Gevelsberg. Ramazan Altinkaynak ist das Gesicht des Gevelsberger Döner-Bude „Ali Baba´s“. Warum er eigentlich gar keinen Imbiss machen wollte.

Als Ramazan Altinkaynak beim Imbiss „Ali Baba’s“ an der Hagener Straße das erste Mal hinter der Theke stand, dachte er nicht, dass er einmal 25-jähriges Bestehen feiern würde. In seinen Augen war es nur eine Nebensache, er half mit bei seiner Familie, die das Haus gekauft und den Betrieb übernommen hatte. Längst ist er zum Gesicht des Betriebes geworden.

Seine erste Regel: Sobald jemand in den Laden kommt, in die Augen schauen, Blickkontakt herstellen. „Das gehört sich so“, sagt er. Service und Freundlichkeit, das erwarten Kunden, das sollen sie auch bekommen, betont Ramazan Altinkaynak. Dass die Kundinnen und Kunden erst auf die Theke und dann zu ihm blicken, das gehört auch dazu. Die Theke sei entscheidend. Wenn die nicht sauber sei, das Gemüse nicht frisch ist, dann will man da auch nicht essen, sagt er.

Der Imbiss „Ali Baba's“ befindet sich an der Hagener Straße 11 in Gevelsberg und feiert 25-jähriges Bestehen.
Der Imbiss „Ali Baba's“ befindet sich an der Hagener Straße 11 in Gevelsberg und feiert 25-jähriges Bestehen. © WP | Carmen Thomaschewski

Was am meisten bestellt wird? Döner, sagt er. In etwa 80 Prozent aller Bestellungen. Als er anfing, da habe es kaum einen Imbiss wie seinen gegeben. „Heute sind die Städte voll mit Dönerläden.“ Er habe viele Anbieter kommen und gehen sehen, die Konkurrenz sei groß. Er ist dankbar dafür, dass er noch immer da ist, zu den ältesten Imbissbetrieben in Gevelsberg zählt. Und dass er so viel Stammkundschaft hat. Ab 18 Uhr, vor allem am Freitag, Samstag und Sonntag sei am meisten los. Das Datum für den 25. Geburtstag hätte nicht besser fallen können. Der 19. Februar. Für diesen Sonntag hat er sich einiges einfallen lassen. „Das muss gefeiert werden“, sagt er. Auch um Dankeschön zu sagen.

1998 übernommen

Sauberkeit und Freundlichkeit ist das eine, aber was ist die Geheimzutat dafür, in diesem schnelllebigen Geschäft so lange zu überdauern? Veränderung, sagt er. Erst vor knapp zwei Wochen hat er seine Karte angepasst, wieder einiges neu dazu genommen. Baguette, Burger in verschiedenen Ausführungen. Seine jüngste Tochter hat den neuen Flyer gestaltet, auch die Außenwerbung ist neu.

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Der Name ist aber der alte. „Ali Öztürk hatte den Imbiss gegründet und ihm auch den Namen gegeben“, sagt Ramazan Altinkaynak. Das war irgendwann Anfang, Mitte der 90er Jahre. 1998 übernahmen sein Vater und sein Onkel den Imbiss. „Wir haben den Namen behalten.“ Nur die Karte änderte sich immer wieder, es wurde umgebaut, wurden neue Geräte angeschafft, alles in Schuss gehalten. Denn das Auge isst mit.

Aus seinem Aushilfsjob wurde schon kurze Zeit nach der Übernahme ein Vollzeitjob. „Ich wollte das eigentlich nicht, aber es hat so viel Spaß gemacht.“ Der Kontakt mit Menschen, die Gespräche. Ramazan Altinkaynak ist durch und durch Gevelsberger. Er wurde 1975 im Gevelsberger Krankenhaus geboren, ist hier aufgewachsen. „Ich liebe diese Stadt“, sagt er. Deshalb engagierte er sich auch im Integrationsrat, doch solch ein Ehrenamt mit seinem Imbiss unter einen Hut zu bekommen, das habe er nicht geschafft.

Besondere Aktion geplant

Es sei in den vergangenen Jahren zudem schwieriger geworden. Erst die Baustelle auf der Hagener Straße. Dann Corona. Jetzt die gestiegenen Kosten. Für ein Kilo Tomaten muss er 3,70 Euro zahlen. Früher seien Eisbergsalate einem regelrecht hinterhergeworfen worden, jetzt koste einer 1,69 Euro. Der Fleischlieferant habe in den vergangenen fünf Monaten die Preise dreimal erhöht. Die Kosten müsse man erst einmal erwirtschaften. Zum Glück müsse er keine Miete zahlen. Mittlerweile gehört ihm das Haus, in dem er mit seiner Frau lebt. Zusammen haben sie drei Kinder. Es gibt sogar schon ein Enkelkind.

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Ob er weitere 25 Jahre den Imbiss haben wird? „Keine Ahnung“, sagt der 48-Jährige. Er will weiter machen, so lange es geht. Dass der Döner jetzt 5 Euro kostet, dafür hätten die Kunden Verständnis gezeigt. Darüber ist er froh. Doch er weiß auch, wenn die Menschen nicht mehr kommen, dann ist es schnell vorbei. Er dankt seinen Stammkunden und lädt alle am 19. Februar in seinen Laden ein. Dann gibt es besondere Aktionen und Preise wie früher, als der Döner noch 2,99 Euro kostete.

Die Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 22 Uhr.

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