Schwelm. Der Pausenhof der Grundschule in Schwelm ist nicht nur in einem schlechten Zustand. Auch ist das Risiko der Verletzungsgefahr für Kinder hoch.
Eltern der katholischen St. Marien Grundschule fordern Handeln von der Stadt und von der Politik. Der Grund? Der Schulhof der Schwelmer Grundschule sei in einem miserablen Zustand. Er biete Kindern nicht das, was er sollte. Zahlreiche Risse und Löcher in den Böden sowie dadurch entstehende Stolperfallen erhöhen die Verletzungsgefahr, so schildert es unter anderem Melanie Rüter. Sie ist seit knapp sechs Jahren Schulpflegschaftsvorsitzende, eins ihrer Kinder geht nach wie vor auf die Schule, das andere ist mittlerweile aus dem Grundschulalter raus, war zuvor aber auch auf der St. Marien Grundschule.
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Der Pausenhof sei seit Jahren ein Problem, sagt die Schwelmerin. „Ich mache das nun seit fast sechs Jahren und es ist nichts passiert“, bemängelt Rüter. Egal ob es um den Pausenhof oder das Gebäude von innen geht, hier gebe es zahlreiche Baustellen.
Nun hat sich die gesamte Elternpflegschaft zusammengetan, ein Schreiben aufgesetzt, auf die Missstände hingewiesen und die Forderung gestellt, dass hier etwas passiert – und zwar schnell.
Die regelrecht unzumutbaren Zustände vieler Schulhöfe – vor allem von Grundschulen – sind in Schwelm kein unbekanntes Problem. Bereits vor geraumer Zeit forderten Marcel Gießwein, Fraktionsvorsitzender der Grünen, und der scheidende Fraktionsvorsitzende der CDU, Oliver Flüshöh, dass eine halbe Million Euro für die Sanierung von Schulhöfen in den Haushalt 2023 eingeplant werden. Ein Ratsbeschluss genehmigte diesen Antrag, „nun wartet die Stadt Schwelm auf die Genehmigung des Haushaltes“, erklärt Stadtpressesprecherin Heike Rudolph dazu.
Oliver Flüshöh erklärte zudem bereits in vergangenen Gesprächen mit der Redaktion, dass die Probleme auf Schwelmer Schulhöfen enorm seien. Mehrere Eltern wie auch Lehrkräfte seien bereits auf ihn wie auch auf Marcel Gießwein zugekommen. Nun wolle man sich dem Ganzen annehmen.
Doch bis es wirklich zu Umsetzungen auf den Pausenhöfen kommt, könnte es noch eine Weile dauern. Denn zunächst, so berichtet Heike Rudolph weiter, wird der Zustand der Schwelmer Schulhöfe analysiert. Eine „Schulhofsanierung kann zudem nicht losgelöst von den geplanten baulichen Maßnahmen an unseren Schulgebäuden selbst gesehen werden. Dazu wird es vor den Sommerferien eine gemeinsame Sitzung des Schul- und des Liegenschaftsausschusses geben. Man muss im Blick behalten, dass Maßnahmen der Schulhofsanierung und Baumaßnahmen an den Schulgebäuden selbst sinnvoll aufeinander abgestimmt werden müssen“, sagt die Stadtpressesprecherin.
Etwas, das vor allem den betroffenen Eltern und auch Lehrkräften, die gemeinsam mit allen Klassen die Forderung unterschrieben haben, sauer aufstoßen dürfte. Denn in ihrer Forderung verweisen sie auf einen Text aus der Schulbau Leitlinie Düsseldorf. Hier sollten sich Kinder und auch Lehrer künftig auf einen „schön gestalteten Außenbereich“ freuen können. Das schließe nicht nur die Sanierung des Hofgeländes mit ein, auch eine Neuanschaffung sowie Instandsetzung von Spiel- und Klettergeräten sowie eine angenehme Atmosphäre müssen bedacht werden. „In den letzten Jahren wurde die Erneuerung immer wieder auf die nächsten Ferien geschoben, das geht auch aus den Protokollen unserer Schulpflegschaftssitzungen hervor“, argumentiert Melanie Rüter.
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Mit den nun geplanten 500.000 Euro würden laut Rüter 83.000 Euro pro Schule übrig bleiben. Das könne knapp werden. Daher bitten Eltern und Lehrer Politik und Verwaltung darum, dass „wenn das Geld für die geplanten Projekte an unseren Schulen knapp wird, dass Sie dann auch (fast) einstimmig dafür abstimmen, Geld aus anderen Haushaltsstellen für das Wohl unserer Kinder in diese Kostenstelle zu schieben.“
Melanie Rüter erklärt zudem, dass es auf dem St. Marien Schulhof gar kein Spielgerät gibt. „Wir haben zwar den Spielplatz nebenan, aber den können die Kinder nur bei gutem Wetter nutzen.“
Hinzukomme, dass es durch gewisse Stolperfallen auf dem Pausenhof immer wieder zu Unfällen kommt. „Immer wieder wurde das Thema in den Schuletat aufgenommen und immer wieder wurde uns gesagt, dass nach den Ferien etwas passiert.“
Nun hoffen Rüter und die gesamten Eltern wie auch Schüler und Lehrer auf einen zeitnahen Baubeginn. Doch das könnte noch einige Zeit dauern. Zunächst steht das Thema auf der Tagesordnung des Jugendhilfe- und Schulausschusses am kommenden Donnerstag, 23. März.
Viele Eltern haben jedoch nach wie vor die Hoffnung, dass nach den Ferien etwas passiert. „Ich blicke da mittlerweile eher nüchtern drauf“, so Rüter.