Schwelm. Jacqueline Terhaar erfüllt sich mit ihrem eigenen Schwelmer Café Walter’s in der Innenstadt einen Kindheitstraum.

Jacqueline Terhaar hat sich endlich ihren langersehnten Traum erfüllen können. In der Kirchstraße 12 hat sie das Café und Bistro Walter’s eröffnet. Hier können Kunden nicht nur frühstücken, es gibt auch diverse Kaffee- und Teespezialitäten, selbst gebackene Kuchen, Waffeln, Panini und vieles mehr. Für die 28-Jährige ist es immer noch kaum zu begreifen, dass ihr Kindheitstraum nun Wirklichkeit ist.

Jacqueline Terhaar mit Mitarbeiter Janni. Links sind die selbst gebackenen Kuchen zu sehen. 
Jacqueline Terhaar mit Mitarbeiter Janni. Links sind die selbst gebackenen Kuchen zu sehen.  © WP | Sophie Beckmann

Es ist Dienstag, kurz nach 10 Uhr. In dem Café und Bistro Walter’s in der Schwelmer Altstadt ist bereits mächtig etwas los. Und das – obwohl das Lokal erst vor einer Viertelstunde geöffnet hat. Teils sitzen Freundinnen an den Tischen, teils Pärchen und an zwei weiteren Plätzen treffen sich größere Gruppen zum Frühstück. Hinter der Theke herrscht Dauerbetrieb, Mitarbeiter Janni bereitet Kaffeespezialitäten zu, bringt diese zum Tisch, seit Beginn dieses Jahres greift er Jacqueline Terhaar unter die Arme und bringt dieselbe Leidenschaft, die für den Betrieb so wichtig ist. Diese Unterstützung war auch dringend nötig. Denn aktuell hat die 28-Jährige das erste Mal seit der Öffnung vor gut einem halben Jahr Urlaub. Doch sie sagt auch jetzt: „Wenn Not am Mann ist, komme ich trotz des Urlaubs, das ist mir hier einfach wichtiger, das liegt mir sehr am Herzen.“

So hat alles angefangen

Rückblick: Die 28-jährige Schwelmerin hat bereits als Teenager davon geträumt, irgendwann mal ein eigenes Café zu eröffnen. Doch viele ihrer Bekannten und Freunde haben ihr davon abgeraten, insbesondere in Zeiten von Corona sei die Gastronomie-Branche nicht sicher. So entschied sich die junge Frau damals dazu, eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau zu machen. Doch dann kam die Wende.

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Mitte des vergangenen Jahres konkretisierten sich die ersten Vorstellungen zu einem Café. Die Konstellation eines leerstehenden Lokals und die Bereitschaft des Besitzerin der Kirchstraße 12 etwas Neues, etwas Schönes hier in der Altstadt zu schaffen, öffnete neue Türen. Und so kam eins zum anderen. Von einem Moment auf den nächsten bekam die junge Schwelmerin die Chance, sich ihren Traum zu erfüllen – mit voller Unterstützung von ihrer Mutter. Während sie im Hintergrund agiert, steht Jacqueline Terhaar nun mittendrin im Geschehen. „Es ist total viel Arbeit, aber auch wunderschön. Ich liebe es, mit Menschen zusammenzuarbeiten und ich bin immer noch baff darüber, wie gut das hier angenommen wurde“, freut sich die junge Gastronomin.

Um kurz nach 10 Uhr am Dienstag ist das Café bereits gut gefüllt.
Um kurz nach 10 Uhr am Dienstag ist das Café bereits gut gefüllt. © WP | Sophie Beckmann

Im September 2022 hat das Café und Bistro Walter’s in der Schwelmer Altstadt eröffnet. Das neue Lokal hat sich schnell beliebt gemacht – vor allem durch die vielen selbst gemachten Speisen. „Am Anfang waren wir daher wirklich überfordert“, erzählen Mutter und Tochter. „Wir hatten einfach zu wenig Personal für alle anstehenden Aufgaben.“ Doch die Gäste hatten immer Verständnis dafür, wenn es mal etwas länger gedauert hat, etwas, was die 28-Jährige sehr schätzt. „Ich glaube, das liegt vor allem an unserer familiären Atmosphäre“, sagt die junge Gastronomin. Denn das und das persönliche Flair sind nicht nur ihr, sondern auch ihrer Mutter, unfassbar wichtig. „Mein Sohn hat, bevor er nach Berlin gezogen ist, auch hier im Café mitgeholfen“, erzählt Nadia Hahn. Es ist also ein regelrechter Familienbetrieb. Dennoch ist es der Mutter wichtig, dass sie ausschließlich im Hintergrund agiert. Ihre Tochter soll in enger Zusammenarbeit mit Janny der Mittelpunkt des Lokals, die treibende Kraft sein. Und zwar aus vollem Herzen.

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Weitere Überraschungen

Die Leidenschaft fürs Kochen und Backen hat Jacqueline Hahn wohl von ihrer Mutter übernommen. „Am Anfang habe ich fast alles selbst gemacht“, erzählt sie. Mittlerweile backt auch ihre Mutter oftmals die Kuchen. Doch wenn es hart auf hart kommt, springt die 28-Jährige natürlich ein. „Wenn ich am Freitagnachmittag oder -abend gesehen habe, dass ein Kuchen knapp wird, stand ich dann auch nach Feierabend beispielsweise noch zwei Stunden hier und habe nachgebacken.“ Selbst backen und kochen, das ist auch etwas, was den Mutter und Tochter sehr wichtig ist. „Ich denke, dass das unsere Kunden auch sehr zu schätzen wissen“, sagt die junge Frau. „Und wir versuchen auch immer auf persönliche Wünsche einzugehen“, fügt sie hinzu. Als Beispiel nennt sie eine Kundin, die zuletzt fragte, ob sie das vegetarische Panini auch in Vegan haben könnte. „Da bin ich in die Küche und habe es schnell umgewandelt“, erzählt Jacqueline Terhaar und lacht.

Ein Blick auf das Lokal in der Kirchstraße 12.
Ein Blick auf das Lokal in der Kirchstraße 12. © WP | Sophie Beckmann

Für die kommende Zeit hat sich die junge Frau noch einige Ziele gesetzt. Zum einen wird es künftig einen Mittagstisch mit einem breitgefächerten Angebot geben, auch wird es im September eine „Ein-Jahres-Party“ geben. Und es kommen noch weitere Überraschungen, doch mehr verrät sie noch nicht.