrend.“ Insgesamt elf Monate war das Kuckucksnest geschlossen. Elf Monate voller Versicherungsaufwand und vor allem elf Monate ohne Einnahmen durch die Kneipe. „Die Gäste, vor allem die Stammgäste, fragen die ganze Zeit schon nach, wann es wieder los geht“, sagt der Inhaber. Sie seien zwar in der Zwischenzeit in anderen Gaststätten in der Stadt unterwegs gewesen, freuen sich aber umso mehr darauf, bald wieder ein kühles Bier in ihrer Stammkneipe zu genießen.
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Und auch am Personal soll sich zunächst nicht allzu viel ändern. „Meine Lebensgefährtin Ela, die das auch schon vorher gemacht hat, schmeißt den Laden hier wieder“, sagt er und grinst. Ela sei Feuer und Flamme für die Kult-Kneipe und könne es kaum erwarten, endlich wieder die Gäste im Kuckucksnest willkommen zu heißen. „Dann habe ich noch ein paar Mitarbeiter in der Hinterhand, die sind in der Zeit zum Glück nicht abgesprungen“, sagt Kai Czychon.
Zunächst soll sich der ganze Betrieb jedoch erst einmal einpendeln. „Da schauen wir einfach, wie es läuft“, bleibt er zuversichtlich und freut sich auf die Öffnung am 30. April. Den Einlass plant der Wirt ab 19 Uhr, Beginn der Feier samt Live-Musik ist ab 20.30 Uhr ungefähr.