Gevelsberg. Nach der Corona-Pause findet wieder das Kneipenfestival in Gevelsberg statt. Doch es gibt einige entscheidende Änderungen.
Fünf Bands, fünf Konzerte – ein Eintritt: Das ist das neue Konzept des Gevelsberger Kneipenfestivals, das nun erstmals nicht mehr im Spätsommer, sondern im Frühjahr stattfindet. „Es ist ein Versuch“, sagt der Vorsitzende des Wirtevereins Ralf Hedtmann. Und er hofft, die richtige Zeit für einen Neuanfang gefunden zu haben, nach den Jahren Corona-Pause. „Die Leute haben Lust rauszugehen, wieder etwas zu erleben.“ Dafür sollen die Local Friends, Herr Schmitt muss mit!, Refresh, Flotter 4er und Bone Mill sorgen. Das Kneipenfestival am Samstag, 11. März, soll auch der Startschuss für eine gute Saison für die Gastronomie in der Stadt werden. In einer Zeit, in der es so schwierig ist, wie selten zuvor. Es ist die Preisspirale, die die Wirte und Kunden gleichermaßen trifft.
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Ralf Hedtmann ist Wirt im Papillon und froh, dass es keine Beschränkungen mehr gibt, dass die Corona-Zeiten vorbei sind. Doch es sei ein schlechter Jahresbeginn gewesen. Die Menschen seien weniger ausgegangen, halten ihr Geld zusammen. Verständlicherweise. Der Vorsitzende des Wirtevereins hat von seiner Brauerei die Mitteilung bekommen, dass die Preise für Bier erhöht werden. Wieder einmal. „Wir könnten jedes Vierteljahr neue Karten mit neuen Preisen drucken“, sagt er. Doch das passiere natürlich nicht, man versuche die Kosten anders abzufangen, sie nicht an die Kunden weiterzugeben. Die meisten würden das über die Öffnungszeiten machen.
Veränderte Öffnungszeiten
Das Papillon hat nun nicht mehr morgens ab 10 Uhr geöffnet, sondern erst ab 15 Uhr. Diesen Weg seien viele gegangen, um Energie und Personalkosten zu sparen, um die Mehrkosten aufzufangen. Geöffnet werde vermehrt zu Uhrzeiten, in denen es sich lohnt, wo mehr Kundschaft zu erwarten ist. Also mehr in den Nachmittags- und Abendstunden. Die nächste Bierpreis-Erhöhung müsste er aber leider mitgehen. Ein Bier im 0,3-Liter-Glas koste derzeit in Gevelsberg um die 3 Euro, manch einer habe schon erhöhen müssen, Hedtmann wird es jetzt tun. Wohl um 10 Prozent, kündigt er an.
Zum ersten Mal wird das Kneipenfestival für die Besucherinnen und Besucher zudem Eintritt kosten. Für 6 Euro sind die Tickets in den teilnehmen Kneipen zu haben oder bei Pro City. An der Abendkasse kostet die Karte 7 Euro. Wer einmal zahlt, hat Zutritt zu allen Konzerten und bekommt ein Bändchen. Wir haben keine andere Möglichkeit gesehen, als nun Eintritt zu nehmen, sagt der Vorsitzende des Wirtevereins und glaubt, das sechs Euro ein moderater Preis sei.
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Wie viele Kneipenfestivals es mittlerweile gab? Keine Ahnung, aber das erste sei bestimmt vor zehn Jahren gewesen. Damals noch mit finanzieller Starthilfe der Stadt. Der Eintritt sei in diesem Jahr notwendig, um die Kosten besser kalkulieren zu können, erklärt Hedtmann. Die Bands würden Geld kosten, die Techniker, die Gefahr, zu sehr draufzuzahlen, sei zu groß. Gerade in diesen schwierigen Zeiten. Er sagt: „Nichts ist umsonst.“
Vorverkauf läuft
Eigentlich sollten es sechs Kneipen sein, die beim Kneipenfestival mitmachen, doch die Renovierungen des Kuckucksnests läuft noch. Mit dabei sind nun das Komma, Pub 18, Papillon, Micha’s und Rathskeller. Um 19 Uhr geht es am 11. März los, am Samstag vor dem ersten verkaufsoffenen Sonntag im Jahr – dem Gevelsberger Frühling. „Wir denken, dass es gut wird, dass an diesem Wochenende so viel los ist“, sagt er. Das sei es auch, was Gevelsberg von anderen Städten unterscheide. „Hier ist noch was los.“ Und war es auch in den Pandemiejahren.
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Und es gebe auch noch eine Kneipenszene, die sich endlich mal wieder präsentieren will. Und wenn das Wetter wieder mitspielt, die Temperaturen anziehen, „dann haben die Leute auch sicherlich wieder mehr Lust auszugehen“, sagt Hedtmann. Wenn mit der Sonne auch die Laune wieder steigt. Wenn die Menschen wieder draußen sitzen können. Jetzt sollen sie aber erst einmal wieder in die Kneipen kommen und gemeinsam feiern.
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