Gevelsberg. Die Polizei hat in Gevelsberg einen Raser (18) erwischt, in dessen Kofferraum ein Kind lag. Der Hintergrund der Geschichte macht sprachlos.
Diese Autofahrt war eine riesige Familien-Dummheit. Weil Mutter, Vater und fünf Kinder nicht zusammen ins Auto passten, wurde das 10-jährige Kind kurzerhand in den Kofferraum gepackt. Für den 18 Jahre alte Sohn hinterm Steuer war das aber offensichtlich kein Grund, jetzt noch vorsichtiger zu fahren. Im Gegenteil: Mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit fuhr er über die Eichholzstraße – und der Polizei dort direkt in die Arme.
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So geschehen am Sonntag Nachmittag: Mit 95 Stundenkilometer war der Pkw in der 70er-Zone in Richtung Hagen unterwegs, als ihn die Polizei, die dort gerade im Rahmen eines Sondereinsatzes kontrollierte, raus winkte. Bei der Fahrzeugkontrolle fiel dann auf, dass sich im Kofferraum ein 10 Jahre altes Kind befand.
Laut Polizei handelte es sich bei den Fahrzeuginsassen um eine Familie bzw. um Verwandte, die zu siebt in einem 6-Sitzer-Fahrzeug unterwegs waren. Es handelte sich laut Polizei um vier Erwachsene bzw. Volljährige und um drei Minderjährige, alle deutscher Staatsbürgerschaft. Zu den Insassen im Wagen gehörten auch der Vater und die Mutter des Kindes, das im Kofferraum lag.
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Gegen den Vater erstattete die Polizei Anzeige wegen der riskanten Beförderung des Kindes im Kofferraum. Sein 18 Jahre alter Sohn, der das Fahrzeug steuerte, muss sich wegen zu schnellen Fahrens verantworten (laut Polizei 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg). Unklar ist, ob er auch seine Fahrerlaubnis verliert. Er habe einen Führerschein auf Probe, teilte die Polizei mit.
Nachdem die Personalien festgestellt waren, durfte die Familie weiterfahren. Allerdings nicht in gleicher Besetzung. Vater und Sohn hätten ihren Weg zu Fuß fortgesetzt, teilte die Polizei mit. Spätestens da dürfte ihnen klar geworden sein, was sie gerade verbockt hatten.
Unabhängig davon erwischte die Polizei während ihres Sondereinsatz am Sonntag noch zahlreiche andere Verkehrssünder. Die Kontrolle wurde im Rahmen der Behördenvereinigung „Netzwerk Kradfahrer“ zur Bekämpfung der Hauptunfallursache Geschwindigkeit durchgeführt. Kontrollpunkte gab es auch in Ennepetal und Schwelm. Insgesamt konnten 132 Verstöße festgestellt werden: 56 Ordnungswidrigkeiten (Geschwindigkeit), 74 Verwarnungsgelder (Geschwindigkeit), ein Verwarnungsgeld (Gurtverstoß) und eine Ordnungswidrigkeit (Nutzung Mobiltelefon während der Fahrt).