Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Aufgrund des aktuellen Wetters fuhren in Schwelm, Gevelsberg, Ennepetal, Breckerfeld keine Busse. Die Bilanz der Städte und der Polizei.

Zu einem erheblichen Verkehrschaos kam es am Mittwoch wegen Schnee und Eis auf den Straßen in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal. Neben zahlreichen Unfällen, die für Staus sorgten, traf es Arbeitnehmer und Schüler am härtesten, dass die VER den Busverkehr vorübergehend komplett einstellte.

Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) meldete gegen Mittag, dass es aufgrund der aktuellen Witterungsverhältnisse zu erheblichen Einschränkungen im Linienverkehr kommt. In mehreren Städten fuhren gar keine Busse mehr – unter anderem in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal.

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Und auch in Breckerfeld, Sprockhövel, Herdecke und Wetter wurde der gesamte Linienverkehr „bis auf Weiteres“ eingestellt“, teilt die VER mit. In Witten und Hattingen kam es derweil lediglich zu geringfügigen Störungen.

Der Schnee setzte in den Morgenstunden ein zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, nämlich als der Berufsverkehr bereits rollte. Die dicken Flocken blieben auf dem Asphalt liegen, die Räumfahrzeuge der städtischen Winterdienste kamen im dichten Berufsverkehr nicht mehr hinterher mit den Räumungen. Folge: Es kam zu einigen Unfällen, vor allen an Anstiegen fuhren sich Lkw fest. Viele kamen zu spät zur Arbeit.

Der Schnee behindert den Verkehr massiv.
Der Schnee behindert den Verkehr massiv. © WP / Stefan Scherer | Stefan Scherer

Das sagt die Polizei

Trotz der wetterbedingten Unfälle spricht die Polizeibehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises am Mittwochmittag von einem vergleichsweise ruhigen Schneetag. Die Rede ist von vereinzelten Verkehrsbehinderungen, für die Polizei dennoch ein erhöhtes Aufkommen. Fahrzeuge seien von der Fahrbahn gerutscht, auch habe es Auffahrunfälle gegeben.

„Insbesondere an bergigen Straßen in Höhenlagen gab es Probleme“, berichtet Sonja Wever, Sprecherin der Kreispolizeibehörde, auf Nachfrage der Redaktion. Betroffen seien bis dahin vor allem Ennepetal-Voerde und Breckerfeld gewesen.

Es seien sowohl Pkw als auch Lkw verunfallt. „Zum Glück bisher alles nur Sachschäden und keine Personenschäden“, sagt Wever. Die Technischen Betriebe der Städte hätten beim Winterdienst gut gearbeitet. Was die kommenden Tage angeht, stelle sich die Polizei nicht gezielt auf ein Schneechaos ein. „Wir müssen es nehmen, wie es kommt“, so die Sprecherin.

Schwelm seit 4 Uhr morgens im Dienst

Lars Seibel, bei der Stadt Schwelm zuständig für die Straßenreinigung und den Winterdienst, berichtete auf Nachfrage der Redaktion, dass Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung sowie der Technischen Betriebe Schwelm (TBS) bereits seit 4 Uhr morgens auf den Straßen unterwegs seien, um ein großes Schneechaos zu vermeiden. Insgesamt seien zwei Großfahrzeuge sowie vier Kleinfahrzeuge und mehrere Sprinter im Einsatz gewesen.

Die Schwelmer Straße in Silschede.
Die Schwelmer Straße in Silschede. © WP | Sophie Beckmann

Zunächst, so sagt auch Heike Rudolph, Pressesprecherin der Stadt Schwelm, seien die Kollegen früh morgens zum Dienst ausgerückt, um die Wetterlage zu kontrollieren, da es bei den niedrigen Temperaturen und der Nässe auch schnell zu Glatteis kommen kann.

Als gegen 7 Uhr dann der kontinuierliche Schneefall einsetzte, begann das große Räumen. Nach einer sogenannten Prio-Liste, die vorgegeben ist, wird hier vorgegangen. Somit steht die Räumung von Hauptstraßen wie der Frankfurter Straße, B7 oder Barmer Straße an erster Stelle. Denn dort rollt der stärkste Verkehr, erklärt Rudolph. Doch durch den anhaltenden und vor allem starken Schneefall seien die Kollegen auf den wichtigen Hauptstraßen im Dauereinsatz gewesen, andere Routen sind nachgeordnet und wurden daher auch noch nicht geräumt.

Lars Seibel erklärt weiter, dass es erst gegen Nachmittag – wenn nicht wieder ein enormer Schneefall einsetzt – mit der Räumung der anderen Straßen begonnen wird. Sollte sich das Wetter halten, geht Seibel davon aus, dass bis 19 Uhr alle Straßen in der Kreisstadt ordentlich frei und befahrbar sind.

Ennepetal: Viele Bürger melden sich telefonisch

Wie bereits beim jüngsten Wintereinbruch Mitte Januar erschwerte auch diesmal der Zeitpunkt des Schneefalls die Arbeit der Räumdienste. „Es ging spät los. Von vier bis sieben Uhr hatten wir zwei Lkw im Einsatz. Um sieben haben wir einen dritten rausgeschickt und um acht Uhr einen vierten“, erklärt Florian Werthmann von der Stadt Ennepetal. Dennoch habe es viele Anrufe gegeben, ob denn heute gar nicht geräumt würde. Anfangs schneite auch nur in den Höhenlagen kräftiger, später wurden auch in den tieferen Lagen die Straßen und Wege weiß. „Wir fahren mit Schneeketten“, berichtete Werthmann außerdem. „Der nasse Schnee hat dem Autoverkehr Probleme bereitet.“

Gevelsberg: Viele Kräfte auf den Straßen unterwegs

Auch in Gevelsberg startete der Räumdienst um 4 Uhr morgens in den Tag: mit mehreren großen Räumfahrzeugen, kleineren Streuwagen und kleineren Mobilen, die die Straßen und Bürgersteige vom Schnee befreiten. Es waren alle Kräfte, die verfügbar waren, im Einsatz. „Wir haben einen Bereitschaftsdienst und haben den Wetterbericht immer im Blick und können so schnell reagieren“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn der Schnee direkt am frühen Morgen, vor dem Berufsverkehr gefallen wäre, die Hauptverkehrsstraßen seien dennoch so schnell wie möglich geräumt worden.

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Der Warnstreik des Kita-Personals hatte in Ennepetal nur geringe Auswirkungen. Am Mittwoch traten keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ausstand. Am Dienstag hätten sich zehn von 70 Beschäftigten am Streik beteiligt, berichtete Markus Ihmels, für die Kitas zuständiger Abteilungsleiter im Rathaus, auf Nachfrage dieser Zeitung. In zwei Einrichtungen, dem städtischen Familienzentrum im Mehrgenerationenhaus sowie der städtischen Kita Hasperbach, sei eine Notbetreuung eingerichtet worden. Weitere Einschränkungen habe es nicht gegeben, so Ihmels.

In Gevelsberg war nur das städtische Familienzentrum Habichtstraße vom Warnstreik betroffen, es hätten sich aber lediglich drei Erzieherinnen an der Aktion beteiligt, teilt Bürgermeister Claus Jacobi auf Nachfrage mit. Gruppen mussten nicht geschlossen werden, zusätzliches Personal hätte den Ausfall kompensiert.