Die Politik will das Schwelmer Stadtmarketing abschaffen. Redaktionsleiter Stefan Scherer steht dem kritisch gegenüber.

Die gesamte GSWS ist eine private Idee in Schwelm gewesen, die nicht von politischen Motiven geleitet werden sollte, um unabhängig von Parteibuch und Hinterzimmerklüngel Werbung für die Stadt Schwelm zu betreiben. Da klingt es fast wie ein schlechter Scherz, dass sich eben die Damen und Herren aus dem Rat der Stadt Schwelm über all die Jahre eine derart machtvolle Position in dieser Sache geschaffen haben, um dem Stadtmarketing nun den Stecker zu ziehen.

+++ Kitas in Gevelsberg: Hier sollen neue Plätze entstehen +++

Zwar schlagen die Fraktionen eine halbe Stelle für das operative Geschäft vor, aber allein der Betrieb der Geschäftsstelle und die Durchführung der Veranstaltungen binden schon deutlich mehr Zeit. Und es muss sich auch erstmal jemand finden, der Striche auf dem Asphalt für den Trödelmarkt zieht und aufwendige Organisationsarbeit betreibt, aber selbst nicht gestalten darf.

Ebenso fällt es mir schwer, nachzuvollziehen, warum Politik und Verwaltung den privaten Gesellschaftern extrem kurzfristig eine Entscheidung vor die Füße werfen, ohne im Vorfeld einmal mit denjenigen zu sprechen, die immerhin 48 Prozent der Anteile halten. Ich sehe es als sinnvoller an, privates Engagement zu binden in Zeiten, in denen sich ohnehin immer weniger Menschen für ihre Heimatstädte einsetzen, als eben diese Leute zu übergehen und zu verärgern.

+++ Ennepetal: Entscheidung zu Veranstaltungszentrum steht bevor +++

Dass Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung in Schwelm bei Weitem nicht optimal funktionieren, muss nicht diskutiert werden. Ob dieser Umgang miteinander für eine Verbesserung sorgt, wage ich allerdings stark zu bezweifeln. Eine Stärke von Claudia Lipka und Daniela Weithe ist es, dass sie schnell und unkompliziert mit den knappen Ressourcen, die ihnen gestellt werden, Dinge umsetzen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dies in der behäbigen Schwelmer Verwaltung mit einer Politik im Nacken, die nun noch mehr mitreden will, weiterhin funktionieren wird.